Barrieren begegnen uns nicht nur im öffentlichen Raum oder im privaten Alltag – auch in Unternehmen können sie den Zugang und die Teilhabe erschweren. Beim jüngsten Unternehmerfrühstück zeigte das Bürgerteam „Barrierefreiheit“ mit einem eindrucksvollen Impulsvortrag auf, wie Hürden im betrieblichen Alltag erkannt und abgebaut werden können – zum Vorteil aller.
Die beiden Referierenden Petra Schnierle und Torsten Hopperdietzel machten deutlich, wie zentrale Elemente wie leichte Sprache, gute Kontraste und verständliche Beschilderung nicht nur bestehende Mitarbeitende, Kundinnen und Kunden sowie Geschäftspartner und -partnerinnen unterstützen, sondern gleichzeitig neue Zielgruppen erschließen können. Ein Großteil der vorhandenen Behinderungen und Einschränkungen seien solche, die im Laufe des Lebens erworben wurden. Bei einer alternden Gesellschaft würde man durch Nichtbeachtung eine viel zu große Personengruppe von seinen wirtschaftlichen Tätigkeiten ausschließen. Der Abbau von Barrieren sei daher keine reine Sozialmaßnahme, sondern ein handfester Wirtschaftsfaktor – so das zentrale Fazit.
Ein zentrales Hilfsmittel dabei: Ein vom Bürgerteam erarbeiteter Sensibilisierungs-Katalog, der konkrete Hinweise und praktische Ansätze bietet – und das Besondere: Er wurde nicht für, sondern mit betroffenen Personen gemeinsam entwickelt. Dadurch bietet er praxisnahe Perspektiven und Beispiele aus erster Hand.
Die Teilnehmenden zeigten sich sichtbar beeindruckt. Mehrfach wurde während der Veranstaltung angemerkt, dass viele der angesprochenen Aspekte bislang gar nicht bewusst wahrgenommen wurden. Die Vortragenden betonten, dass oft ein pragmatischer Lösungsansatz, der mit betroffenen Personen direkt besprochen würde, umständliche Umwege für beide Seiten verhindern könne. Dies stehe jedoch teilweise, so berichteten die teilnehmenden Führungskräfte, im Spannungsverhältnis zu Vorgaben und Normen, die zu erfüllen seien, unabhängig von guten Individuallösungen.
Besonders großes Interesse bestand am Thema barrierefreie Websites, das aktuell viele Betriebe beschäftigt. Die Referierenden standen im Anschluss für Fragen zur Verfügung und gaben hilfreiche Tipps zur Umsetzung digitaler Barrierefreiheit.
Den Abschluss bildete eine Führung durch den gastgebenden Betrieb, das Bauzentrum Haisch. Das nächste Frühstück wird im Oktober 2025 stattfinden.