„Stopp!“ oder „Noch eine!“ - Das sind die einzigen Entscheidungen, die wir bei „Flip 7“ fällen müssen. Das allerdings in jeder Runde gleich mehrmals, denn wir sammeln Karten, und zwar in einer offenen Auslage.
Es gibt Zahlenkarten mit Werten von 1 bis 12, wobei jede Karte so oft vorkommt, wie es ihrem Wert entspricht. Die 1 kommt einmal, die 8 achtmal, die 12 zwölfmal vor. Dazu gibt es noch eine einzige 0.
Immer reihum bietet uns, wer gerade austeilt, eine verdeckte Karte an. „Stopp“ bedeutet, dass wir sie nicht wollen und damit aus der Runde aussteigen. „Noch eine“ bedeutet, dass wir eine weitere Karte bekommen, die wir sofort aufdecken und in unsere Auslage legen. Liegt die Zahl schon da? Verzockt! Wir scheiden aus der Runde aus und erhalten natürlich keine Punkte.
Liegt diese Zahl dort noch nicht? Prima, wir kommen dem Rundensieg, und damit dem Gesamtsieg, einen Schritt näher. Haben wir nun sieben verschiedene Zahlen vor uns liegen, endet die Runde sofort. Wir haben sie gewonnen. Das bringt uns 15 Zusatzpunkte. Zum Rundenende zählen außerdem alle, die sich nicht verzockt haben und ausgestiegen sind, die Zahlenwerte als Siegpunkte zusammen. Es gewinnt, wer zuerst 200 Punkte erzielt. Die neue Runde starten wir mit den noch nicht gespielten Karten, sodass wir im Zweifelsfall immer wissen, was nicht mehr im Stapel sein könnte.
Neben den Zahlenkarten gibt es Bonus- und Aktionskarten. Bonuskarten verdoppeln unsere Punktzahl oder bringen Sonderpunkte. Aktionskarten erlauben uns, eine Person aus der Runde zu werfen oder sie zu zwingen, drei weitere Karten aufzunehmen. Oder wir dürfen eine doppelte Zahl abwehren.
„Flip 7“ ist ein bestechend einfaches Kartenspiel, das wir mit bis zu 18 Personen spielen können. Sind wir mehr, die es spielen, funktioniert es mit einem zweiten Kartensatz auch in der großen Runde. Es hat der Jury „Spiel des Jahres“ so gut gefallen, dass sie es zum „Spiel des Jahres“ nominierte. Ihre Begründung: „Mit einfachen Mitteln weckt ‚Flip 7‘ Gier, Schadenfreude und kribbelnde Spannung. Wir fiebern jeder neuen Karte entgegen. Die Sonderkarten bringen genau die richtige Dosis Interaktion und Unwägbarkeit ins Spiel. ‚Flip 7‘ ist mehr als ein Abschätzen von Wahrscheinlichkeiten. Es lebt von der Stimmung am Tisch.“ Stimmt. (rist)
Für Zocker*innen: „Flip 7“, Kartenspiel um Zahlen von Eric Olsen für drei bis achtzehn Personen ab acht Jahren, Illustration von O’Neill Mabile, Kosmos / The Op Games, 2025, etwa 20 Minuten, rund 15 Euro.