Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Baden-Württemberg rund 65.500 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 988 Megawatt neu installiert. Auch in der Rhein-Neckar-Region setzt sich der Ausbau fort: Sowohl der Rhein-Neckar-Kreis als auch der Neckar-Odenwald-Kreis belegen im Landesvergleich Platz 2 bei den neu errichteten Gebäudeanlagen und Solarparks. Dies geht aus den aktuellen Daten des Photovoltaik-Netzwerks Rhein-Neckar und der KLiBA hervor.
Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) sowie das Solar-Cluster Baden-Württemberg haben den Landesvergleich erstellt. Grundlage sind Zahlen aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur, ausgewertet durch das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Die vorläufigen Ergebnisse sind im Datendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) abrufbar.
Der Rhein-Neckar-Kreis belegt mit einer installierten Leistung von 31,1 Megawatt bei Gebäude-Solarstromanlagen den zweiten Platz im Land. Auch der Neckar-Odenwald-Kreis liegt bei neu errichteten Solarparks mit einem Zubau von 36,6 Megawatt auf Platz 2 der Photovoltaik-Liga.
In den Kommunen wächst die Nutzung von Solarenergie weiter. Ein Beispiel ist die große PV-Anlage auf dem Dach der Martinsschule Ladenburg, einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum. Sie umfasst 869 Module mit einer installierten Leistung von 369,32 Kilowatt-Peak (kWp).
Laut KLiBA-Geschäftsführer Dr. Klaus Keßler läuft der Ausbau der Photovoltaik-Dachanlagen im Rhein-Neckar-Kreis sehr gut, bei Freiflächen gebe es jedoch noch erhebliches Potenzial. Eine Potenzialanalyse des Landkreises zeigt, dass entlang von Autobahnen und Schienenwegen über 2.000 Megawatt zusätzliche Stromerzeugung möglich wäre. Dies wäre ein wichtiger Schritt zur Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern.
Die größte Freiflächen-Photovoltaik-Anlage in Ladenburg befindet sich derzeit im Bau. Auf einer 5.000 Quadratmeter großen Brachfläche auf dem ehemaligen ABB-Areal entstehen zwölf Modultische mit insgesamt 760 Modulen und rund 400 kWp Gesamtleistung. Betreiberin wird die Bürgerinitiative für Photovoltaik in Ladenburg (Bipla).
Die Investition in eine PV-Anlage amortisiert sich nach etwa zehn bis zwölf Jahren. Danach sinken die Kosten für Strom aus dem öffentlichen Netz. Die Herstellungskosten werden bereits nach etwa zwei Jahren durch die eigene Stromerzeugung ausgeglichen. Über eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren erzeugen die Module das elf- bis 18-fache der für ihre Herstellung benötigten Energie.
Das Photovoltaik-Netzwerk Rhein-Neckar wird vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert und ist bei der KLiBA angesiedelt. Es unterstützt Kommunen in der Region bei der Umsetzung lokaler Photovoltaik-Kampagnen und informiert über Möglichkeiten, Nutzen und Kosten der Solarstromerzeugung. Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sind Silvia Böse und Dominik Kolmann (E-Mail: pv@kliba-heidelberg.de, Telefon 06221 99875-36 / -17).
Die Photovoltaik-Liga Baden-Württemberg ist eine Rangliste der Landkreise mit den höchsten Zubauten im Bereich Solarstrom. Sie wird regelmäßig vom Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg aktualisiert und zeigt die neu installierte Leistung auf Gebäuden und Freiflächen in Megawatt. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg fördert das Netzwerk.
Weitere Informationen sowie die aktuellen Ausbauzahlen sind unter www.photovoltaik-bw.de und im Photovoltaik-Dashboard der LUBW unter umweltdaten.lubw.baden-wuerttemberg.de/w/m-energie-sonne-dashboard-ausbau verfügbar. (pm/red)