Zum 1. Januar 2025 zählte der Badische Sportbund Nord (BSB Nord) 840.982 Mitgliedschaften in seinen Vereinen – so viele wie nie zuvor. Dies bedeutet einen Zuwachs von rund 20.500 Mitgliedschaften oder 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Badische Sportjugend (BSJ) profitiert von dieser positiven Entwicklung: Sie wächst ebenfalls in nahezu allen Altersgruppen.
Die Zahlen basieren auf der alljährlichen Bestandserhebung, bei der alle dem BSB Nord angeschlossenen Vereine ihre Mitgliederzahlen melden. Die sogenannte A-Meldung bildet dabei die Grundlage für die Auswertung der Gesamtmitglieder sowie die Verteilung auf die einzelnen Sportkreise. In der B-Meldung werden die Mitglieder nach den Sportarten erfasst, denen sie aktiv zugeordnet sind. Dabei kann es zu Mehrfachzählungen kommen, wenn eine Person in mehreren Fachverbänden gemeldet ist.
Mit der Bestandserhebung erfasst neben männlich/weiblich 2025 erstmals die Geschlechtsmerkmale „divers“ und „keine Angabe“. Von den insgesamt 840.982 Mitgliedschaften wurden demnach 13 als „divers“ und 344 ohne Angabe erfasst. Die hohe Zahl der nicht zugeordneten Geschlechtsangaben sei vor allem auf Unkenntnis in den Vereinen zurückzuführen – etwa bei Sammelanmeldungen oder bei fehlender Datengrundlage, nicht etwa auf bewusste Nichtangabe durch die Mitglieder.
Der Mitgliederzuwachs verteilt sich nicht gleichmäßig über alle Altersgruppen. Besonders erfreulich ist der Anstieg bei den 3- bis 14-Jährigen, die mit rund 8.200 zusätzlichen Mitgliedschaften den größten Teil zum Wachstum beitragen. Auch die Altersgruppe 27 bis 45 Jahre verzeichnet ein kräftiges Plus von rund 7.800 Mitgliedern. Zusammengenommen machen diese beiden Gruppen über 75 Prozent des Gesamtzuwachses aus.
Während das Wachstum im Jugendalter ab 15 Jahren schwächer ausfällt und bei den jungen Erwachsenen (bis 26 Jahre) leicht rückläufig ist, zeigt der mittlere Erwachsenenbereich wieder klar nach oben. Der organisierte Sport bewahre demnach auch in der Lebensphase zwischen Beruf, Familie und Freizeitgestaltung seine Attraktivität.
Ein weiteres positives Signal: Die Frauenquote liegt nun bei 40,4 Prozent – ein Rekordwert. Die Zahl der weiblichen Mitglieder stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent, während die männlichen Mitglieder um 1,6 Prozent zulegten. Besonders bemerkenswert ist, dass der Zuwachs bei den Frauen in nahezu allen Altersgruppen sichtbar ist.
Auch bei der regionalen Verteilung der Mitglieder zeigen sich interessante Entwicklungen: Während der Sportkreis Buchen einen leichten Rückgang verzeichnet, wachsen alle anderen Sportkreise – teils deutlich. An der Spitze steht erneut der Sportkreis Karlsruhe, was insbesondere auf den immensen Zuwachs beim Karlsruher SC zurückzuführen ist, der allein über 4.000 neue Mitglieder gewinnen konnte.
Gleichzeitig zeigt sich ein leichter Konsolidierungseffekt: Die gestiegene Mitgliederzahl wird von 15 Vereinen weniger betreut als im Vorjahr. Es existiert weiter eine sehr positive Entwicklung der Großvereine mit überdurchschnittlichem Wachstum.
Wie in den Vorjahren ist die Entwicklung auf Ebene der Sportarten differenziert zu betrachten. Die meisten absoluten Zugewinne können wieder einmal von Turnern und Fußballern eingestrichen werden, was angesichts der Größenverhältnisse aber auch nicht überrascht.
Klettern, Rehasport und Gewichtheben wuchsen jeweils um mehr als 1.000 Mitgliedschaften. Besonders beeindruckend: Die Verbände für Bergsport/Klettern sowie Reha- und Behindertensport steigerten sich somit um jeweils knapp 10 Prozent – ein starkes Signal für Inklusion und Gesundheit. Ebenfalls einen Zugewinn über 10% verzeichnen die Verbände Gewichtheben, Tanzen, Rad- und Luftsport.
Dagegen verzeichnen 21 Fachverbände rückläufige Zahlen, darunter insbesondere der Basketballverband, der nach einem außergewöhnlich starken Vorjahr nun wieder etwas zurückfällt. Dennoch bleibt Basketball – ebenso wie Tanz-, Rad- und Luftsport – in der Breite gut aufgestellt.