Der Vorstand des Fördervereins Klosterkirche in Stetten lud sein fleißiges Helferteam zu einer hochinteressanten Führung durch das Kloster und Schloss Bebenhausen ein. Die stattliche Gruppe war begeistert von der fundierten, kurzweiligen Führung durch die fast vollständige erhaltene mittelalterliche Klosteranlage, malerisch gelegen mitten im Schönbuch.
Das ehemalige Zisterzienserkloster wurde vermutlich 1183 von Pfalzgraf Rudolph von Tübingen gegründet. Bis zu 80 Mönche und 130 schaffige Laienbrüder, die die Hauptarbeit leisteten, lebten zeitweise hier. Zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert erlebte es seine Blütezeit. Es zählte zu den reichsten Klöstern des Landes Württemberg.1556 wurde eine evangelische Klosterschule eingerichtet, die bis 1807 bestand. Die Besucher aus Stetten waren überwältigt von der eindrucksvollen Schönheit und Geschlossenheit des Klosters, dem Detailreichtum und der Eleganz der Zisterzienserarchitektur. Das Sommerrefektorium mit seinen gotischen Dekorationen stach heraus. Erhaben wirkte der stille, gotische Kreuzgang über dem der filigrane Dachreiter der Klosterkirche wacht.
Im 19. Jahrhundert wurden Nebengebäude des Klosters zum prunkvollen Jagdschloss der Könige von Württemberg umgebaut. Später wurden die Räume modernisiert. Die Wälder des Schönbuchs waren ein bevorzugtes Jagdgebiet der Herren des Klosters. Die unzähligen Jagdtrophäen künden davon. Der letzte Herrscher von Württemberg, Wilhelm II., lebte nach seiner Abdankung hier. Von 1947 bis 1952 diente es als Sitz des Landtags von Württemberg-Hohenzollern. Die Abgeordneten wohnten sogar zeitweise im Kloster.
Nicht zur Jagd, sondern zum gemütlichen Abschluss nach einer fesselnden Führung fanden sich die Stettener Klosterförderer im Biergarten der Weiler Hütte im Schönbuch ein.
Hannes Reis, Vorsitzender