Freie Wähler Hirschberg e. V.
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Kommunalpolitik

Aufstellungsbeschluss für ein Neubaugebiet in Hirschberg-Leutershausen (Teil 1/2)

In der Gemeinderatssitzung vom 25.03.2025 wurden mögliche Varianten eines Neubaugebiets durch die Projektgruppe (Modellvorhaben MORO) vorgestellt. Im...

In der Gemeinderatssitzung vom 25.03.2025 wurden mögliche Varianten eines Neubaugebiets durch die Projektgruppe (Modellvorhaben MORO) vorgestellt. Im Ergebnis stimmten die Fraktionen der Freien Wähler, CDU, SPD und FDP einem Aufstellungsbeschluss für ein Neubaugebiet zu. Wie fast zu erwarten war, stimmte die GLH als einzige Fraktion dagegen. Unten angefügt befindet sich unsere Stellungnahme (von GR Bernd Kopp).

Mit der Teilnahme am Modellvorhaben der Raumordnung, kurz MORO kann sich Hirschberg glücklich schätzen! Dies aus vielerlei Gründen: In Zeiten knapper Gemeinde-Kassen könnte man denken, weil es uns nichts gekostet hat. Das wäre aber viel zu kurz gedacht und würde dem gesamten Projekt in keiner Weise gerecht. Dennoch waren wir mit der Teilnahme am Modellvorhaben zur rechten Zeit am richtigen Ort, allen Kritikern zum Trotz.

Das größte Glück ist es, dass ein wesentliches Ziel erreicht wurde: „In enger Kooperation mit den lokalen Vertretern Lösungen zu entwickeln, die die örtlichen Sichtweisen berücksichtigen, die eine harmonische Fortentwicklung des Siedlungskörpers darstellen und die dabei möglichst flächensparend sind.“ Zitat aus einer Vorlage des Nachbarschaftsverbandes Heidelberg-Mannheim.

Das größte Glück ist es, dass wir uns in Hirschberg über Parteigrenzen hinweg und gemeinsam darüber Gedanken machen, was für Hirschberg jetzt und was für Hirschberg dringend notwendig ist. Selbstverständlich jede und jeder von uns aus seinem gesellschaftlichen und politischen Blickwinkel, aber während des Moro-Prozesses stets respektvoll der abweichenden Meinung anderer gegenüber. Für mich persönlich werden die beiden Workshops ein Höhepunkt meiner Gemeinderatsarbeit bleiben.

Dass einsame Kritiker diese von uns Gemeinderätinnen und Gemeinderäten geleistete Arbeit als eine wenig durchdachte Reise in ein Verfahren ohne Lösung diffamieren, ist beschönigend ausgedrückt bedauerlich. Dass uns unterstellt wird, nicht im besten Sinn für Hirschberg zu handeln ebenso.

Das größte Glück ist es, dass die meisten Fraktionen im Gemeinderat ähnliche Sichtweisen zur absoluten Notwendigkeit eines Neubaugebiets haben. Und wir wissen, dass dies auch von der überwiegenden Zahl unserer Bürgerinnen und Bürgern so gesehen wird.

Für uns Freie Wähler ist dabei klar, dass Hirschberg in einer Region des stetigen Wachstums nicht stillstehen, stagnieren oder sich sogar rückwärts entwickeln darf. Von 2011 bis 2022 ist die Bevölkerung im Nachbarschaftsverband Mannheim-Heidelberg um 6,1 % von 655.000 auf 694.000 Einwohner gewachsen. Nach allen Prognosen ist auch zukünftig von einem weiteren Wachstum auszugehen, sodass die Frage des Zielkonflikts zwischen Freiraumschutz und Wohnraumbereitstellung relevant bleiben wird. Dabei scheint der Trend in Hirschberg ein anderer zu sein. Wir wachsen nicht, wir schrumpfen. Wir bleiben nicht jung, wir werden alt. Leerstände in der Gemeinde und das Potential unbebauter Grundstücke wurden hinlänglich und gründlich festgestellt und analysiert.

Das Ergebnis ist ernüchternd, unbefriedigend und von uns nicht anders erwartet, denn es bietet jungen Familien und anderen Bauwilligen keinerlei Perspektive. Mit freien Flächen wird in unserer Gemeinde nicht gehandelt, und wenn doch, dann zu Preisen, die sich Normalverdiener und Berufsstarter nicht leisten können. Die demografische Entwicklung spricht gegen Hirschberg. Wohnraum für junge Familien ist nicht vorhanden, Kinder werden weniger, Krippenplätze und Kindergartengruppen werden zwangsläufig reduziert, Hirschberg wird älter und geht in Rente, Einkommensteuereinnahmen brechen damit weg – das ist das Szenario, auf das wir nicht nur zusteuern, nein, in dem wir uns bereits mittendrin befinden.

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Hirschberg an der Bergstraße
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Ausgabe 14/2025

Orte

Hirschberg an der Bergstraße

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