Gemeinderat

Aus dem Gemeinderat vom 02.06.2025

Zur Gemeinderatssitzung 2. Juni 2025 konnte Bürgermeister Joachim Kälberer neben den Damen und Herren Gemeinderäten im Bürgersaal des Bürgerzentrums...

Zur Gemeinderatssitzung 2. Juni 2025 konnte Bürgermeister Joachim Kälberer neben den Damen und Herren Gemeinderäten im Bürgersaal des Bürgerzentrums Altdorf die Leiterin der Kindertagesstätte Frau Katja Knecht und die Leiterin der Kernzeit Frau Veronika Graf-Wick sowie einige interessierte Zuhörer/innen begrüßen.

Bekanntgaben

Am 14. Mai 2025 fand die Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbandes Neckartenzlingen statt. Hierüber unterrichtete Bürgermeister Kälberer die Ratsmitglieder. So wurde der Änderung des Flächennutzungsplan zugestimmt und ebenso wurde der Haushaltsplan für das Jahr 2025 verabschiedet. Im Hinblick auf den Zukunftsdialog, welcher mit einer ersten Informationsveranstaltung am 7.4.2025 angestoßen worden ist, wird es im Herbst eine Fortsetzung geben; die Ratsmitglieder werden hierüber noch zeitgerecht informiert. Auch über das noch nicht abgeschlossene Besetzungsverfahren der Besetzung der Grundschulleitung der Grundschule Altdorf informierte Bürgermeister Kälberer die Ratsmitglieder. Schlussendlich gab er eine Entscheidung im Hinblick auf eine EDV-Beschaffung für Rathausmitarbeiter/innen bekannt.

Kindertagesstätte Bedarfsplanung 2025/26

Die Leiterin der Kindertagesstätte Frau Katja Knecht informierte die Ratsmitglieder auch in diesem Jahr über den derzeitigen Ist-Zustand sowohl beim Kleinkindbereich unter drei Jahren als auch im Kindergartenbereich über drei Jahre. Waren im vergangenen Kalenderjahr noch alle Stellen besetzt, sind nunmehr aktuell 120 % der Stellen nicht besetzt, 70 % im Kleinkindbereich und 50 % im Kindergarten; eine Erzieherin mit einem Beschäftigungsumfang von 80 % hat aber vor Kurzem gekündigt und insoweit werden zum Ende des Kindergartenjahres, sofern nicht alsbald Personal gewonnen werden kann, 200 % der Stellen ab dem Juli 2025 unbesetzt sein. Mit dem jetzigen Personal können jedoch die gewohnten Betreuungszeiten angeboten werden, wenn alle Mitarbeiter und Mitarbeitern gesund an Bord bleiben. Selbstverständlich ist man ja wie so manch andere Kommunen ebenfalls auf der Personalsuche und wird daher weiterhin die Stellenausschreibungen forcieren.

Weiterhin berichtet sie ausführlich von den verschiedenen Angeboten, welche den Kindern gemacht und die auch gut angenommen werden, sowie über den Belegungsstand, welcher vor allem in den nächsten Jahren bei einem verlässlichen Planverlauf freie Kapazitäten erwarten lässt. Diese Entwicklung kommt nicht ganz überraschend, da in der Gemeinde Altdorf seit etwa zwanzig Jahren kein Baugebiet mehr entwickelt worden ist und das erst vor Kurzem erschlossene Baugebiet „Greutlach II“ erst jetzt von jungen Familien nach und nach besiedelt werden wird.

Sofern es im zukünftigen Kindergartenjahr bei den rückläufigen Zahlen bleibt, könnte man zumindest die ein oder andere Stelle, die derzeit ausgeschrieben ist, auch nicht wieder besetzen und dennoch würde der Betreuungsschlüssel von einer Erzieherin zu zwölf Kindern eingehalten werden. Dies wurde sowohl von der Kindergartenleiterin als auch von der Verwaltung bestätigt, wobei das Augenmerk auf nicht umfängliche Wiederbesetzung gelegt worden ist; ein Teil der nunmehr ausgefallenen Beschäftigung muss auf jeden Fall möglichst bald wieder besetzt werden.

Breiten Raum nahm auch der Meinungsaustausch im Hinblick auf frei werdende Plätze in der Kindertagesstätte ein, die dann auch für auswärtige Kinder, zumindest teilweise, vorgesehen werden könnten. Hier gingen die Meinungen der Ratsmitglieder auseinander und insoweit wird die Verwaltung in nächster Zeit einmal eine Modellberechnung der hiermit verbundenen Einnahmen und der erforderlichen Personalausgaben erstellen, sodass basierend hierauf dann das Gremium sich weiter austauschen kann.

