In der vergangenen Woche hat die Bürger-Info zum Baugebiet Bunsenstraße zwischen Leinfelden und Musberg (ehemaliges Gelände Haru und RTS Rieger) stattgefunden, an der unsere Stadträte Jürgen Kemmner und Sigrid Ott neben rund 60 Anwohnern des Gebiets teilgenommen haben. Bereits vor einem Dreivierteljahr hatte es in der Filderhalle eine ähnliche Veranstaltung gegeben, bei der die Stimmung recht aufgeheizt gewesen war. Nun wurden die modifizierten Pläne, in denen auf zahlreiche Einwände der Bürgerinnen und Bürger eingegangen worden ist, in der Zehntscheuer präsentiert – allerdings konnten einige massive Bedenken und Kritikpunkte der Anwohner noch nicht zu deren Zufriedenheit gelöst werden.
Die Masse der Betroffenen steht nach wie vor mit einem der beiden Hochhäuser im westlichen Bauabschnitt (vor der Kapfstraße) auf Kriegsfuß. Zu hoch, zu massiv, zu viel Verschattung, so lauten die Hauptvorwürfe an den Plänen. Auch das Thema Parken und Stellplatzschlüssel (derzeit 1,0) lässt bei einigen den Blutdruck noch immer steigen, wenngleich die Verwaltung zusätzliche Stellplätze in die Pläne eingearbeitet hat. Keine Frage, es sind noch einige dicke Bretter zu bohren, bevor hier der erste Spatenstich erfolgen kann. Um diese Überzeugung kommt wohl niemand herum, auch unsere Fraktion geht fest davon aus.
Bürger-Info-Veranstaltungen sind nötig, die Fraktion L.E.Bürger/DIB hat die Beteiligung der Menschen an politischen Entscheidungen schon immer propagiert. Denn es gilt den größtmöglichen Konsens zu finden zwischen Projekten und den Interessen der Betroffenen. Aber es sind auch Grenzen gesetzt. Wir stehen zur Umsetzung des Baugebietes, in unserer Stadt muss dringend Wohnraum geschaffen werden. An einem Stellplatzschlüssel von 1,0 Kfz-Stellplätzen pro Wohneinheit ist mit uns nicht zu verhandeln. Die Kritik, es würde der Parkdruck steigen, können wir durchaus nachvollziehen, doch dies ist bei Nachverdichtungen nur bei günstigsten Umständen zu vermeiden. Und unserer Fraktion ist es wichtiger, innerhalb der Stadt neuen Wohnraum zu schaffen, anstatt an den Rändern unbebautes Land zu versiegeln.
Bezüglich der Kubatur der Gebäude, explizit des einen Hochhauses mit einem siebenstöckigen Staffelgeschoss, ist das allerletzte Wort noch nicht gesprochen. Die Fraktion L.E.Bürger/DIB wird sich dafür einsetzen, einen möglichst weitreichenden Kompromiss zwischen den Interessen der Stadt, der Investoren und der Anwohner zu erzielen – wenngleich wir davon ausgehen müssen, dass nicht alle Parteien gleichermaßen zufrieden sein können. Wichtig ist uns auf dem Weg zur Umsetzung des Projektes aber, dass ein stetiger Austausch auf Augenhöhe zwischen allen Beteiligten stattfindet.