Redaktion NUSSBAUM
69502 Hemsbach

Auftakt mit Kunst und Dialog: Projekt „Miteinander reden!“ startet mit bewegender Ausstellungseröffnung

Mit einer eindrucksvollen und sehr gut besuchten Kunstausstellung in der Ehemaligen Synagoge Hemsbach ist am vergangenen Sonntag das Demokratieprojekt...
V.l.n.r.: Olesya Nartiva, Dr. Christina Ricca, Dr. Sabina Toldo, Sapar Khan Maleki.
V.l.n.r.: Olesya Nartiva, Dr. Christina Ricca, Dr. Sabina Toldo, Sapar Khan Maleki.Foto: oe

Mit einer eindrucksvollen und sehr gut besuchten Kunstausstellung in der Ehemaligen Synagoge Hemsbach ist am vergangenen Sonntag das Demokratieprojekt „Miteinander reden!“ der Volkshochschule Badische Bergstraße (VHS) offiziell gestartet. Die Ausstellung mit dem Titel „Weltoffenheit und Wertgebundenheit“ brachte nicht nur Kunstwerke aus drei Ländern und drei Kontinenten, sondern auch Menschen unterschiedlicher Herkunft und Perspektiven zusammen.

Bürgermeister Jürgen Kirchner betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung des Dialogs für das gesellschaftliche Miteinander: „Hemsbach ist bunt“, stellte Kirchner fest und verwies auf die Vielfalt im Publikum. Es gebe viele Wege, miteinander zu reden. Entgegen dem Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ meinte Kirchner: „Wer nicht redet, der pflegt auch keine Beziehung.“ Der Mensch sei ein soziales Wesen, das den Dialog brauche. Lebendige Gespräche förderten die Kultur, stärkten den respektvollen Umgang und seien Ausdruck unseres Menschseins.

Auch VHS-Leiterin Dr. Cristina Ricca begrüßte die Gäste herzlich und hob die besondere Bedeutung der Kunst für den interkulturellen Dialog hervor: „Diese Ausstellung ist ein Raum der Begegnung. Die Werke, die Sie heute sehen, erzählen von Hoffnung, Herausforderungen und der Suche nach Zugehörigkeit. Sie laden uns ein, über unsere eigenen Werte und unser Miteinander in einer globalisierten Welt nachzudenken.“

Dr. Sabina Toldo, Außenstellen-Referentin der VHS in Hemsbach, betonte in ihrer Ansprache die Kraft der Kunst als universelle Sprache: „Kunst kann uns bewegen, verbinden und herausfordern – unabhängig von Herkunft oder Sprache. In dieser Ausstellung erleben wir, wie Kunst Brücken baut.“

Identität und Lebensweg

Die künstlerischen Beiträge stammen von Olesya Nartova (Ukraine), Sapar Khan Maleki(Afghanistan) und Sarjo Sanneh (Gambia). Die Künstler präsentieren Aquarelle, Collagen, Porträts und farbintensive Ölgemälde – jede Arbeit ein persönlicher Ausdruck von Identität und Lebensweg. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf eine bewusst dialogisch angelegte Ausstellung dieser Werke gelegt, die Gespräche zwischen den Bildern und den Besuchern ermöglichen soll.

Für musikalische Tiefe sorgte Gitarrist Claus Boesser-Ferrari, der emotionale Resonanzräume eröffnete und den Abend atmosphärisch untermalte. Ein Video-Gruß von Künstler Sarjo Sanneh, der kurzfristig in sein Heimatland reisen musste, rundete das Programm ab.

Dialog, Vielfalt und Demokratie

Die Ausstellung ist Teil des groß angelegten Projekts „Miteinander reden!“, das mit Mitteln der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) gefördert wird. Ziel ist es, in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft neue Formen der Verständigung zu erproben – sei es durch Kunst, Gespräche oder gemeinsame Aktivitäten. (pm/red)

Miteinander reden: Termine

Das Projekt „Miteinander reden!“ wird in den kommenden Monaten mit spannenden Begegnungen und Dialogformaten fortgesetzt:

4. Juni: Gesprächsrunde im Alten Rathaus
In einem geschlossenen Workshop entwickeln Schülerinnen und Schüler mithilfe der Zukunftsbox Städte des „Futuriums“ kreative Visionen für das Hemsbach von morgen.

5. Juni: Generationen-Treffen
Im Multifunktionsraum des Seniorenrats kommen Grundschulkinder mit Migrationshintergrund mit Seniorinnen und Senioren ins Gespräch. Gemeinsam tauschen sie Erinnerungen, Geschichten und Perspektiven aus.

27. Juli: Interkulturelle Gesprächsrunde
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der alla hopp!-Anlage wird eine große Gesprächsrunde veranstaltet. Durch das vielseitige Programm mit Podiumsdiskussionen führt HR1-Moderatorin Marion Kuchenny.

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