Bildung

Auf dem Weg nach Ostfrankreich

Bei der Communauté de Taizé Hockenheimer und Schwetzinger Schüler machten sich auf den Weg nach Ostfrankreich In der Woche vom 20. bis 27. Juli...
Schülergruppe mit Begleitern in Taizé
Die Grupppe in Taizé(v.l.n.r.): Renate Kolb, Linda Deinzer-Schlegel, Luzi Hartmann, Jon Quini, Vincent Elk, Samuel Koschel, Lennart Rudel, Mirko Götz (liegend), Lyann Rastetter, Cara Kemptner, Adrienne Sprotte, Eva Montag, Linus Linke, Luise Zahn, Luisa Dürk, Lana Barton, Marlene Joswig, Fiona Sauter, Gudrun Hillen, Mia Linke, Hannah Sielmann, Julian Elsässer, Pfarrer Christian Müller, fehlend: Sophia FöhrenbachFoto: CTS

Bei der Communauté de Taizé

Hockenheimer und Schwetzinger Schüler machten sich auf den Weg nach Ostfrankreich

In der Woche vom 20. bis 27. Juli reisten erstmals Schülerinnen und Schüler der Carl-Theodor-Schule Schwetzingen gemeinsam mit dem bereits Taizé-erfahrenen Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Hockenheim, vier Begleitpersonen darunter Pfarrer Christian Müller aus der Seelsorgeeinheit Hockenheim nach Taizé, einem kleinen Ort in der Nähe von Cluny im Osten Frankreichs.

Dort liegt die internationale ökumenische Gemeinschaft von Taizé, die jedes Jahr tausende Jugendliche aus aller Welt anzieht. Für unsere Gruppe, die in Zelten übernachtete, war es eine Woche voller wunderbarer Erfahrungen, Gemeinschaft, Spaß und Besinnung.

Taizé wurde 1940 von dem Schweizer Theologen Frère Roger gegründet. Sein Ziel war es, einen Ort der Versöhnung und des Friedens zu schaffen über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg. Heute leben in Taizé etwa 80 Brüder aus rund 30 Nationen. Die Gemeinschaft möchte insbesondere ein Ort der Begegnung für junge Menschen sein. Dies durften wir auch hautnah erleben. Sowohl Bruder Matthew, der Prior der Gemeinschaft als auch Bruder Andreas und Bruder Benoit haben sich für uns Zeit bei einem Tee genommen, damit wir mehr von ihrem Leben in der Gemeinschaft erfahren konnten. Ihre Offenheit und ihren Humor haben uns tief beeindruckt.

Der Tagesablauf in Taizé folgt einer klaren Struktur, die uns allen sehr gutgetan hat. Täglich fanden drei Gottesdienste in der „Kirche der Versöhnung“ statt - morgens, mittags und abends. Es wird außerdem zusammen gegessen. Früh morgens gab es das typische „Taizé- Frühstück“ bestehend aus Baguette, Schokolade, Butter und Kakao. Sonst war das Essen eher einfach gehalten, man sitzt auf Bänken und isst ausschließlich mit einem Löffel.

Am Morgen gab es immer eine „Bibel Introduction“, also einen biblischen Impuls, mit anschließendem Austausch über Fragen und Impulse in internationalen Kleingruppen. Außerdem übernahmen wir noch zusätzliche Dienste wie Müllsammeln, Spülen und die Betreuung von kleinen Kindern. Sophia war in der Kinderbetreuung so aktiv, dass sie es nie geschafft, hat bei Gruppenbildern dabei zu sein. So trägt jeder etwas zum Gelingen der Gemeinschaft bei und hat zusätzlich Kontakt mit anderen Menschen aus verschiedenen Ländern.

Wenn die Kirchenglocken läuteten machten sich Massen auf den Weg in die Gottesdienste, die immer etwas Besonderes waren. Es wurde in vielen verschiedenen Sprachen gesungen und biblische Texte vorgelesen. Die Lieder sind meditativ, einfach und sich wiederholend. Am Ende der Woche konnte man fast alle auswendig. Besonders bewegend war es, wenn alle gemeinsam mehrstimmig sangen. Dieser Klang schuf eine einzigartige, fast magische Stimmung. Ein zentraler Teil ist außerdem die Stille: Nach dem Singen folgt eine Phase von fünf bis zehn Minuten, in der alle schweigen. In dieser Zeit kann man beten, nachdenken oder einfach zur Ruhe kommen. Viele schreiben auch ihre Gedanken auf. Mir persönlich hat diese gemeinsame Stille besonders gutgetan und ich möchte sie auch im Alltag weiterführen.

Neben den Gottesdiensten war der “Oyak”-Treffpunkt abends ein weiteres Highlight. Dort wurde gesungen, getanzt, gespielt und man kann Crêpes, Pizza oder kleine Snacks kaufen. Besonders beeindruckend war es, mit Jugendlichen aus verschiedenen Nation in Kontakt zu kommen. In unserer Woche waren rund 2000 Jugendliche aus 50 Nationen anwesend. Unser persönlicher Top-Moment dort war es, Volkstänze aus Polen und Ungarn zu lernen. Man fühlt sich immer eingeladen mitzumachen und knüpfte so schnell Kontakte. Gerade diese Begegnungen und die Gemeinschaft, in der man sich sehr aufgehoben fühlte, machen Taizé so besonders.

Rückblickend war die Woche in Taizé für uns alle, sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Begleitpersonen, eine ganz besondere Zeit, in der sie sich besonders mit ihrem Glauben auseinandersetzen konnten. Wir haben viel gesungen, diskutiert, gearbeitet, gelacht und auch einfach mal geschwiegen. Es war eine Woche voller Gemeinschaft und besonderer Erfahrungen, die uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden. Die Vorfreude auf das nächste Jahr ist jetzt schon groß. Ein besonderes Dankeschön gilt an dieser Stelle unseren Begleitpersonen, die diese Fahrt überhaupt möglich gemacht haben. Abseits von Klassenräumen und Klausuren ergaben sich Gespräche und Begegnungen, die das Miteinander innerhalb der Gruppe gestärkt haben.

(Luisa Dürk, Carl-Theodor-Schule Schwetzingen)

Erscheinung
exklusiv online
von Carl-Theodor-SchuleRedaktion NUSSBAUM
04.08.2025
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