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Ausblick auf die Gemeinderatssitzung

Bald Höhere Preise am Hemsbacher Wiesensee?

Die Preise des Freibades Wiesensee könnten bald steigen. Auch verkürzte Öffnungszeiten stehen im Raum. Nun kommt das Thema im Gemeinderat zur Sprache.
Das Defizit des Wiesensees wächst. Die Verwaltung will gegensteuern.
Das Defizit des Wiesensees wächst. Die Verwaltung will gegensteuern.Foto: cs

Wenn am kommenden Montag der Gemeinderat zu seiner nächsten Sitzung zusammenkommt, wird sich ein Tagesordnungspunkt um Satzung und Gebührenordnung zum Wiesensee drehen. Die Verwaltung sieht die Erhöhung der Eintrittspreise vor. Auch eine Kürzung der Öffnungszeiten steht zur Diskussion.

In der Vorlage für das Gremium begründet die Verwaltung den Vorstoß mit gestiegenem Druck hinsichtlich der Personalsituation. „In der letzten Sommersaison standen wir mehrfach vor der Herausforderung, dass nicht ausreichend Fachangestellte zur Verfügung standen, damit verbunden drohte mehrfach die Schließung des Bades“, heißt es in den Ausführungen. Die Schließung wurde durch „enorme Haftungsrisiken“ verhindert. Ausschreibungen im Bereich der Fachangestellten zur Verbesserung der Personalsituation blieben bisher ohne Erfolg. Folglich sollen die Öffnungszeiten des Bades nun verkürzt werden. Die Badesaison soll statt am 1. Mai erst am 15. Mai beginnen, montags soll der See – mit Ausnahme der Sommerferien – geschlossen bleiben. An Regentagen soll der Betrieb optional früher schließen oder auch ganztägig geschlossen bleiben.

Vorschlag zur Gebührenordnung

Nicht nur das fehlende Personal, auch die steigenden Kosten machen der Verwaltung zu schaffen. Das Defizit summierte sich laut Vorlage von 252.000 Euro im Jahr 2023 auf 289.000 Euro in der vergangenen Saison. Daher ist auch eine Anhebung der Eintrittspreise um – je nach Kategorie – 20 bis 25 Prozent geplant. Kinder ab 6 Jahren sollen zukünftig 3 Euro zahlen, zugleich der Satz für alle anderen Ermäßigungsberechtigten. Erwachsene könnten zukünftig 5 Euro statt bisher 4 Euro zahlen. Der Familieneintritt soll ab diesem Jahr 12 Euro betragen. Bisher lag er bei 9,50 Euro. Die Abendkarte könnte von 3 Euro auf 3,50 Euro steigen. Mehrfachkarten wird es nicht mehr geben. Die Saisonkarten sollen für Kinder wie auch alle anderen Ermäßigungsberechtigten 50 Euro statt bisher 40 Euro kosten. Ausnahme sind Rentner: Sie sollen zukünftig nicht mehr 45 Euro, sondern 60 Euro zahlen. Für Erwachsene könnte der Tarif dann bei 80 Euro statt 60 Euro liegen. Neu ist bei Familiensaisonkarten und Saisonkarten für Alleinerziehende die Unterteilung in Tarife für Hemsbacher Bürger. Sie sollen im Vergleich zu auswärtigen Besuchern weniger zahlen. Die Verwaltung schlägt hier bei Familienkarten einen Preis von 108 Euro vor, Besucher aus anderen Städten und Gemeinden zahlten bei einem entsprechenden Beschluss 120 Euro. Bisher beträgt der Tarif 90 Euro. Auch Alleinerziehende müssten sich auf eine Erhöhung einstellen. Statt bisher 45 Euro zahlten Berechtigte aus Hemsbach künftig 54 Euro, jene aus dem Umland 60 Euro. Die Nutzung des eigenen Stand-up-Paddles könnte zukünftig mit 5 Euro am Tag berechnet.

Vergleich zu Weinheim und Heddesheim

Der Weinheimer Waidsee könnte damit bei entsprechendem Beschluss des Gemeinderats für einige Besucher in den Fokus rücken. Hier wird derzeit ein ermäßigter Tageseintritt von 2,50 Euro erhoben, Erwachsene zahlen 4 Euro, die Abendkarte kostet 2,50 Euro. Die Saisonkarte für Erwachsene wird mit 75 Euro berechnet, der ermäßigte Tarif liegt bei 35 Euro. Familien zahlen 95 Euro, Alleinerziehende 75 Euro – die einzige Kategorie, in der Hemsbach deutlich günstiger wäre.

Im Vergleich zum Heddesheimer See lägen die Gebühren auf teils gleichem Niveau, in Teilen aber auch darüber. So zahlen Familien am Tag in Heddesheim 10 Euro. Der Tarif für die Saisonkarten für Kinder und Jugendliche liegt in der Nachbarkommune bei 40 Euro, für Erwachsene bei 70 Euro. Familiensaisonkarten liegen auf gleichem Niveau. Der Tarif für Alleinerziehende ist in Heddesheim hingegen deutlich teurer.

Beide Vergleichsbäder haben zudem weiterhin die Mehrfachkarten im Angebot. Und sie haben auch montags geöffnet.

Weitere Tagesordnungspunkte

Vor der Debatte zur Satzung und Gebührenordnung des Wiesensees steht zunächst die Verabschiedung des Haushalts auf der Tagesordnung. Später soll das Gremium über den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für E-Autos diskutieren. In diesem Zug soll es eine Ausschreibung geben, um einen Anbieter zu ermitteln, der verantwortlich ist für Ausbau und Betrieb der Ladesäulen. Außerdem soll es Informationen zum Stand der kommunalen Wärmeplanung geben. Auf der Tagesordnung stehen zudem die Bestellung des stellvertretenden Feuerwehrkommandanten, die Wahl des Jugendgemeinderats und die Förderung von Stecker-Solaranlagen.

Information

Die Gemeinderatssitzung am Montag, 24. Februar, beginnt um 18 Uhr in der Kulturbühne MAX. (cs)

Ihre Meinung ist gefragt

Wie sehen Sie eine mögliche Preissteigerung im Freibad Wiesensee? Planen Sie auf andere Bäder auszuweichen oder haben Sie Verständnis? Schicken Sie uns gerne Ihren Leserbrief an hemsbach@nussbaum-medien.de.

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