FV Tennenbronn – FC Öhningen-Gaienhofen 4:2 (Hinspiel)
Am Mittwochabend war auf dem Schächle alles angerichtet für das große Saisonhighlight: die Aufstiegsrelegation. Bei angenehmen sommerlichen Temperaturen strömte gefühlt das halbe Dorf zum Sportplatz, um den FV Tennenbronn lautstark zu unterstützen. Zu Gast war der Zweitplatzierte der Bezirksliga Bodensee, der FC Öhningen-Gaienhofen – begleitet von einer motivierten Fangemeinde. Für beide Teams ging es darum, eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Sonntag am Bodensee zu erarbeiten. Die Schwarz-Blauen aus Tennenbronn zeigten von Beginn an eine konzentrierte und wache Leistung. Sobald Öhningen-Gaienhofen in Ballbesitz war, setzte ein Tennenbronner Spieler sofort nach und störte den Spielaufbau. So gelang es immer wieder, den Ball zu erobern und die Gäste zu ungenauen Pässen zu zwingen. Im eigenen Spiel agierte Tennenbronn mutig und zielstrebig nach vorne. Nach einigen vielversprechenden Angriffen war es schließlich Stefan Schanz, der in der 15. Minute die Führung erzielte. Von Yannik Richter stark in Szene gesetzt, spitzelte Stefan den Ball im Fallen in echter Mittelstürmer-Manier ins Netz. Im Mittelfeld überzeugten Justin Stoll und Marlon Schweizer mit gewonnenen Zweikämpfen und klugen Dribblings, die sie oft auf die Außenbahnen verlagerten – das Rezept für das 2:0. Marlon Schweizer setzte sich durch, spielte den Ball zu Yannik Richter, dessen gefühlvolle Flanke Manuel Hilser per Kopf verwertete. Für Manuel Hilser war es bereits die dritte Aufstiegsrelegation – Kopfballtore sind dabei eher selten. Auch nach dem 2:0 blieb Tennenbronn konzentriert und verteidigte als Einheit. Vom unermüdlich anlaufenden Marcel Ketterer bis zur zweikampfstarken Abwehrreihe zeigte das Team eine geschlossene Defensivleistung. Die einzige nennenswerte Torchance der Gäste wurde wegen Abseits zurückgepfiffen. Kurz vor der Pause erhöhte der FVT auf 3:0: Nach einem Abschluss von Stefan Schanz reagierte Marcel Ketterer am schnellsten und drückte den Abpraller über die Linie. Eine hochverdiente Pausenführung – und entsprechend euphorisierte Fans. Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Bild zunächst ähnlich. Tennenbronn stand sicher und spielte weiter geradlinig nach vorne. Ein sehenswerter Angriff im Stil des zweiten Tores hätte ein weiteres verdient gehabt, doch Marcel Ketterers Kopfball ging knapp über das Tor. Dass Öhningen-Gaienhofen ebenfalls Qualität besitzt, zeigte sich in der 54. Minute: Erstmals gelang ihnen ein Durchbruch über die Außen, der scharfe Rückpass prallte aus kurzer Distanz vom Tennenbronner Spieler ins eigene Tor – 3:1. Nun folgten die stärksten 20 Minuten der Gäste. Sie übernahmen mehr Spielkontrolle, während Tennenbronn weiter leidenschaftlich verteidigte. Das 3:2 lag in der Luft – und fiel schließlich in der 75. Minute: Der Spielmacher der Gäste bekam zu viel Platz im Zentrum und traf mit einem trockenen Schuss aus 20 Metern ins linke Eck. In der ausgeglichenen Schlussphase gelang dem FVT jedoch noch ein wichtiger Treffer. Marcel Ketterer wurde im Strafraum angespielt, kam gedankenschnell vor dem Abwehrspieler an den Ball, der ihn beim Klärungsversuch nur am Fuß traf. Den fälligen Elfmeter verwandelte Yannik Richter souverän zum 4:2. In den letzten zehn Minuten ließen beide Teams kaum noch Chancen zu. Dank einer der stärksten Saisonleistungen blieb es beim verdienten 4:2-Erfolg für Tennenbronn. Der Sieg wurde ausgelassen gefeiert – doch nun heißt es: voller Fokus auf das Rückspiel am Sonntag!
