Baubetriebshof Trossingen erhält Besuch vom SPD-Ortsverein

Ein Runde interessierter Sozialdemokraten und Freunde wurden von Vatche Kayfedjian im Verwaltungsgebäude des Baubetriebshofs Trossingen begrüßt. An seiner Seite sind die Gemeinderäte Simon Mayer und Dieter Görlich-Heinichen.

1994/95 wurde nach einem Organisationsgutachten der Baubetriebshof neu zusammengestellt. So kam die ehemals selbständige Friedhofsgärtnerei zum Baubetriebshof dazu. Dieser umfasst die Bereiche Kanal, Wasser, Abwasser, Straßenpflege, Beschilderungen, städtische Hausmeister, aber auch Winterdienst, Baumpflege, Spielplatzpflege und – Kontrolle. Insgesamt sind aktuell 17 MitarbeiterInnen beim Baubetriebshof beschäftigt, dazu gehören auch 10 Hausmeister sowie 20-25 Reinigungskräfte und zwei Troasemitarbeiter. Eine Stelle Baubetriebshof ist aktuell ausgeschrieben, eine weitere wird folgen. Wie bei vielen Unternehmen ist die Bewerberlage rückläufig, obwohl die Mitarbeitenden nach TVÖD, wie in allen städtischen Ämtern, bezahlt werden.

Herr Hils leitet diese städtische Abteilung. Er ist Gärtnermeister und war ehemals bei der Friedhofsgärtnerei beschäftigt. Heute kommt er durch seine leitende Tätigkeit kaum noch zur praktischen Arbeit. Aber wie alle Mitarbeitenden macht er auch Winterdienst. Die Einsatzpläne für seine MitarbeiterInnen sowie für jedes einzelne Fahrzeug werden von ihm erstellt.

Der Winterdienst hat einen großen Umfang. Je nach Bedarf beginnt die erste Schicht zwischen drei und vier Uhr, normale Frühschicht ist um 5 Uhr. Der Winterdienst wird mit unterschiedlich großen Fahrzeugen durchgeführt zur Räumung aller Trossinger Straßen und städtischer Gehwege und Überwege. Diese müssen genauso wie Treppen händisch von den eingeteilten Kräften geräumt werden. Nicht immer wird die schwere Räumarbeit im Winter von der Bevölkerung geschätzt. Beschwerden über zugeschobene Haus- und Garageneinfahrten gehören schon fast dazu. Dabei bittet Herr Hils um Verständnis. Bei großen Schneemengen kann keine Rücksicht auf private Einfahrten genommen werden. Das ist für die Fahrer der großen Räumfahrzeuge schlicht nicht möglich. Die Priorität liegt auf der Räumung der Straßen.

Ab Frühjahr nehmen die regelmäßige Spielplatzkontrolle und ihre Pflege großen Raum ein. Spielgeräte werden repariert, eventuell müssen sie ersetzt werden und die Hackschnitzel als Fallschutz werden aufgefüllt, Grünflächen werden gemäht. Dazu kommen die Grünpflege, Heckenpflege und der Baumschutz am Straßenrand zur Sicherung von Passanten. Ebenfalls zum Aufgabenbereich gehört die Bepflanzung der Kreisverkehre.

Ein Dauerärgernis sind die illegalen Müllablagerungen an den Müllcontainerstandorten. Diese besondere Art von Vandalismus ist nur schwer in den Griff zu bekommen. Nur ein Containerstandort wird videoüberwacht. Insgesamt ist die Dauerüberwachung im öffentlichen Raum problematisch.

Beim Durchgang durch die Werkstätten und Hallen wird deutlich, dass Herr Hils und seine Mitarbeiterschaft sehr sparsam und kreativ mit der vorgegebenen Struktur umgehen. Aus dem alten Vesperraum wurde eine eigene Holzwerkstatt. Hier zeigt sich aber gleich die Grenze der Sparsamkeit und Kreativität. Es ist zu eng und zu klein. Mehr Platz für ein Holzlager und eine moderne Maschinenausstattung sind sehr wünschenswert, nicht zuletzt zum Schutz der Mitarbeiter. Der große Hallentrakt, auch etwas in die Jahre gekommen, teilt sich auf in eine eigene KFZ-Werkstatt. Hier werden die Fahrzeuge von eigenen Mitarbeitern gewartet. Dieser Bereich hat ein kleines Büro und einen PC-Arbeitsplatz. Aber alles ist eng und bescheiden. In der Fahrzeughalle steht der städtische Fuhrpark mit den großen Nutzmaschinen. Top gepflegt rufen die Fahrzeuge Erstaunen bei den Besucher-innen hervor und es wird nicht an Lob und Anerkennung gespart. Aber auch die Anschaffungskosten für neue Fahrzeuge erstaunen die Gäste. Das erste E-Auto, ein Kombi, gehört bereits zum Fuhrpark. Die Anschaffungskosten für E-Nutzfahrzeuge sind bisher noch doppelt so hoch wie bei den konventionellen Fahrzeugen. Hier muss bei der Neubeschaffung noch abgewartet werden. Die Nebenräume sind klein und funktional: Ein Akku-Raum, Ölraum und anderes. Viel Platz wird für die zahlreichen Straßenschilder benötigt. Die Beschilderung, auch die Straßennamen, werden durch den Baubetriebshof ausgeführt. Im Lager gibt es alles, von Umleitungsschildern bis zu Halte- und Parkverbotsbeschilderung und Straßennamenschildern. Nebenan werden Absperrungen, Gitter und ihre Befestigungen aufgehoben. Eine weitere Halle dient als Splitlager. Hier können die Streufahrzeuge trocken mit Split befüllt werden. Im angrenzenden Gewächshaus wird der Sommerflor für die Frühjahrsbepflanzung der Rabatte und Verkehrsinseln selbst gezogen.

Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Vatche Kayfedjian kennt aus eigener Anschauung die Problematik beim Winterdienst, da er selbst schon einen Einsatz begleitet hat. Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist leider nicht gut, obwohl hier sehr viel geleistet wird. Dasselbe gilt auch für den Baumschnitt. Kayfedjian weiß dies und weist bei jeder Gelegenheit auf das Dilemma bei der Schneeräumung hin. Dieter Görlich-Heinichen stellt fest, dass der Baubetriebshof zwar zweckdienlich, aber keineswegs üppig ausgestattet ist.

Herr Hils ist stolz auf die Arbeit, die geleistet wird. Das ist eine enorm große Bandbreite an Aufgabenfeldern. Aber die MitarbeiterInnen sind mit dem Betrieb und der Stadt Trossingen sehr verbunden und arbeiten selbständig und verantwortungsvoll. Das sieht er als großes Plus gegenüber einer Privatisierung.