Kürzlich hat endlich wieder einmal der Arbeitskreis „barrierefreies LE“ getagt. Zunächst möchten wir uns deshalb ganz herzlich bei den Mitgliedern des Arbeitskreises bedanken für ihr großes Engagement über viele Jahre hinweg und die zahlreichen Anregungen, die in die Diskussion eingebracht wurden. Wussten Sie, dass bundesweit knapp 10 % der Menschen mit einer schweren Behinderung leben? Unsere Gesellschaft wird zudem immer älter, allein in LE leben mehr als 3.000 Menschen, die mindestens 80 Jahre alt sind. Viele nutzen einen Rollator. Schließlich kämpfen auch etliche Eltern, die mit dem Kinderwagen unterwegs sind, mit nicht abgesenkten Bordsteinen. Wir sind natürlich froh, dass in Sachen Barrierefreiheit bereits viel erreicht wurde: von den Rampen an den Rathäusern, den automatischen Türen an den Treffpunkten für Senioren bis hin zu den vielen Haltestellen des ÖPNV, die bereits barrierefrei sind.
Aus den anschaulichen Schilderungen der Mitglieder des AK „barrierefreies LE“ haben wir zahlreiche Anregungen mitgenommen, wo noch weiterer Handlungsbedarf besteht. Der Bogen ist dabei weit gespannt. Es geht bspw. darum, dass noch nicht alle Behindertenparkplätze breit genug sind, so dass diese auch tatsächlich genutzt werden können. Manche Behindertenparkplätze werden auch gelegentlich nicht von der berechtigten Bevölkerungsgruppe genutzt. Das geht gar nicht! Danach soll jetzt seitens des Ordnungsamts verstärkt geschaut werden. Leider sind auch nicht alle Kursräume der Volkshochschule barrierefrei. Die SPD-Fraktion wird dieses Thema bei der nächsten Sitzung des Kuratoriums der VHS ansprechen und darum bitten, zu prüfen, wo und wie Abhilfe geschaffen werden kann. Beim Amtsblatt wäre im Layout ein stärkerer Kontrast im Schriftbild enorm hilfreich. Damit wäre das Amtsblatt sehr viel leichter lesbar.
Von zentraler Bedeutung ist für uns die Umsetzung der Maßnahmenpakete des kürzlich verabschiedeten Fußverkehrskonzepts. Da geht es um die Absenkung von Bordsteinen an 30 Orten im Stadtgebiet und das Aktionsprogramm barrierefreie Querungen von Straßen, das 119 Maßnahmen umfasst. Wir werden uns darum kümmern, wie diese Maßnahmen priorisiert und wie sie umgesetzt werden können. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass darauf geachtet werden muss, dass die Gehwege von Menschen mit und ohne Behinderung auch tatsächlich genutzt werden können und Sträucher und Büsche regelmäßig zurückgeschnitten werden. Oft handelt es sich bei den angesprochenen Maßnahmen um kleinere Dinge, die allerdings eine große Wirkung entfalten können. Vor allem kommt es darauf an, dass bei sämtlichen anstehenden Planungen die Barrierefreiheit bereits ganz konsequent von Anfang an mitgedacht wird. Die SPD-Fraktion wird dies weiterhin konsequent tun. Und schließlich waren sich die Gesprächsteilnehmer einig, dass wir uns in dieser Runde sehr viel regelmäßiger treffen müssen. Sofern auch Sie noch eine Anregung haben, zögern Sie nicht, uns anzusprechen. Wir freuen uns darauf! Barbara Sinner-Bartels für die SPD-Fraktion