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Ausstellung in der Galerie im Schloss: Der Ideenvater präsentiert seine Werke

Rainer J. Roth ist der Ideengeber für die Galerie im Schloss. Seine Fotografien bilden den Abschluss des Ausstellungsjahres. „Reminiszenzen“ heißt...
Ein Mann steht neben einem Bild
Rainer J. Roth neben einem seiner Lieblingsfotos. Eins der Exponate seiner Ausstellung „Reminiszenzen“Foto: cs

Rainer J. Roth ist der Ideengeber für die Galerie im Schloss. Seine Fotografien bilden den Abschluss des Ausstellungsjahres. „Reminiszenzen“ heißt seine Ausstellung. Es ist ein Gang durch viele Jahre seines Schaffens.

„Ich fotografiere, seitdem ich Kinder habe“, sagt Rainer J. Roth. Seit einigen Monaten ist er stolzer Urgroßvater. In all diesen Jahren dazwischen hat sich ein Repertoire angesammelt, von dem Roth nun eine Winzigkeit der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Seine Fotografien umfassen Landschaften und Menschen, zeigen bleierne Stille und laute Lebensfreude. Und sie zeigen das Motiv, wie er es durch seine Linse betrachtet. „Wenn es mir gefällt, dann mache ich es“, sagt Roth über seine Lust am Foto. Heißt. Es muss ihn etwas faszinieren, damit er die Kamera zückt. Das kann der mit goldener Farbe überzogene Straßenkünstler im Gespräch mit einem Passanten sein. Das kann das auf einem Werbeplakat abgedruckte Auge einer Frau mit einem blauen Make-up-Strich unter eben jenem Auge sein. Oder aber die Rückstände von dunklen Meerespflanzen im schneeweißen Sand von Tansania. Ein Motiv, mitgebracht von seiner Reise im Jahr 2011. Hat er die Kontraste bearbeitet? Roth schüttelt den Kopf. Technik sei für ihn ein Fremdwort, wenn er fotografiere, dann überlege er nicht, mit welcher Blende er das mache. „Was hier hängt, ist Original“, sagt er mit einem Blick auf die Werke in der dritten Etage. Das Verfremdete mit seinen Anlehnungen an die Pop-Art-Kunst hängt im ersten Obergeschoss. Es sind Aufnahmen der Baustelle, die das Rathaus einst während der Sanierung war.

Schon mehr als 80 Ausstellungen

Zu seiner Vernissage, so sagt Rainer Roth, seien viele Menschen gekommen. „Das hat mich gefreut“, schiebt er nach. Die Ausstellung selbst, so sagte es Bürgermeister Jürgen Kirchner in seiner Eröffnungsrede, sei in Anbetracht von Roths vielfältigem und umfassendem Einsatz für das kulturelle Leben in der Stadt auch als kleines Dankeschön an den Künstler gedacht. „Einen Menschen, den man in seinem ehrenamtlichen Wirken durchaus als eine Institution bezeichnen kann.“ Der Bürgermeister erinnerte an Roths Initiative zur Gestaltung des Rathauses als Galerie. „Sie reifte schon während der Rathaussanierung in den Jahren 2007 bis 2009“, die erste wurde dann am 20. Juli 2009 eröffnet. Bis heute seien es mehr als 80. „Vor allem dank dir, Rainer, als Kurator, als Motor, als 'Mister Galerie im Schloss'“, lobte Kirchner das Engagement Roths, seines Weggefährten über viele Jahre, der sich insgesamt in das kulturelle Leben der Stadt einbrachte.

Formen und Bilder

Auch diese warmen Worte haben Roth erfreut. Still und mit einem Strahlen in den Augen erzählt er von ihnen. Doch noch frischer ist dieses Strahlen, wenn er einen entlang seiner Bilder begleitet, erzählt, was er in den Teerausbesserungen auf dem Asphalt der Straßen in Hemsbachs Westen sieht. Er sieht keine schwarzen Linien. Er sieht Formen und Bilder. Und wo der Blick anderer auf simplen Putz auf einer Wand fällt, sieht Rainer J. Roth Schwäne. Vielleicht, so sagt er, sehe er einfach, was andere nicht sähen. Dann betrachtet er wieder eins seiner Bilder. Und erzählt von dem, was er, als kreativer Kopf, darin erkennt.

Information

Die Ausstellung „Reminiszenzen“ ist bis zum 15. Januar zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. (cs)

Erscheinung
Hemsbacher Woche
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Ausgabe 50/2025
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
10.12.2025
Orte
Hemsbach