Kultur

Aufgespielt: Black Forest.

Holz fürs Glas, Korn für den Brei Auf in den Schwarzwald! Das ist meist sowieso eine gute Idee, hier am Spieltisch jedoch ganz besonders. Doch Vorsicht,...
"Black Forest" ist eines der wenigen Spiele, die den Schwarzwald zum Thema haben.
"Black Forest" ist eines der wenigen Spiele, die den Schwarzwald zum Thema haben.Foto: rist

Holz fürs Glas, Korn für den Brei

Auf in den Schwarzwald! Das ist meist sowieso eine gute Idee, hier am Spieltisch jedoch ganz besonders. Doch Vorsicht, wir machen keine Vergnügungsreise!

Außerdem gehen wir einige Jahrhunderte zurück in die Zeit, als es im Schwarzwald noch viele Glashütten gab. In "Black Forest", englisch für Schwarzwald, gehört eine davon nämlich uns.

Holzkohle und Pottasche für die Glasherstellung

Die liegt zu Beginn des Spiels auf einer kleinen Lichtung im großen Wald zwischen Teichen, Viehweiden und Äckern. Untergebracht ist das alles auf den rechteckigen Feldern, in die unser eigener Spielplan mit unserem Gut im Zentrum unterteilt ist. Diesen Plan können wir weiter landwirtschaftlich nutzen, mit Gebäuden und zusätzlichen Vorhofplänen erweitern. Das ist auch nötig, denn wenn wir unsere Wälder abgeholzt und zu Holzkohle oder Pottasche für die Glasherstellung gemacht haben, müssen wir woanders weiter produzieren.

Köchin und Hirtin

Glas bringt Siegpunkte, ebenso errichtete Gebäude, Proviant, Vorhöfe, Tiere. Natürlich können wir Glasmeister*innen nicht alles selber machen, sondern wir brauchen Unterstützung von den Handwerkern in den fünf Dörfern auf unserem gemeinsamen Spielplan. Zu ihnen wandern wir mit unserer Spielfigur. Die Handwerker*innen entwickeln unsere Glashütten, errichten unsere Gebäude, geben uns Rohstoffe. Die brauchen wir im Wesentlichen, um Baumaterial und Nahrung zu haben. Der Schlachter macht unsere Tiere zu Fleisch, der Holzfäller rodet unseren Wald und verschafft uns Holz, die Feldarbeiterin bringt uns Äcker, die Köchin Brei, die Hirtin Rinder, der Köhler Kohle….

Geregelt wird das spielentscheidende Rohstoffmanagement durch zwei Rohstoffräder mit jeweils zwei Bereichen. Im Glashütten-Rad gibt’s die einfachen Rohstoffe Sand, Kohle, Wasser und Holz und den veredelten Rohstoff Glas. Auf dem Kantinenrad haben wir einerseits Brei, Fleisch und Kohle und andererseits Proviant und Handelsware. Wenn wir die veredelten Rohstoffe produzieren, verringern sich auf dem entsprechenden Rad automatisch die einfachen, die wir dafür einsetzen.

Brei und Fleisch

Immer 54 Gebäude gibt’s zur Auswahl. Natürlich wollen wir die bauen, die besonders gut zu unserer Strategie passen. Sie sollen uns dann die Rohstoffe und Aktionen bringen, die wir brauchen, um immer besserer Kombinationsmöglichkeiten zu erzielen. Beim Brunnen tauschen wir Brei gegen Wasser, mit dem Schinkenkeller bekommen wir beim Schlachter mehr Fleisch, am Glaswaldsee bringt jeder Vorhof zusätzlich Sand, der Jägerhof bringt zehn Siegpunkte, der Gasthof Zusatzpunkte für Brei… Vorteile bekommen wir auch, wenn wir Aufträge erfüllen. Auch das müssen wir natürlich gut planen.

Macht nichts. Genau deshalb, weil das Planen viel Spaß macht, spielen wir „Black Forest.“ Wenn wir das Spiel ein bisschen kennengelernt haben, entdecken wir immer neue Möglichkeiten und Zusammenhänge. Das Material ist toll und übersichtlich gestaltet. Die Regeln sind zwar umfangreich und dennoch im Einzelnen leicht zu verstehen. Alles gewinnbringend miteinander zu verknüpfen ist eine strategische Herausforderung. Es gibt viele Möglichkeiten, auch deshalb, weil die Handwerker immer wieder anders auf die Dörfer verteilt sind. Dazu kommt: Thematisch befinden wir uns ganz schnell in der früheren Welt der Glashütten. Grundsätzlich überraschend ist es nicht, dass „Black Forest“ spielerfahrenen Kenner*innen viel Spaß macht: Uwe Rosenberg, studierter Statistiker und einer der Urheber, ist einer der bekanntesten Spieleautoren Deutschlands. (rist)

Info

Für Glasmeister*innen: „Black Forest“, Strategiespiel auf Kennerspiel-Niveau um Glashütten-Ausbau im Schwarzwald von Uwe Rosenberg und Tido Lorenz, Illustrationen von Lukas Siegmon, Feuerland, 2024, für eine bis vier Personen ab 14 Jahren, etwa 60 bis 120 Minten, 59,90 Euro

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
03.12.2025
Orte
Karlsruhe
Kategorien
Kultur
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