Dies und das

Ballroom-Night in Schwetzingen mit der SAP-Bigband

Ein bisschen Tradition hat es schon, wenn am Vorabend zum 1. Mai im Lutherhaus Bigband-Sound erklingt. In diesem Jahr hatte die Jazzinitiative die SAP-Bigband...
Gastsängerin Sandie Wollasch aus Karlsruhe hatte auch Songs aus ihrem eigenen Portfolio mit der Band vorbereitet.
Gastsängerin Sandie Wollasch aus Karlsruhe hatte auch Songs aus ihrem eigenen Portfolio mit der Band vorbereitet.Foto: Rita Weis

Ein bisschen Tradition hat es schon, wenn am Vorabend zum 1. Mai im Lutherhaus Bigband-Sound erklingt. In diesem Jahr hatte die Jazzinitiative die SAP-Bigband eingeladen. Mit 21 Musizierende – allesamt Amateure – präsentierten sie dann unter der Leitung von Bandleader Stephan Kirsch auf beeindruckende Weise Swing, Latin, Pop-Stücke und Balladen in drei Sets über drei Stunden.

Charmante Unterstützung erhielt die Bigband durch Gastsängerin Sandie Wollasch aus Karlsruhe, ein Profi der bundesdeutschen Jazzszene, die neben längst bekannten Stücken auch Lieder ihrer neuesten CD „Women’s Choice“ mit der Band vorbereitet hatte.

Jazz und Swing

Gleich nach dem ersten Stück, „Teddy the Toad“ von Count Basie forderte Bandleader Kirsch, der auch als Ansager durch das Programm führte, das Publikum auf zum Tanz. Als die Band dann den Jazzstandard „Fly Me To The Moon“ Bart Howard (1954) spielte, wagten sich auch schon die ersten Paare auf die großzügige Tanzfläche. Swing im mondänen Stil von Frank Sinatra blieb weitgehend das Genre des zweiten Sets, und Sängerin Sandie Wollasch verstand es, die Gäste der Ballroom-Night mitzunehmen auf die Reise in die Vergangenheit mit Stücken wie „Cheek to Cheek“, das Irving Berlin für den Fred Astaire/Ginger-Rogers-Film „Ich tanz’ mich in dein Herz hinein“ (1935) geschrieben hatte, und wie der Cha-Cha-Cha „Sway“ (1953) von Dean Martin. Aus den 1980er Jahren stammte „Fat Man Boogie“ von Peter Herbolzheimer, ein Stück, das nun Anna Dennise Trumpfheller durch ein Solo auf dem großen Baritonsaxofon anreicherte.

Die Tanzfläche ist eröffnet

Wohlbekannter für Nicht-Jazz- oder Swingfans waren die Stücke des zweiten Sets, das mit „In the Stone“ von Earth, Wind and Fire, einer der US-amerikanischen R'n'B-Formation mit sattem Bläsersound, begann und die Disco-Fans – darunter auch einzelne Tänzer – aufs Parkett rief. Für die SAP-Bigband ist dieses Stück von besonderer Bedeutung, erfuhr man von Kirsch, denn sie hatten im letzten Jahr den Orchesterwettbewerb in Baden-Württemberg gewonnen. Etwas fürs Herz war „Careless Whisper“ von George Michael. Drei Stücke aus dem neuen Album von Sandie Wollasch „Women’s Choice“ hatte Chris Perschke für die Bigband neu arrangiert, und so konnte die Sängerin ihre Stücke mit fettem Sound die Lieder live interpretieren.

Schlagzeug- und Saxofonsolo

Ältere und neuere Kompositionen, von Nat King Cole bis zu dem deutschen Jazzbassisten Helmut Hattler, mit dem Wollasch mehrfach zusammengearbeitet hatte, spielte die Band im dritten Set. Ein mitreißendes Schlagzeugsolo von Oliver Barthe rief Applaus beim Publikum hervor. Auch Harald Spreng begeisterte zum wiederholten Male durch ein Solo auf dem Tenorsaxofon bei dem alten Jazzstandard „Love Comes“. Auch Andrew Phelps an der Trompete kam nochmals mit einem schönen Solo zum Zug. Dann hieß es noch einmal richtig tanzen: Bei dem letzten Stück „New York New York“ füllte sich die Tanzfläche. Als Zugabe spielte die Bigband „Wenn ich dich seh“ von Manfred Krug.

Gelungenes Konzert

Wie so oft gab es erfrischende Getränke und Snacks von Peter „Pitsches“ Solert und seinem Team. Die Instrumentalisten der SAP-Bigband sind – mit Ausnahme des Bandleaders und auch der Gastsängerin – Amateure mit sehr hohem spielerischen Niveau. Auf die Frage, ob sie denn alle bei der SAP arbeiteten, antwortete Saxofonistin und Mitbegründerin der Bigband Edda Seitz, ja, aber etliche seien inzwischen im Ruhestand. Dennoch: Obwohl das Lutherhaus bedauerlicherweise nicht voll besetzt war, zeigten sich das Publikum gut gelaunt und tanzfreudig. Manfred Kern, der Vorsitzende der Jazzinitiative freute sich, dass auch mehrere Besucher vom Schwetzinger Kulturparkett anwesend waren. (rw)

Die SAP-Bigband drehte bei der Ballroom-Night in Schwetzingen richtig auf.
Die SAP-Bigband drehte bei der Ballroom-Night in Schwetzingen richtig auf.Foto: Rita Weis
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