Beim Treffen am 10.4. hielt Kamerad Andreas Staab, Oberst d. Res., einen Vortrag über die Deutschen Bauernkriege vor 500 Jahren, die als erster Schritt zur Demokratie gelten. Wenige Jahre zuvor erst, 1517, hatte Martin Luther seine 95 Thesen veröffentlicht, 1492 war Amerika entdeckt worden.
Der Deutsche Bauernkrieg (1524–1525)
Der Deutsche Bauernkrieg war der größte Aufstand der Bauern im Mittelalter und fand zwischen 1524 und 1525 im Heiligen Römischen Reich statt. Die Ursachen waren vielfältig: wirtschaftliche Not, steigende Abgaben, das Ende traditioneller Rechte sowie die Reformation, die neue Denkansätze förderte.
Die Bauern forderten u. a. die Abschaffung der Leibeigenschaft, niedrigere Abgaben, freie Pfarrerwahl und die Rückgabe der Allmende (Gemeindeland). Diese Forderungen wurden in den „Zwölf Artikel“von Memmingen zusammengefasst – einem der ersten politischen Programme Europas, das zweite nach der englischen Magna Charta!
Angeführt wurden die Aufstände von verschiedenen Persönlichkeiten, darunter Thomas Müntzer, ein radikaler Prediger, der eine religiöse Revolution forderte. Im Gegensatz zu Martin Luther, der die Gewalt der Bauern verurteilte („Seid untertan der Obrigkeit“), rief Müntzer zum bewaffneten Kampf auf.
Der Aufstand begann in Süddeutschland, breitete sich schnell aus, wurde jedoch von den Fürsten brutal niedergeschlagen. Besonders nach der Schlacht bei Frankenhausen im Mai 1525 kam es zu Massakern. Insgesamt wurden etwa 100.000 Bauern getötet.
Namen wie Götz von Berlichingen, Philipp Melanchthon, der „Bauernjörg“ u. a. sind vielen geläufig, auch wenn man die Zusammenhänge nicht mehr kennt. Auch der Begriff der „Haufen“ stammt aus jener Zeit.
Die Folgen waren tiefgreifend: Die alte Ordnung blieb bestehen, aber das Verhältnis zwischen Obrigkeit und Untertan wurde dauerhaft verändert. Die Bauern hatten zwar militärisch verloren, aber ihre Anliegen führten langfristig zu Reformen.
Der Bauernkrieg gilt als frühes Beispiel sozialer Protestbewegungen und als Wendepunkt in der deutschen Geschichte.
12. Juni: Reservisten-Pokal-Schießen im Schützenverein Walldorf
Ernst-Werner Bruder, Hptm. d. Res.