Bürgermeister Kälberer informierte zum Ende der Aussprache über den vom Gemeinderat im Jahr 2017 gefassten Grundsatzbeschluss, welcher besagt, dass zukünftig die Bemessung der Gebühren für die Kindertagesstätte an die Empfehlungen der Kirchen und der kommunalen Landesverbände angepasst wird. Diese haben die Empfehlung ausgesprochen, die Gebühren für das Kindergartenjahr 2025/26 um 7,3 % zu erhöhen. Mittels einer Gebührenübersicht wurden die Ratsmitglieder von den neuen Gebührensätzen, gültig ab September 2025, informiert.

Gemeinderat Helmut Wick plädierte, wie schon in anderen Gemeinden ebenfalls vorhanden, zukünftig einkommensabhängige Gebühren festzusetzen. Sofern hierüber im Gremium diskutiert werden soll, bedarf es hierzu eines Antrages einer Gemeinderatsfraktion.

Sachstandsbericht in der Kernzeitenbetreuung

Das pädagogische Konzept der Kernzeitenbetreuung in der Grundschule Altdorf war und ist ein wichtiger Bestandteil und gewinnt zunehmend an einem noch höheren Stellenwert aufgrund des zum Schuljahr 2026/27 erstmals eintretenden Rechtsanspruchs auf eine Ganztagsgrundschule.

Die Leiterin der Kernzeit, Frau Veronika Graf-Wick stellte zunächst den Ist-Zustand dar. Gegenwärtig besuchen 38 Kinder die Kernzeit in den Zeiten von 7:00 bis 8:15 Uhr und von 11:55 bis 16:00 Uhr, dies schließ bei einzelnen Kindern auch das Mittagessen mit ein. Das vorhandene Personal ist daher vollumfänglich ausgelastet und bedarf so Stand heute eines Zuwachses, dies vor allem auch dann, wenn das Ergebnis der vor Kurzem stattgefundenen Bedarfsabfrage bei den Eltern ab September 2025 zutrifft und man für das kommende Schuljahr mit 51 Kindern rechnen muss. In diesem Zusammenhang machte sie auch auf die vorhandene Raumsituation aufmerksam, wenngleich Frau Graf-Wick, die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Lehrerkollegium und der kommissarischen Schulleiterin Frau Gall-Hofmann lobte, alle nehmen aufeinander Rücksicht. Nichtsdestotrotz wird die dann im kommenden Jahr beginnenden Baumaßnahmen diese Raumsituation nur noch verschärfen und insoweit muss zumindest für die nächste Zeit bis das neue Schulgebäude bezogen werden kann, die Anzahl der Kinder begrenzt werden, dies natürlich unter dem Aspekt des geltenden Rechtsanspruchs.

Auch die im Gesetz verankerte umfängliche Ferienbetreuung, welche die Kommunen zukünftig verpflichtet, mit Ausnahme von einer vierwöchigen ferienfreien Zeit, eine verlässliche Betreuung anzubieten, wurde thematisiert.

Gemeinderätin Martina Dannenberg bestätigte die sehr gute Arbeit, welche in der Kernzeit durch Frau Graf-Wick und ihr Team geleistet wird. Sie plädierte, wie in den Antragsunterlagen enthalten, das Beschäftigungsmaß der Leiterin der Kernzeit um 10 % zu erhöhen und anstelle des Wegfalls einer geringfügigen Mitarbeiterin, eine Teilzeitstelle mit 30 % bereitzustellen; aus ihrer Sicht ist dies das absolut notwendige Maß.

Gemeinderat Christoph Wenzelburger sah ebenfalls die Notwendigkeit, in Anbetracht der stets steigenden Zahl der zu betreuenden Schüler/innen in der Kernzeit das Personal aufzustocken. Er machte aber deutlich, dass basierend auf den hiermit verbundenen Arbeitszeiten, teilweise frühmorgens, dann Leerlauf und der nächste Einsatz erst wieder zur Mittagszeit, es sich schwierig gestalten wird, geeignetes Personal zu finden. Er regte daher an, solch eine Teilzeitstelle mit einer Erzieherstelle im Kindergarten zu verbinden, was sicherlich zielführender ist als die bisherigen Überlegungen. Diesem wurde zugestimmt.

