Aus dem Ortschaftsrat

Betreuungs- und Gewässersituation unbefriedigend Die von allen Parteien, inklusive Ortsverwaltung und Ortsvorsteherin, als schlecht empfundene Betreuungssituation...
Beim TOP 1 beschwerte sich eine Anwohnerin aus der Schultheiß-Kieferstraße, dass man selten dort in der 30er-Zone nur 30 km/h fahren sollte.
Beim TOP 1 beschwerte sich eine Anwohnerin aus der Schultheiß-Kieferstraße, dass man selten dort in der 30er-Zone nur 30 km/h fahren sollte.Foto: war

Betreuungs- und Gewässersituation unbefriedigend

Die von allen Parteien, inklusive Ortsverwaltung und Ortsvorsteherin, als schlecht empfundene Betreuungssituation der Schulkinder war eines der vielen Themen in der Ortschaftsratssitzung am Mittwoch der Vorwoche. Die KFZ- und Fahrradstellplatzverpflichtung für Wohnungen wurde aufgrund einer unverhältnismäßigen Aufteilung abgelehnt. Verena Stricker vom Regierungspräsidium Karlsruhe präsentierte ein hydrologisches (Vor-) Gutachten im Naturschutzgebiet „Weingartener Moor – Bruchwald Grötzingen“. Auch eine Anpassung, sprich: Erhöhung der Nutzungsentgelte, wurde zugunsten der Vereine vom Ortschaftsrat abgelehnt.

Dass die Vereine und der Nachwuchs allen Ortschaftsrätinnen und -räten am Herzen liegen, merkte man besonders in dieser Sitzung. Wegen der erhöhten Mehrwertsteuer hatte man überlegt, die Nutzung der Räume in der Begegnungsstätte Herbert Schweizer Haus zu erhöhen. Daniel Siegele von der CDU bemängelte, dass nicht zwischen der Nutzung durch Steuerberater und durch Vereine, sprich: Menschen mit unterschiedlich hohem Einkommen, differenziert werde. Egon Siegrist von der SPD bemängelte, dass die Beiträge teilweise um hundert Prozent hatten erhöht werden sollen. Bei der Abstimmung war die Mehrheit im Ortschaftsrat gegen die Erhöhung. Karen Eßrich notierte dies und sagte, dass sie das mit in den Gemeinderat nehme und den Anwesenden dort vortrage und zur Beratung vorschlage. Bei der Diskussion des sich anschließenden TOP 6 „Zuschuss für die Lernunterstützung von Grundschulkindern an der Augustenburg Gemeinschaftsschule“ wurde der einmalige Zuschuss von 4000 Euro aus Erbschaftsmitteln bejaht. Auch Renate Weingärtner von der FDP stimmte dem zu und begrüßte, dass das Projekt „Rückenwind“ wieder aufgenommen werden soll. Egon Siegrist, SPD; finde es angesichts der schlechten Ergebnisse von PISA wichtig, Kinder zu fördern. Jürgen Schuhmacher von den „Menschen für Grötzingen“ (MfG) sagte, dass er es schäbig finde, dass man Erbschaftsmittel dazu benutze, um Kinder zu fördern und plädiert dafür, dass man die Kinder besser unterstützen möchte. Er verglich das mit Mitteln für die Reparatur eines Kunstwerks. Hierfür habe man 50.000 Euro ausgegeben und jetzt fehlen 4000 Euro für die Kinder. Karen Eßrich sagte, dass das Geld aus verschiedenen Fördertöpfen stamme, man grundsätzlich mehr die Kinder fördern solle, dafür aber das Land zuständig sei und dass da zu wenig gemacht werde.

