Maßnahmen im Bereich Kreienacker
In den vergangenen Wochen gingen vereinzelte Anfragen bezüglich der Arbeiten auf dem
landwirtschaftlichen Anwesen Flst. 683 im Gewann Kreienacker ein. Dabei handelt es sich
um Ausgleichsmaßnahmen für das Baugebiet Lange Straße Nord.
Dazu findet sich im Textteil des Bebauungsplans folgender Hinweis:
1.11.8 Externe Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (§ 9 Abs. 1a BauGB)
Den Baugrundstücken im Baugebiet sind die folgenden externen Ausgleichs- und
Ersatzmaßnahmen in der Flur 3564 (Schluttenbach) entsprechend ihrer
Baugrundstücksgröße
flächenanteilig zugeordnet:
< Das Flurstück Nr. 683 ist als blütenreiche Magerwiese mit dem Entwicklungsziel
einer FFH-Mähwiese unter Streuobstbäumen aus autochthonem Saatgut
zu entwickeln und zu erhalten. Es sind mindestens 23 Obstbaumhochstämme
(Stammumfang mindestens 12 - 14 cm, 3xv, Pflanzabstand mindestens 20 m)
anzupflanzen; am südlichen Rand des Flurstücks ist die bestehende wegbegleitende
Obstbaumreihe zu erhalten. Bei Abgang ist der betroffene Baum
durch einen Obstbaum derselben Pflanzqualität zu ersetzen. Hierdurch sind
mindestens 8.460 m² Streuobstwiesenfläche zu schaffen und zu erhalten. Auf
ca. 100 m² des Flurstücks sind in mindestens 50 m Abstand vom Waldrand in
mehreren Abschnitten auf 50 m Gesamtlänge Niederhecken aus den Dornensträuchern
Hundsrose (Rosa canina), Schlehe (Prunus spinosa) oder Eingriffeliger
Weißdorn (Crathaegus monogyna) oder Gestrüppe aus Brombeere (Rubus
sectio Rubus) zu entwickeln. Hiervon sind im östlichen Teil der Fläche diese
Gruppen parallel zum Weg anzulegen. Schlehen dürfen nur innerhalb einer
Gehölzgruppe zusammen mit anderen Sträuchern gewählt werden. Auf der
östlichen Teilfläche wird zudem ein Ausgleichslebensraum für Zauneidechsen
mit Baumstämmen, Ast- und Reisighaufen als Sonnen- und Versteckplätze mit
Abstand untereinander entwickelt.
Diese Arbeiten für den ökologischen Ausgleich im Gebiet und als vorgezogene CEFMaßnahme
für den Artenschutz, insbesondere als Lebensraum für die Zauneidechsen,
werden im Auftrag des Erschließungsträgers ausgeführt.
Dazu wurden zunächst der bisherige Bewuchs und die Grasnarbe der ehemaligen
Baumschulfläche abgetragen. Im Anschluss wurde auf der gesamten Fläche Sand
ausgebracht und eingefräst, um die Bodenqualität einer mageren, zukünftig blütenreichen,
FFH-Mähwiese zu erreichen. Im nördlichen Bereich der Fläche wurden 4 Habitate für die
Zauneidechsen angelegt, dazu 10 weitere Totholzhaufen für Reptilien. Die spezielle, zur
Herrichtung einer blütenreichen Magermähwiese vorgeschriebene Aussaat, wird in Kürze
ausgebracht. Eine Begrünung der Fläche wird im Anschluss stattfinden, bevor im Herbst die
Arbeiten mit der Pflanzung der geplanten Streuobstbäume abgeschlossen werden, sodass
im kommenden Frühjahr, vor Beginn der Erschließungsarbeiten, die Zauneidechsen
umgesiedelt werden können.
Heiko Becker
Ortsvorsteher