Am 4. Mai 2024 fand in Waldkirch der 40. Internationale Kandelberglauf statt. Eingebettet in diese Veranstaltung waren diesmal auch die Baden-Württembergischen Berglaufmeisterschaften.
Die Große Kreisstadt Waldkirch im Breisgau, etwa fünfzehn Kilometer nordöstlich von Freiburg entfernt gelegen, war einst Herrschaftssitz der Schwarzenberger, an deren Regiment heute noch die Ruine Kastelburg erinnert. Außerdem hat die Stadt eine lange Tradition im Orgelbau. Die Waldkircher Orgelbauer genossen einen ausgezeichneten Ruf für die Qualität ihrer Instrumente und machten die Stadt zu einem Zentrum des Orgelbaus. In diesem Jahr feiert der Orgelbau in Waldkirch sein 225-jähriges Bestehen.
Der Kandel-Berglauf gehört zur Kategorie der Straßenbergläufe. Die gesamte Strecke verläuft auf der asphaltierten Kandel-Fahrstraße. Der Start erfolgte um 15 Uhr auf dem malerischen Marktplatz (265 NN). Auf der 12,2 km langen Strecke hinauf zur Kandelpasshöhe sind 940 Höhenmeter zu überwinden. Die durchschnittliche Steigung liegt bei 7,7 %. Der Kandel ist mit 1.241 m die höchste Erhebung des Mittleren Schwarzwaldes und wird im Westen vom Elztal, im Süden vom Glottertal und im Norden vom Simonswälder Tal eingeschlossen.
Vom TSV 05 Rot stellten sich Gernot Helferich, Oswald Renz und Luise Dobmeier der Herausforderung. Bei optimalem Laufwetter kämpften sich die drei, vorbei am Altersbacher Wasserfall und der Gaisfelsenhütte, tapfer auf den Waldkircher Hausberg und wurden oben mit einem herrlichen Panoramablick belohnt. Beim Zieleinlauf auf dem von Bergwiesen geprägten Gipfelbereich fühlte man sich im Spalier der Zuschauer ein wenig wie bei einer Bergankunft der Tour de France. Und manch einer rieb sich verwundert die Augen – auf dem Kandel lagen tatsächlich noch vereinzelte Schneehaufen. Der Rückweg nach Waldkirch konnte bequem in bereitgestellten Shuttlebussen angetreten werden.
Die ausgehängten Ergebnislisten zeigten, dass sich das Roter Trio achtbar geschlagen hatte. Oswald belegte mit einer Zeit von 1:16:36 den sechsten Platz in der M65. Den gleichen Platz belegte Gernot in der M55 mit einer Zeit von 1:11:35, der sich in seiner Altersklasse gegen insgesamt zwölf Konkurrenten behaupten musste. Luise konnte sich mit ihrer Leistung von 1:13:45 sogar einen Platz auf dem Treppchen sichern und eine Bronzemedaille in der W35 mit nach Hause nehmen.
Insgesamt erreichten offiziell 295 Läuferinnen und Läufer das Ziel auf dem Kandel, davon hatten 113 für die Meisterschaft gemeldet. Die Tagessiege gingen an Felix Köhler (Lauffreunde in Freiburg, 52:17) und Stefanie Doll (SV Kirchzarten, 1:02:39). Der Streckenrekord bei den Männern von 48:39 Minuten stammt aus dem Jahr 1986 (!) und wird von Wolfgang Münzel gehalten. Bei den Frauen stellte Claudia Lokar im Jahr 2002 mit 58:21 Minuten die Bestmarke auf.
Bericht: LD