
Wir möchten auf eine Ausstellung in den Ausstellungsräumen des Regierungspräsidiums Karlsruhe am Rondellplatz aufmerksam machen.
Dort hat Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder am 14. Oktober 2025, die Ausstellung „Verlust der Nacht“ des Leibnitz-Instituts für Gewässerökologie (IGB) eröffnet. Die Ausstellung ist noch bis zum 3. November 2025 täglich von 11 Uhr bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos. Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder:
„Mit dem Schutz der natürlichen Dunkelheit stärken wir die Biodiversität, ermöglichen schöne Naturerfahrungen wie den Blick in die Milchstraße und verhelfen den Menschen wieder zu einem ungestörten Schlaf.“ Pro Jahr nimmt die Himmelshelligkeit im weltweit ermittelten Durchschnitt um 9,6 Prozent zu. „Die Gründe hierfür sind die Industrialisierung, der Bevölkerungsanstieg mit dem damit verbundenen Bau neuer Siedlungen und Straßen, aber auch der Umstand, dass Licht im Vergleich zu früher kaum noch etwas kostet“.
Die Auswirkungen der Lichtverschmutzung lassen sich neben dem Blick in den sternenarmen Himmel, vor allem an den dramatischen Verlusten der Insektenbiomasse erkennen. Insekten bilden das Fundament der Nahrungskette der meisten an Land lebenden Tierarten. Werden sie seltener, verlieren hunderte Tierarten ihre Nahrungsgrundlage. Doch auch für uns Menschen kann die Bedeutung von Insekten für unsere Nahrungsversorgung nicht hoch genug geschätzt werden. Sie setzen Nährstoffe im Boden um und machen ihn so fruchtbar. „Außerdem schaffen sie durch Bestäubung die Grundlage unserer Nahrungskette“, erläuterte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder.
Wer bewusst eine umweltschonende Außenbeleuchtung einsetzt, leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und Energieeinsparung. Insekten werden durch ungeeignete Lichtquellen angelockt und verenden an den Leuchtkörpern.
Am besten orientiert man sich an folgendem Leitsatz: „So viel Licht wie nötig, so wenig wie möglich.“
Insbesondere künstliches Licht aus Industrie- und Stadtgebieten trägt stark zur Himmelsaufhellung bei, welche den Rhythmus und Lebensweise nachtaktiver Tiere beeinflusst. Oft grenzen sie an ökologisch wertvolle Außenbereiche an oder strahlen direkt in diese hinein.
Über die vielen Lichterketten, die dauerhaft leuchten oder aufgeregt, manchmal in grellen Farben blinken, kann man sich nur wundern. Wer schaut da nachts zwischen 1 und 6 Uhr hin? Wenn die nachtaktiven Tiere oder Insekten sprechen könnten, dann würden sie sagen: „Licht aus – Wir brauchen's dunkel!“
Die AG Umwelt plant am Info-Markt vor der Einwohnerversammlung am 12.11.25 teilzunehmen und über diese Thematik zu informieren. Wir weisen dabei noch dringend auf das Buch "Rettet die Nacht! Die unterschätzte Kraft der Dunkelheit" von Mathias R. Schmidt und Tanja-Gabriele Schmidt hin, das im Riemann Verlag erschienen ist. Es beschreibt die Folgen der Lichtverschmutzung für Mensch und Natur.
Dr. Pia Lipp, Sprecherin der AG Umwelt (agumwelt@egg-leo.de)