Präsenz zeigen

Auch im vierten Tagesordnungspunkt ging es um die Betreuungssituation. Silke Bergerhoff von der SPD und erste Vorsitzende des Förderkreises der Augustenburg Gemeinschaftsschule e. V., bemängelte, dass noch nie jemand vom Schul- und Sportamt, das sich um die Belange der Schule kümmern soll, persönlich in der Ortschaftsratssitzung war und zur aktuellen Situation Stellung bezogen habe. Während Karen Eßrich sagte, dass sich für die Teilnahme an dieser Sitzung tatsächlich jemand kurzfristig entschuldigt habe, konterte Bergerhoff, dass ihr das schlichtweg schon zu häufig vorgekommen sei. Sie betonte, dass es immer noch zu wenig Betreuungsplätze gebe. Inklusion werde ausgeklammert, weil zwei Klassenzimmer jetzt anders, und zwar für die Nachmittagsbetreuung, genutzt werden. Das empfinde sie als unmöglich. Karen Eßrich sagte, dass es offensichtlich nicht genug Plätze gibt für alle angedachten Nutzungsmöglichkeiten und dass sie es besonders schade empfinde, dass es nicht genügend Platz für die Betreuung, oben in den Räumen der Schule etc., gebe. Eßrich bittet den Ortschaftsrat, dass man das nächste Mal die Prüfung der Räumlichkeiten anordnen müsse, um nicht ausschließlich hören zu müssen, dass es zu wenig Raum gebe. Man solle das schriftlich festhalten, gerade weil auch alles Jahre oder Jahrzehnte lang bei der Stadt dauern könne. Komme nun das Skip-Modell, mit einer vier bis fünf Tage verpflichtenden Ganztagesbetreuung oder nicht? Wann und wie könne man den Hort neu bauen? Das seien Fragen, die sich immer noch stellen, und die alle Anwesenden bedrücken bzw. sogar nerven. Renate Weingärtner stellte noch einmal fest, dass das bisherige Modell jetzt bis 2026 weiterläuft und sie sich auch frage, wie es weitergeht. Karen Eßrich sagte, dass sich von der Struktur her das vierzügige in das jetzt zweizügige Modell verwandelt habe, einfach, um das Platz- und Raum-Problem zu lösen. Sie wolle den Druck rausnehmen, aber Raum garantieren. Man müsse aber dran bleiben, auch wenn es pädagogisch nicht wertvoll sei, in der Hoffnung, dass das Skip-Modell dann hoffentlich da sei. Die Anmeldungen gingen momentan eher zurück bzw. fehlen.

Gewässerschutz sowie Schutz von Natur und Tier

Was ebenso teilweise fehlt, ist das Wasser rund um das Moor, was einen schwankenden Grundwasserspiegel verursacht. Wie Verena Stricker sagte, gebe es eine

Zielkonzeption und Zielbiotope mit struktur- und artenreichen feuchten Eichenwäldern. Man möchte wieder mehr Nässe zuführen, müsse aber dann auch akzeptieren, dass das manche Arten dann gar nicht möchten bzw. überleben. „Es ist genügend Wasser da, aber man muss es wieder zuführen.“ Überlegungen gingen darin über, Röhrichte und Großseggenriede als kleine Gewässerstrukturen zu nutzen, die man erneuern müsste, um das für die Arten wieder gerecht zu machen. Als Maßnahme könne man eine Ableitung des Gießbachs in Erwägung ziehen, weil er viel und ständig Wasser habe. Dazu brauche man einen Untersuchungsplan und eine Strecke zum Überbrücken; evtl. müsse man eine Machbarkeitsstudie machen und gegebenenfalls jemand Externes dazu ziehen. Tobias Sand von der CDU fragte, wann die Maßnahmen beginnen und was sie kosten. Die Pflegemaßnahmen zahle das Regierungspräsidium. Kleinflächen für die Amphibien sieht Stricker auch als Pflegemaßnahmen und Naturschutz. Dieses oder nächstes Jahr könne man das umsetzen. Dann könne man feststellen, ob die Einleitung von Wasser etwas nütze oder schade. Das Land Baden-Württemberg setzt mehr auf den Moorschutz. (war)

Auch das Thema von Kfz- und Fahrradstellplätzen, samt entsprechender Aufteilung, beschäftigte den Ortschaftsrat an diesem Abend.
Auch das Thema von Kfz- und Fahrradstellplätzen, samt entsprechender Aufteilung, beschäftigte den Ortschaftsrat an diesem Abend.Foto: war
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Grötzingen Aktuell
Ausgabe 18/2024
von Redaktion Nussbaum
03.05.2024
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