Am 2. Oktober 2024 fand die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Mein Stück Alltag“ im Museum der Alltagskultur in Waldenbuch statt. Die Ausstellung, die direkt im Foyer des Schlosses zu sehen ist, zeigt einzigartige Einblicke in den Alltag der Mitglieder des VfB-Fanclubs der Neckartalwerkstätten aus Stuttgart-Hedelfingen. Seit über 30 Jahren begleiten die Fans ihren Verein mit großer Leidenschaft, sammeln Erinnerungsstücke und pflegen die Gemeinschaft. Die Ausstellung präsentiert nun eine Auswahl ihrer ganz persönlichen Alltagsgegenstände und erzählt die Geschichten, die sich dahinter verbergen.
„Mein Stück Alltag“ ist mehr als eine Ausstellung von Fanartikeln – sie erzählt von der Leidenschaft, den Herausforderungen und den unvergesslichen Momenten, die das Leben eines Fußballfans mit Behinderung ausmachen. In drei Workshops haben die Mitglieder des Fanclubs über ihren Alltag als Fans, ihre Stadionerlebnisse und die Geschichten hinter den ausgestellten Gegenständen nachgedacht. Diese wertvollen Einblicke werden nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das aktuelle Projekt wurde von Antonia Schnell M.A. und Fabian Stöckl M.A. begleitet.
Bei der Eröffnungsfeier teilte Annalena Klein, ein Mitglied des OFC Neckartalwerkstätten, ihre persönliche Geschichte mit den Gästen. Sie berichtete, wie sie durch ihren Bruder, einen leidenschaftlichen VfB-Fan, und durch die Heim WM 2006 zum Fußball kam. Anfangs galt ihr Interesse dem Rollstuhlsport, doch ihr Bruder zog sie in die Welt des Fußballs hinein. Trotz der Herausforderungen, die sie als Rollstuhlfahrerin im Stadion erlebt, reist sie mit ihrer Mutter regelmäßig zu den Spielen – meist mit der Bahn, was nicht immer einfach ist. „Diese Hürde nehme ich gerne auf mich, um meine Lieblingsmannschaft live anzufeuern“, sagte Annalena mit einem Lächeln. Ihren Vater trifft sie dann immer beim Eingang. Er steht meistens bei der Pforte, durch welche die Rollstuhlfahrer reindürfen.
Ferdinand, ein treuer Fan des VfB Stuttgart, hat ein ganz besonderes Erinnerungsstück in die Ausstellung eingebracht: Ein Fritzle-Plüschtier, das er von seiner Mutter zum Geburtstag geschenkt bekam. Kurz nach dem Geschenk hatte er das große Glück, das VfB-Maskottchen Fritzle live im Stadion zu treffen – ein Moment, den Ferdinand niemals vergessen wird.
Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist ein Trikot, das der Fanclub bei einem Turnier in St. Pölten erhielt. Dort trat der OFC Neckartalwerkstätten als Inklusionsmannschaft für den VfB Stuttgart an und trug dieses besondere Trikot. Es steht als Symbol für die Werte des Vereins: Inklusion und Gemeinschaft, unabhängig von körperlichen Einschränkungen.
Besondere Aufmerksamkeit zieht auch ein „historisches“ Trikot auf sich. Es stammt aus dem Gründungsjahr des Fanclubs im Jahr 1992 und wurde von Herbert in die Ausstellung eingebracht. Das Trikot, signiert von VfB-Spielern, wurde zur Gründung des Fanclubs überreicht und ist eines der ältesten Erinnerungsstücke, die nun im Museum ausgestellt werden.
Dies ist nur ein kleiner Teil der verschiedenen und auch wechselnden Alltagsstücke, die in 18 Schaukästen präsentiert werden. Die Ausstellung ist bis September 2025 im Foyer des Museums der Alltagskultur in Waldenbuch zu sehen und lädt alle Interessierten ein, mehr über die Welt der Fans des VfB Stuttgart und ihre besondere Verbindung zum Fußball zu erfahren.