Die Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Korntal-Münchingen beschäftigen sich im alltäglichen Einsatz- und Übungsdienst mit dem Löschzug, den sie im Ganzen, oder Teileinheiten davon, befehligen und führen.
Mit einem ganz anderen, einem realen Zug hatten sie es vergangene Woche bei der WEG, der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft mbH zu tun. Die WEG betreibt, unter anderem, die zwischen Heimerdingen und Korntal verkehrende Strohgäubahn, in den Anliegergemeinden auch liebevoll „Bähnle“ genannt.
Da Schienenfahrzeuge die Feuerwehr vor völlig andere Herausforderungen stellen, als zum Beispiel ein Pkw oder auch ein Bus besuchten des Donnerstag, dem 13.6.2024, acht Gruppen- und Zugführer der Feuerwehr Korntal-Münchingen das Betriebsgelände der WEG am Korntaler Bahnhof.
Erwartet wurden sie von drei Mitarbeitern des Eisenbahnunternehmens, die sich extra Zeit genommen hatten, den Feuerwehrleute sowohl das Betriebsgebäude zu zeigen als auch jedwede Frage zu den Triebfahrzeugen zu beantworten. Die drei WEG-Mitarbeiter erläuterten den Feuerwehrangehörigen, wie sie Einsatzfall auf das Gelände einfahren können, sollte sich kein Mitarbeiter vor Ort befinden, ebenso wurde erklärt, welche Betriebsstoffe, wo in welcher Menge gelagert werden. Der Rundgang führte die Gruppe dann in das Innere der großen Wartungs- und Reparaturhalle, in der auch eine Waschanlage untergebracht ist. Hier befindet sich eine der größten Gefahrenstellen im Falle eines Brandes, da im Bereich eines der Gleise sich eine rund anderthalb Meter tiefe Wartungsgrube befindet. Hier droht im Falle einer Verrauchung der Halle ein unkontrollierter Absturz in den Schacht mit dementsprechendem Verletzungsrisiko.
Auch die in der Halle abgestellten Triebwagen, darunter auch das Fahrzeug, welches erst vor einigen Tagen in einen Unfall mit einem Lkw verwickelt war, wurden ausführlich vorgestellt. So erfuhren die Feuerwehrleute, wie sie sich im Notfall Zugang zum Fahrzeuginneren verschaffen können und wie man die Dieselmotoren abschaltet. Als Antrieb für die Fahrzeuge der Strohgäubahn werden übrigens Motoren und Getriebe aus dem Omnibusbau verwendet. Nachdem alle Fragen zu den über 40 Tonnen schweren, gelb-grünen Triebwagen geklärt waren, ging es in den Sozialtrakt des Bahnbetriebswerkes. Hier erfuhren die Feuerwehrangehörigen, wo sich im Falle eines Brandes Personal in Gefahr befinden könnte. Nach rund zwei Stunden endete der für die Führungskräfte der Feuerwehr Korntal-Münchingen lehrreiche Rundgang über das Betriebsgelände der WEG. Die Feuerwehrleute bedankten sich vielmals für die Bereitschaft der WEG-Beschäftigten ihren Feierabend zu opfern, um die Besichtigung damit möglich zu machen.