Netzdialog mit NetzeBW und ENRW
Der Geschäftsführer der ENRW, Stefan Kempf, und der Regionalmanager der NetzeBW, Jens Schwarz, berichteten in der vergangenen Sitzung über den Ausbau und den Zustand der Stromversorgungsnetze in Eschbronn. Im Bereich der Stromversorgungsnetze ist derzeit viel Bewegung und auch Handlungsbedarf. So hat sich im Zuge der Energiewende die angefragte Leistung im Netzgebiet der NetzeBW von 1.092 MW im Jahr 2020 auf 11.669 MW im Jahr 2024 mehr als verzehnfacht. Der Ausbau erneuerbarer Energien, aber auch die erwartete Zunahme des Strombedarfs stellen die Netzbetreiber vor große Herausforderungen, etwa bei der Integration der dezentralen Stromerzeugung in die bestehenden Netze. Eine zentrale Herausforderung ist in diesem Zusammenhang die Stabilität der Netze.
Im Eschbronner Ortsnetz der Netze BW, also im Wesentlichen in der Ortslage Mariazell, sind inzwischen 19 Ladestationen mit insgesamt 20 Ladepunkten für E-Fahrzeuge gemeldet. In diesem Gebiet sind 37 E-Autos und 27 Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge gemeldet. Die Elektrifizierungsquote des Gesamtfahrzeugbestandes liegt damit bei etwa 4 %. Im Ortsbereich Mariazell sind 18 Wärmepumpen gemeldet, die etwa 3,9 % des Gesamtstromverbrauchs ausmachen. Deutschlandweit werden derzeit 48,3 % der Wohnungen mit Gas beheizt, 23,4 % mit Öl und 5,6 % mit Flüssiggas, Pellets, Holz oder Kohle. Die Zahl der Anlagen für regenerative Energiegewinnung ist in Mariazell von 2022 auf 2023 um 12 Anlagen auf 74 Anlagen gestiegen. Die installierte Leistung ist in diesem Zeitraum von 655,28 kW auf 720,18 kW angestiegen und die eingespeiste Energie von 562,98 MWh auf 582,52 MWh.
Von 2020 bis 2024 hat die NetzeBW in das Ortsnetz Mariazell mehr als 2,2 Mio. € investiert. Insbesondere wurde im Zuge von Gas und Glas das Ortsnetz durch Erdkabel ertüchtigt. In der Investitionssumme beinhaltet war auch die Erschließung von Neubaugebieten.
Das Stromnetz im Versorgungsgebiet der NetzeBW in Mariazell umfasst rund 6,4 km Mittel- und 27,7 km Niederspannungsleitungen. Bei den Mittelspannungsleitungen sind mehr als 81 % erdverkabelt, bei den Niederspannungsleitungen sind es 70,1 %. Dies sind für Gemeinden im ländlichen Raum eher hohe Werte. Im Ortsnetz Mariazell gibt es 7 Ortsnetzstationen, die 410 Hausanschlüsse versorgen, davon 243 über Erdkabel und 167 über Freileitungen.
Das Ortsnetz Locherhof wird von der ENRW betrieben. Hier gibt es 7,5 km Mittelspannungs- und 38 km Niederspannungsleitungen. Der Anteil der Erdverkabelung liegt bei den Mittelspannungsleitungen bei 76 % und bei den Niederspannungsleitungen bei 71 %. Die ENRW versorgt über 12 Ortsnetzstationen 578 Hausanschlüsse, davon 368 über Erdkabel und 215 über Freileitungen.
Im Ortsnetz Locherhof der ENRW gab es im Jahr 2024 253 Photovoltaik und eine Biomasseanlage mit einer Leistung von insgesamt 1,817 MW und einer Einspeisung 2.173 MWh.
