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Ausstellung „Rebellinnen verändern die Welt“ im Eislinger Rathaus eröffnet

Am Freitag den 28.02.25 konnte Christine Schlenker zahlreiche Gäste zur Auftaktveranstaltung des 30-jährigen efa-Jubiläums im Eislinger Rathaus...
Foto: Ausstellung Leihen

Am Freitag den 28.02.25 konnte Christine Schlenker zahlreiche Gäste zur Auftaktveranstaltung des 30-jährigen efa-Jubiläums im Eislinger Rathaus begrüßen.

In ihrer Begrüßungsrede erinnerte Schlenker an die Anfänge: Die ‚Rebellion‘ der efa Frauen nahm ihren Anfang mit der Bundestagswahl im Oktober 1994. Einige von ihnen unterstützten die Bundestagskandidatin der SPD, Brigitte Russ-Scherer, im Wahlkampf. Die einmal frei gewordene aufrührerische Energie hielt an, wir riefen andere Frauen dazu auf, ihre Stimme zu erheben und solidarisch für Gleichberechtigung zusammenzustehen. Und so kam es, dass am 8. März 1995 erstmals der Internationale Frauentag auch die Stadt Eislingen erreichte und so manches Gemüt in Wallung brachte. Begleitet von einem Raunen durch Eislingen Nord und Süd: „Was wellat den dia Emanza do en Eislenga? Hen dia drhoim nex zom schaffa?“ Der Tag begann am Vormittag bei der Kaufstätte mit dem Verteilen von Rosen und Wunschzetteln. Frauen sollten den Satz ergänzen: „Ich fände Eislingen (frauen) freundlicher, wenn …"

Und das taten sie auch z. B.: … wir eine Bürgermeisterin hätten, … mehr Frauen politisch aktiv wären, … die Kinderspielplätze nicht so lieblos und verdreckt wären, … die dunklen Straßen besser beleuchtet wären, … die Kindergartenöffnungszeiten sich an den berufstätigen Frauen orientieren würden, … Frauen und Männer innerhalb Eislingens weniger Auto fahren würden …

Am Nachmittag gab es eine Führung durch die Ausstellung von Sigrid Perthen beim Kunstverein Eislingen und am Abend fand eine Podiumsdiskussion im Jugendhaus Exil statt, mit dem Titel: „Frauenleben in Eislingen“.

Am 8. Oktober 1996 gründeten wir feierlich den Verein eislinger-frauen-aktion efa e. V. und legten mit einer Vielzahl an Aktionen erst richtig los. Nachzulesen ist dies in der eigens erstellten Jubiläumsbroschüre, die gegen eine Spende bei den efa-Frauen erhältlich ist.

Die Kulturamtsleiterin Anna Reukauf ging in ihrem sehr persönlichen Grußwort auf die Bedeutung von Gerechtigkeit ein. So sei es nicht akzeptabel, dass Frauen allein aufgrund ihres Geschlechts zum Opfer von Gewalt werden oder im Durchschnitt weniger verdienen als Männer bei gleicher Arbeit und Qualifikation.

Die eigens aus München angereiste Kuratorin Celine Edinger von „Ausstellung Leihen“ ließ in ihrer Einführung einige Frauen lebendig werden. Was verbindet nun die in der Ausstellung gezeigten Rebellinnen mit den Frauen der eislinger-frauen-aktion efa e. V.? Dem Duden zufolge ist eine Rebellin eine weibliche Person, die sich an einem Aufstand beteiligt, die aufbegehrt und sich widersetzt. Als Synonym nennt das Wörterbuch die Begriffe „Aufständische“ oder „Aufrührerin“. Die gezeigten Frauen wurden als Rebellinnen im deutschsprachigen Raum bekannt und veränderten die Gesellschaft. Wir efa-Frauen haben die Eislinger Gesellschaft verändert. Gemeinsam kämpfen wir für unsere Überzeugungen und Rechte, leisten leise Widerstand oder rebellieren laut. Wir sind mutig und treffen ungewöhnliche Entscheidungen, sind unangepasst und willensstark. Wir sind beharrlich, zäh und verlieren unsere Ziele nicht aus den Augen. Unsere Lebenswege und Geschichten machen Mut, so Schlenker.

„Dieses Engagement findet unsere volle Unterstützung, wir beglückwünschen die efas und danken ihnen. Als Zeichen der Wertschätzung darf ich dem Verein einen Scheck überreichen“, so Oberbürgermeister Klaus Heininger, in seiner Würdigung.

Die Ausstellung ist noch bis zum 28. März zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.

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Ausgabe 10/2025
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