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Bauernkrieg - 12. Mai 1525

Sie werden das Datum lange nicht vergessen haben, das sich in wenigen Tagen zum 500. Mal jährt: Der 12. Mai 1525. Die letzte Schlacht im süddeutschen...
Das Denkmal zum Bauernkrieg bei Böblingen
Das Denkmal zum Bauernkrieg bei BöblingenFoto: S. Schulz

Sie werden das Datum lange nicht vergessen haben, das sich in wenigen Tagen zum 500. Mal jährt: Der 12. Mai 1525. Die letzte Schlacht im süddeutschen Raum, die Schlacht am Goldberg zwischen Böblingen und Sindelfingen. Am Abend dieses Tages waren etwa 3.000 Bauern abgeschlachtet. Man kann es nicht anders nennen, abgeschlachtet. Die Sieger schätzten die Zahl sogar auf 5.000. Und der Traum von der größeren Gerechtigkeit war für lange Zeit ausgeträumt.

Die bäuerliche Bevölkerung erlebte sich damals schon seit vielen Jahrzehnten als unfrei, rechtlos und ausgebeutet. Martin Luther hatte ihnen mit seinen Schriften[1] von der Freiheit und Gleichheit aller Menschen ungewollt Rückenwind verschafft. Entsprechend konnte man auf einigen Fahnen die Schlagworte „Freiheit – Gerechtigkeit – Evangelium“ lesen, und bei ihren berühmten „12 Artikeln(n) der Bauernschaft in Schwaben“ hatten sie fast alle Artikel ausführlich biblisch begründet. Die Bauern und erst recht ihre Anführer waren keine tumben Toren, vielmehr durchaus auch gebildete und politisch erfahrene Männer. Auch Pfarrer vertraten ihre Forderungen und kämpften an ihrer Seite. Sie wollten mitregieren. Sie richteten eine Kanzlei ein. Sie schrieben Briefe. Sie blieben weithin gewaltlos im Gegensatz zum Heer des Schwäbischen Bundes, das von dem berüchtigten „Bauernjörg“, Georg von Truchsess, geführt wurde und keine Gnade kannte. Die Zahl der Toten auf Seiten des Schwäbischen Bundes für den 12. Mai 1525 wird gerade mal auf 50 geschätzt.

Es galt also vor 500 Jahren eine Meinung zu haben, eine Position zu beziehen, für die eigene Meinung und Position zur Tat zu schreiten. Aber wie? Mit Gewalt? Ohne Gewalt? Und heute?

S. Schulz


[1] Vor allem mit der Schrift „An den christlichen Adel deutscher Nation, von des christlichen Standes Besserung“ von 520

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Ausgabe 19/2025
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