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Auf dem Kunsthandwerkermarkt – ein Stimmungsbild vom Pfingstmontag

Es ist kurz nach dreizehn Uhr. Das Markttreiben nimmt langsam Fahrt auf. Es gilt, Impressionen vom Standplatz des Kunstforums einzufangen. Vier Pavillons...
Foto: Georg Un zu Laessig

Es ist kurz nach dreizehn Uhr. Das Markttreiben nimmt langsam Fahrt auf. Es gilt, Impressionen vom Standplatz des Kunstforums einzufangen. Vier Pavillons bieten Platz für die Aktivitäten, die Künstlerinnen und Künstler heute zu bieten haben. Heike S. Eisenhardt zeigt Keramik und repräsentiert unseren Verein in mancherlei Gesprächskontakten mit dem Publikum. Zwei Künstler springen sofort ins Auge – sie machen auf „offenes Atelier“.

Joachim Ziska, an seiner Staffelei stehend, ist gesprächsbereit. „Wie die meisten von uns bin auch ich Autodidakt“, sagt er, „Bei Bob Ross auf ARD alpha bin ich quasi in die Schule gegangen.“ Der Künstler umgibt sich heute mit einer Vielzahl seiner Bilder, um die Vielseitigkeit bei der Auswahl und Realisierung seiner realistisch dargestellten Motive unter Beweis zu stellen.

Ingrid Stanger ist mit ihrem bewährten Angebot präsent: Sie leitet Kinder und Jugendliche bei der Arbeit mit Speckstein an. Ein Junge beendet gerade seinen ersten Versuch; er hat mit der Feile einen Halbmond angefertigt. Mit Wasser als Arbeitsmittel hat er keine Bekanntschaft gemacht.

Bei diesen Teilnehmerinnen kann man sehen, wie Wasser den haptischen Umgang mit dem Material erleichtert.

Manfred Moser – Erkennungsmerkmal Tropenhut – versenkt sich sitzend mit Pinsel, Palette und Ölfarben in eine Landschaft, die sich nicht wie sonst vor ihm ausbreitet, sondern als inneres Bild auf die Leinwand drängt. Eine, die ihn bewundert, neigt sich zu ihm und sucht das Gespräch.

Ursel Schneller hat Malvorlagen und allerlei Farben mitgebracht. Als Erzieherin zeichnet sie alljährlich verantwortlich für den Kinderferien-Programmbeitrag des Kunstforums und heute für eine Malaktion, die sich vor allem an Kinder und Jugendliche richtet. „Letzten Herbst“, erzählt sie, „als ich zum 50-jährigen Zusammenschluss von Renningen und Malmsheim eine Malaktion für den ‚Besonderen Wochenmarkt‘ initiiert habe, hatte ich extra bei der Stadt angefragt und durfte die Stadtsymbole verwenden.“

Vier Kinder teilen sich gerade – es ist inzwischen kurz nach zwei – die Vorlagen mit den Silhouetten von Renningen und Malmsheim. Sie sind ganz bei der Sache. Zwischendurch versuchen sich auch einige Erwachsene am Kunstschaffen im öffentlichen Raum. Manfred Moser hat nun eine Pause eingelegt. Statt mit der Leinwand hält er Zwiesprache mit dem Landrat.

Bei starkem Andrang entwickeln sich im Verlauf des Nachmittags zahlreiche Gespräche zwischen den Künstlern und dem interessierten Publikum. „Ich komm‘ kaum zum Malen“, wundert sich Ziska. Vorwiegend Männer fokussieren auf seine Gemälde, die „Cheyenne“ und Lee van Cleef zeigen. „Ich liebe den Italo-Western“, sagt der Künstler, „darum male ich gern die phantastischen Landschaften und Charakterköpfe aus den Filmen Sergio Leones.“

Jetzt kommt’s drauf an! Das muss natürlich „in den Kasten“:

Ist das Teil von Ziskas künstlerischem Prozess? Seine Muse in ihrem Element – Maria Calza in carne e ossa! Mit sichtlichem Vergnügen trägt sie die Farbe ab, die Ziska aufgetragen hat – auf der linken Wange.

Kurz nach drei, das open air Theaterstück ist zu Ende – stürzt sich eine halbe Horde von Kindern auf die Farben und Malvorlagen. Kein Gerangel um die besten Plätze, kein Geschrei! Sie arbeiten gesammelt, konzentriert und leise, zielstrebig wie ein eingespieltes Team. Ursel Schneller freut sich über das Ergebnis. Sie ist überzeugt: „Das Wichtigste war das gemeinsame kreative Aktivsein vieler unterschiedlicher Menschen, egal welchen Alters“.

„Was wir jetzt vor uns haben,“ fährt sie fort, „zeigt symbolhaft die bunte Vielfalt der Mitbewohner von Renningen und Malmsheim! Was noch fehlt, machen wir vielleicht an unserem Herbstfest gemeinsam fertig? Es sind ja noch einige Quadrate frei. Und dann brauchen wir noch einen würdigen Platz zum Aufhängen!“

Text und Fotos: Georg Andrae

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Stadtnachrichten – Amtsblatt der Stadt Renningen
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Ausgabe 22/2024

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von Kunstforum Renningen e. V.
29.05.2024
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