(Fortsetzung) Unsere Besuchergruppe erfuhr, dass es die Finanzen erlaubten, den Dom in der kurzen Zeit der Salierkaiser, also in nur 101 Jahren, quasi zweimal zu bauen. Geld spielte wohl im Vergleich zu den anderen großen und berühmten Kirchenbauten wohl nicht die entscheidende Rolle. Die Kaiser lenkten üppig Einnahmen in ihre Hauptstadt und entwickelten Speyer vom Kuhdorf zur Metropole Germaniens.
Zum Vergleich: Die Bauzeit des Straßburger Münsters erstreckte sich von 1176 bis 1439. Die Bauzeit des Kölner Doms erstreckte sich über 632 Jahre, von der Grundsteinlegung im Jahr 1248 bis zur Vollendung im Jahr 1880. Der Bau des Mainzer Doms begann um 975 mit der Grundsteinlegung durch Erzbischof Willigis, und die erste Einweihung erfolgte im Jahr 1009. Allerdings überstand der Bau eine Feuersbrunst nicht, weshalb der Dom mehrfach abbrannte und umgebaut werden musste, wodurch sich die Bauzeit über Jahrhunderte erstreckte.
Der Speyerer Dom ist ein Meilenstein der romanischen Baukunst und war die größte Kirche ihrer Zeit. Diese UNESCO-Welterbestätte aus dem 11. Jahrhundert ist das bedeutendste Beispiel romanischer Architektur und die größte erhaltene romanische Kirche der Welt.
Bekannt ist, dass für Speyer die Lage am Rhein wichtig war und ist. Ohne den Handel und die günstige Lage mit Rheinquerung wäre der Aufstieg kaum vorstellbar. Zu dieser Zeit ist die Existenz von drei Fährverbindungen (Rheinhausen, Altlußheim, Ketsch) nachgewiesen. Schwankende Wasserstände des Rheins machten Altlußheim zur wichtigsten Querung, insbesondere über die Kirrlacher Wegekehre Richtung Osten (z.B. zur Stauferpfalz Wimpfen).