Dass die räumlichen Gegebenheiten im Zuge der kommenden Baumaßnahmen, die bei einem gewöhnlichen Verlauf im Januar 2026 starten und dann im Juli 2027 beendet sein werden, sehr herausfordernd sein werden, wurde in der weiteren Aussprache überaus deutlich. Möglichkeiten der Entspannung durch die Aufstellung eines Containers sind aber aufgrund der Überwachung und Fürsorgepflicht sowie des nicht vorhandenen Standortes ebenfalls nicht zielführend; allseits wird gehofft, dass diese anderthalbjährige schwierige Bauphase durch ein gutes Miteinander in der Schule gemeistert werden wird.

Zusammenschluss der Diakoniestationen im Kirchenbezirk Nürtingen

Bürgermeister Kälberer informierte die Ratsmitglieder über die geplante Fusion der Diakoniestationen. Die Diakoniestation Aich-Erms-Neckartal ist ein kirchlich-diakonischer, ambulanter Pflege- und Betreuungsdienst in Trägerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde Aich-Neuenhaus. Sie gehört dem Landesverband für Diakonie- und Sozialstationen in Württemberg e. V. an. Die Station hat ihren Sitz in Neckartenzlingen und gewährleistet eine flächendeckende ambulante und pflegerische Versorgung alter und kranker Menschen mit chronischen Krankheitsbildern sowie die Betreuung kranker Menschen nach Klinikaufenthalten. Dies wird durch die hauswirtschaftliche Versorgung, Familienpflege und Nachbarschaftshilfe ergänzt. Das Einzugsgebiet der Diakoniestation umfasst die Stadt Aichtal, sowie die bürgerlichen Gemeinden Altdorf, Altenriet, Bempflingen, Neckartailfingen, Neckartenzlingen und Schlaitdorf. Die Station erbringt Leistungen der Kranken- bzw. Altenpflege, mit Pflege- und Betreuungsleistungen sowie Leistungen der Familienpflege und Nachbarschaftshilfe. Der Ursprung geht auf das Jahr 1980 zurück; aufgrund der Änderung der hierfür gültige Richtlinien durch das Sozialministerium B.W. wurde zu Beginn des Jahres 1991 der diesem Verbund zugrunde liegende Vertrag zum 1.7.1993 angepasst; der Gemeinderat der Gemeinde Altdorf befasste sich damals mit diesem Thema in seiner Sitzung am 20.10.1992 und stimmte diesen Änderungen einstimmig zu; der damalig abgeschlossene und bis heute gültige Vertrag sowie der Entwurf der Neufassung sind im Login-Bereich für die Ratsmitglieder eingestellt.

Die Herausforderungen für die Diakoniestationen sind in den vergangenen Jahren erneut stark gewachsen. Gründe dafür sind u. a. neue gesetzliche Regelungen, neue vertragliche Anforderungen (z. B. spezielle Dienste für komplexe Wundversorgungen) sowie immer mehr rechtlich komplexe Fragestellungen in allen Bereichen. Zusätzlich kämpfen alle Einrichtungen mit Personalengpässen. Die Gewinnung von Fachkräften gestaltet sich seit längerer Zeit äußerst schwierig. Dies alles führt zu komplexeren Vorgängen in allen Fachbereichen der Diakoniestationen. Die Bearbeitung all dieser Anforderungen ist in den bisherigen Strukturen bei kleineren und mittleren Diakoniestationen kaum mehr möglich. Dazu kommt, dass bei einem Wechsel in der Leitung kaum noch Personal zu finden ist, welches all diesen Anforderungen gerecht werden kann.

Auf Grund dieser Problematik haben die Gremien der kirchlichen Diakoniestationen Aich-Erms-Neckartal, Neuffener Tal und Nürtingen einen Zusammenschluss zum 01.01.2026 beschlossen. Dazu wird ein kirchlicher Diakoniestationsverband gegründet, der alle bisherigen Stationen übernimmt und gemeinsam weiterführt. Verbandsmitglieder sind 17 evangelische Kirchengemeinden. Mitarbeitende Rechtsträger wären auch die Kommunen. Der Diakoniestationsverband soll Anfang Juli 2025 (Zielvorstellung) gegründet werden und wird nach Anerkennung durch das Kultusministerium eine eigene Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Nach Beantwortung einiger ganz wenigen Fragen sowie kurzer Aussprache wird der Beschlussempfehlung der Verwaltung auf Beitritt zur Gemeinde Altdorf zugestimmt.

Bauangelegenheiten

An diesem Abend wurde über drei Bauanträge beraten; allen drei Vorhaben wurde das kommunale Einvernehmen erteilt.

Erscheinung
Amtsblatt des Gemeindeverwaltungsverbandes Neckartenzlingen
NUSSBAUM+
Ausgabe 23/2025
von Gemeinde Altdorf
06.06.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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