Aus der Chronik der Kolpingsfamilie – Feldpostbriefe Teil 3

Überall findet man in diesen Tagen Berichte über das Ende des 2. Weltkriegs, das sich nun zum 80. Mal jährt. Hier an dieser Stelle möchten wir in den kommenden Ausgaben Auszüge aus einer stattlichen Anzahl von Feldpostbriefen wiedergeben:

Robert Menstell schrieb am 28.10.1941, aus Russland:

„Lieber Anton und Kolpingsbrüder, will mal wieder ein Lebenszeichen geben. Es ist ja schon lange her und habe in dieser Zeit schon manches mitgemacht und erlebt und schon gar manchmal hat man Glück gehabt. Man ist nicht sicher, keine Stunde. Deswegen darf man den Kopf aber nicht hängen lassen. Ich sage als, den es treffen will, den triffts halt. Das ist Gottes Fügung, da ändern wir nichts daran. Das ist auch noch das Gute. Hoffe nur, dass wir mit allen ganzen Knochen heil nach Hause kommen. Das ist die Hauptsache. Habe auch Otto schon einige Male gesehen. Einmal gerade, als sie die schweren Brocken ins Rohr stopften und zu den Russen knallten. Es war eine Freude wie immer, wenn man einen Bekannten oder Freund trifft. Und nun, wie steht es mit euch? Seid ihr noch alle beieinander und haltet auch noch öfters Versammlungen ab? Dass Ferdinand einrücken gemusst hat, hatten mir meine Eltern geschrieben. Hoffentlich muss er nicht mehr in dieses verkommene Russland. Mir geht es noch so weit gut. Bin auch noch gesund, was ja die Hauptsache ist. Nun wünsche ich euch alles Gute, auf gute Zusammenarbeit und ein baldiges Kriegsende. Die herzlichsten Grüße – treu Kolping. Euer Robert“