Orchestermusik auf höchstem Niveau
Die Plätze und Ränge der Jagsttalhalle füllten sich stetig bis exakt 19.30 Uhr die gut 75 jungen Musikerinnen und Musiker des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr für ihr – nach 2018 und 2023 – drittes Benefizkonzert, zugunsten der Musikschule Möckmühl-Neuenstadt – die Bühne betraten. Die Musikerinnen und Musiker studieren an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf und werden zu Orchestermusikern ausgebildet, um später im Militärmusikdienst der Bundeswehr ihren Platz einzunehmen.
Der 1. stellvertretende Bürgermeister Andreas Kraft begrüßte alle Gäste und eröffnete diesen Abend. Er unterstrich: „Der Abend ist nicht zuletzt dem persönlichen Engagement von Jürgen Ehnle zu verdanken, dass Möckmühl wiederholt Gastgeber dieses ausgezeichneten Orchesters ist.“ Als Initiator und engagierter Mitorganisator ergriff auch dieser das Mikrofon. Selbst leidenschaftlicher Musiker beschrieb er Militärmusik treffend als „ein weltweites kulturelles Symbol mit großer diplomatischer Kraft… Musik als gemeinsame Sprache – über Grenzen hinweg, ohne Dolmetscher, aber mit großem Ausdruck“.
Die Sprache der Musik
… in Perfektion vorgetragen, durften gut 500 Gäste am Samstag für mehr als zwei Stunden erleben. Kraftvoll und mitreißend eröffnete der Givenchy-Marsch von Arnold Rust in einer Bearbeitung von H. Schmidt das abwechslungsreiche und durchaus überraschende Programm des Abends. Unter dem Dirigat und wortgewandter, informativ-unterhaltender Ankündigung von Oberstleutnant Professor Michael Euler, dem musikalischen Leiter des Orchesters, folgten Interpretationen internationaler Werke. Ausschnitte aus der Suite Mexican Pictures von Franco Cecarini dirigierte Leutnant Katja Giebel enthusiastisch, meisterhaft spielte Feldwebel Lukas Bulle ein anspruchsvolles Klarinetten-Solo, bevor „Unter dem Sternenbanner“, der weltbekannte amerikanische Militärmarsch, aus dem Jahr 1896 von John Philip Sousa, den ersten Teil des Abends beendete.
Zweiter Teil überrascht
Unerwartet, mutig, nahezu exotisch für ein Militärorchester erschien die Musikauswahl im zweiten Teil. Das Musical „Die Eiskönigin“ mit seinen bekannten Liedern wie: „Lass jetzt los“ dominierte im Programm. Mit Sängerin Hannah Silberbach und einigen heiteren Showeinlagen schlug das Orchester damit einen Bogen zur Musik der Gegenwart. Requisiten wie Schneemänner aus Trommeln, Schneebälle aus Pappmaschee und die Lieblings-Nebenfigur des Werkes, Schneemann Olaf aus Plüsch, nahmen das Publikum optisch mit nach Arendelle, das Land der Eiskönigin.
Gänsehaut am Ende
Nach Zugaben, der Danksagung von Musikschulleiterin Monika Horn und stehendem Applaus des Publikums endete der Abend mit Gänsehaut. Wie nach jedem Konzert spielte das Orchester die Nationalhymne. „Musik als Sprache“, wie es Jürgen Ehnle zu Beginn formuliert hatte, ist, wenn die Nationalhymne das Ende eines solchen Abends bildet. Das ist Bekenntnis und Botschaft ohne Worte. Das macht ergriffen und stolz. Stolz auf diese jungen Musikerinnen und Musiker, stolz, dass sie in Möckmühl gespielt haben und dankbar, dass man an diesem Abend Teil eines wunderbaren Ganzen sein durfte. Gibt es je eine weitere Folge, finden sich sicher Gäste, die sich trauen, diesen Moment durch die Worte des Textes im gemeinsamen Mitsingen zu krönen. (cp)
Eine ausführliche Bildergalerie finden Sie auf moeckmuehl.de oder über den QR-Code.