Die ENRW hat von 2017 bis 2025 insgesamt 1,35 Mio. € in das Ortsnetz Locherhof investiert. Auch die ENRW hat das Projekt Gas und Glas genutzt, um durch eine Erdverkabelung das Ortsnetz in einem erheblichen Umfang zu ertüchtigen.
Im Jahr 2023 lag der Stromverbrauch in den beiden Eschbronner Ortsnetzen bei 6.202 MWh, die Einspeisung bei 2.767 MWh. Damit wird rund 45 % des in Eschbronn verbrauchten Stroms auch in Eschbronn produziert.
Erschließung Gewerbegebiet Ziegelhüttenweg
Der Gemeinderat hat die Sachentscheidung für die Erschließung des Gewerbegebietes Ziegelhüttenweg getroffen. Der Auftrag für die Tief- und Straßenbauarbeiten wurde an den günstigsten Bieter, die Firma Stumpp aus Balingen, zum Angebotspreis von 878.270,04 € vergeben, die Arbeiten für die Lieferung und Montage von Wasserleitungen an die Firma Rack aus Renquishausen zum Angebotspreis von 47.969,40 €. Insgesamt wurde mit Kosten in Höhe von 1,6 Mio. gerechnet. Die Kostenfortschreibung liegt auf der Grundlage der günstigen Angebote bei rund 1,12 Mio. €.
Fortschreibung des Regionalplanes Schwarzwald-Baar-Heuberg, Teilplan „Freiflächenphotovoltaik“
Der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg hat die Fortschreibung des Regionalplanes im Blick auf „Freiflächenphotovoltaik“ beschlossen und bereits im Vorjahr unter anderem auch den Gemeinden die Möglichkeit zur Stellungnahme geboten. Nachdem der ursprüngliche Entwurf nochmals geändert wurde, wurde auch eine neue Runde der Beteiligung eröffnet. Auch im geänderten Entwurf sind auf dem Gemeindegebiet Eschbronn oder auch unmittelbar angrenzend keine Ausweisungen von Flächen vorgesehen. Der Gemeinderat hat daher beschlossen, keine Einwände gegen den geänderten Entwurf vorzubringen.
Festsetzung eines verkaufsoffenen Sonntags am 25. Mai 2025
Anlässlich des 3. Eschbronner Garagenflohmarkts hat der Gemeinderat der Festsetzung eines verkaufsoffenen Sonntags zugestimmt. Die dazu erforderliche Satzung ist in dieser Ausgabe des Amtsblattes abgedruckt.
Baurechtsfälle
Der Gemeinderat hat der Erweiterung des Wohnhauses auf dem Grundstück Teufenstraße 5 und der erforderlichen Befreiung von den Vorgaben des Bebauungsplanes zugestimmt.
Der Gemeinderat hat ebenso dem Abbruch und der Neuerrichtung eines Gartenhauses mit Pergola auf dem Grundstück Teufenstraße 49 zugestimmt.
Umbau des Schulgebäudes Locherhof zum Kindergarten – Stromversorgung
Nachdem für den neuen Kindergarten eine Wärmepumpe mit Erdsonden und auch eine Photovoltaikanlage vorgesehen ist, war auch eine Überprüfung der Anschlussleistungen erforderlich. Die Berechnung hat ergeben, dass eine deutlich höhere Leistung erforderlich wird. Um die Versorgungssicherheit zu verbessern, ist die ENRW bereit, eine weitere Ortsstation zu errichten. Diese soll am künftigen Weg von der Uhlandstraße zur Turn- und Festhalle errichtet werden. An diese Station soll dann auch der neue Kindergarten angeschlossen werden. Für eine Erhöhung der Leistung werden bis zu 10.000 € aufgewendet werden müssen. Hinzu kommt noch die Verlegung einer Leitung von der geplanten Ortstation bis zur bestehenden Zuleitung im Zuge der Herstellung der Außenanlagen für den neuen Kindergarten. Der Gemeinderat hat dieser Vorgehensweise zugestimmt.