FC Öhningen-Gaienhofen – FV Tennenbronn 5:1 n. V. (Rückspiel)
Im Rückspiel der Aufstiegsrelegation zur Landesliga trat der FV Tennenbronn am Sonntag beim FC Öhningen-Gaienhofen an – bei strahlendem Sonnenschein Temperaturen von über 30 Grad. Zahlreiche Tennenbronner Fans waren mitgereist, um ihr Team in diesem entscheidenden Duell zu unterstützen. Tennenbronn tat sich in der Anfangsphase schwer. Die Gastgeber legten von Beginn an ein hohes Tempo vor, störten früh und kamen bereits in der 2. Minute zur Führung – ein platzierter Distanzschuss schlug im linken Winkel ein. Auch danach blieb Öhningen gefährlich, doch Torwart Luis Moosmann und die Defensive verhinderten mit viel Einsatz einen frühen zweiten Gegentreffer. Nach der intensiven Anfangsphase, in der der FC Öhningen-Gaienhofen das Spiel bestimmte, fand Tennenbronn nach und nach besser in die Partie. Besonders über Standardsituationen – allen voran mehrere Eckbälle – gelang es, für Entlastung zu sorgen und offensive Akzente zu setzen. Zwar fehlte es zunächst an klaren Abschlüssen, doch der FVT wirkte zunehmend stabiler und präsenter. Gleichzeitig ließ der Druck der Gastgeber etwas nach, wodurch sich ein offeneres Spiel entwickelte. Kurz vor der Pause bot sich Tennenbronn schließlich eine aussichtsreiche Möglichkeit, als ein abgefälschter Schuss vom gegnerischen Torwart nur unzureichend pariert wurde – doch der Ausgleich blieb aus. Mit einem knappen Rückstand ging es in die Pause. Der Spielstand von 1:0 für Öhningen-Gaienhofen hätte aufgrund des 4:2-Hinspiels für Tennenbronn zum Aufstieg gereicht. Öhningen-Gaienhofen war nach dem Wiederanpfiff vorerst das aktivere Team und setzte die Gäste früh unter Druck. Sie erspielten sich zwar nur wenige klare Chancen, konnten den Druck aber stetig erhöhen. Tennenbronn hielt kämpferisch dagegen und ackerte unermüdlich. Die Gäste verteidigten leidenschaftlich und erarbeiteten sich selbst einige gute Chancen, die jedoch ungenutzt blieben. In der 78. Minute dann der ersehnte Ausgleich: Nach einem weiten Einwurf von Cedric Linder landete der Ball über eine Kopfballverlängerung bei Luca Schüle, der zum 1:1 traf. Zu diesem Zeitpunkt sah es erneut gut aus für den FVT – denn Öhningen-Gaienhofen brauchte nun zwei Tore, um eine Verlängerung zu erzwingen – was sich am Ende leider bestätigte: In der 88. Minute nutzte Öhningen eine Unachtsamkeit in der Tennenbronner Abwehr nach einem Abschlag des gegnerischen Torwarts zum 2:1. In der vierten Minute der Nachspielzeit folgte dann auch noch das 3:1. Damit war die Verlängerung unausweichlich. Dort schwanden bei Tennenbronn spürbar die Kräfte. Öhningen nutzte den Raum und erhöhte in der 98. Minute auf 4:1. Tennenbronn versuchte noch einmal alles, kam zu mehreren Chancen – darunter ein Pfostentreffer und ein gefährlicher Freistoß – doch der Ball wollte nicht mehr ins Tor. In der 118. Minute fiel schließlich der fünfte Treffer für die Gastgeber. Am Ende blieb dem FVT nur die bittere Erkenntnis, dem Gegner nach großem Kampf den Vortritt lassen zu müssen. Die Mannschaft hat alles gegeben, der Einsatz war bis zur letzten Minute vorbildlich – letztlich fehlte in der Summe aber die letzte Konsequenz, um sich für eine starke Saison zu belohnen.