Bekanntgaben
Bau einer Wasserleitung in der Birkengasse im Zuge der Erschließungsmaßnahmen Gas und Glas
Der Gemeinderat hat in der Sitzung am 5. November 2024 die Neuverlegung einer Wasserleitung in der Birkengasse zwischen dem Tannweg und dem Grundstück Birkengasse 10 im Zuge der Mitverlegung beschlossen. Mit dieser Maßnahme sollte eine Leitung obsolet werden, die über private Grundstücke führt und teilweise überbaut ist. Der Leitungsverlauf der Wasserleitungen in der Birkengasse ist nicht dokumentiert. Leider konnten die Leitungen auch nicht zuverlässig geortet werden. Im Zuge der Baumaßnahme hat sich bestätigt, dass die Leitung zwischen Schramberger Straße und Birkengasse tatsächlich überbaut ist und dass im Falle eines Leitungsschadens daher erhebliche Probleme und Kosten entstehen können. Leider war der Leitungsverlauf auch in anderen Bereichen problematisch und führte quer durch private Grundstücke. Um eine geordnete Situation herzustellen, musste auch die Leitungstrasse zwischen dem Grundstück Birkengasse 4 und Tannweg neu hergestellt werden und auch ein erheblicher Teil der Strecke im Tannweg. Auf einer Teilstrecke ist durch die Tiefbaumaßnahme fast die komplette Wegfläche beansprucht. Das Teilstück zwischen dem Grundstück Birkengasse 4 und Staigerswiesen soll auf einer Breite von ca. 3,5 Metern asphaltiert und jeweils seitlich mit einem Bankett versehen werden. Die Maßnahme wird daher deutlich teurer als vorgesehen.
Kindergarten Eschbronn
Die Arbeiten für die Kindergartenbaumaßnahme in Locherhof liegen im Zeitplan. Der Rückbau stellt sich angesichts der Vorschriften des Abfallwirtschaftsrechts sehr komplex, kosten- und zeitaufwändig dar. Nach Auskunft des für den Abbruch zuständigen Fachbüros liegt die Maßnahme derzeit im Kostenrahmen. Die Abbruchstoffe, die noch vor Ort gelagert sind, werden der Verwertung zugeführt, wenn die Ergebnisse der Beprobungen vorliegen. Mit den Erd-, Beton- und Maurerarbeiten wird im Juni begonnen werden. Für den 3. Juni 2025 vor der Sitzung um 18.00 Uhr ist der Spatenstich vorgesehen.
Dachsbühlweg
Die Kanalarbeiten am Dachsbühlweg sind im öffentlichen Bereich abgeschlossen. Als öffentliche Maßnahmen steht noch der Ringschluss für die Wasserleitung zwischen den Strängen von der Teufenstraße und von der Mariazeller Straße aus sowie die Weiterführung der Versorgungsleitungen entlang des Dachsbühlwegs in Richtung der Umspannstation am Wald. Derzeit werden vor allem noch Hausanschlüsse hergestellt.
Gas und Glas
Der Breitbandausbau geht, wie mehrfach berichtet, dem Ende entgegen. Die Telekom hat damit begonnen, im Außenbereich Freileitungen zu ziehen. Es sind noch einige Masten neu zu setzen bzw. bestehende auszutauschen. Zudem sind die Strecken noch ans Netz anzuschließen. Auch die Anbindung der Anwesen in Oberlocherhof steht noch aus. Hier wurden im Zuge des Radwegebaus Leerrohre von Mariazell bis Oberlocherhof mit verlegt. Das letzte Stück von der Kreisstraße bis zu den einzelnen Anwesen wird über Freileitungen erfolgen. Hierzu müssen einerseits noch neue Masten aufgestellt werden. Andererseits sind noch kleinere Tiefbauarbeiten erforderlich. Auf Antrag der Gemeinde wurde der Bewilligungszeitraum für die Bundesförderung verlängert.