In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Enzklösterle gab Bauhofleiter Niklas Waidelich einen Überblick über die aktuelle Situation des Bauhofes und die vergangene Wintersaison.
Zunächst dankte Niklas Waidelich dem Gemeinderat, dass seit dem 1. Januar dieses Jahres alle vier Mitarbeiter zu 100 Prozent beschäftigt sind, wodurch eine bessere Einteilung der Arbeiten möglich sei. Das Team arbeitet nun seit zwei Jahren zusammen, und inzwischen hätten sich die Abläufe bei den unterschiedlichen Arbeiten eingespielt, so Bauhofleiter Waidelich. Besonders hob er die sehr geringen Krankheitstage hervor. Auch die Überstunden halten sich im Rahmen, so Waidelich weiter. „Ich bin mit meinem Team sehr zufrieden und brauche keine Änderung diesbezüglich“, fasste er zusammen. Und: „Aus meiner Sicht läuft alles.“
Aktuell stünden Arbeiten auf den Friedhöfen an, und der erste Grasschnitt sei erledigt, führte Niklas Waidelich weiter aus. Jetzt stehe die Saison mit ihren Veranstaltungen vor der Tür. Zunächst gleich die Maibaumaufstellung und dann die Einweihung des Enzquellenpfades. An der Stützmauer Schneckentalweg/Kirchweg stünden die Vorarbeiten an, denn die Ausführung der Sanierung sei in den nächsten ein bis zwei Monaten geplant.
Im Winterdienst gab es in der vergangenen Saison mit 47 genau so viele Einsätze wie im Winter 23/24, jedoch musste aufgrund der größeren Schneemenge in diesem Winter mehr geräumt werden. Auch die sechs geplanten Einsätze der externen Firma Fröschle liefen hervorragend, sagte Waidelich. Es waren keine Noteinsätze durch die Firma nötig, weil beim Bauhof nichts kaputtging und es auch keine krankheitsbedingten Ausfälle gab. Insgesamt wurden 30 Tonnen Streusalz verbraucht – im Winter 23/24 waren es 22 Tonnen. In schwierigen Situationen wurden öfter mal Schneeketten aufgezogen, was den Fahrern größere Sicherheit gab.
Stefan Waidelich wies darauf hin, dass der Gemeinderat vor zwei Jahren beschlossen habe, im Friedhof Kirchweg den Gang bei den Urnengräbern zu richten. Außerdem war geplant, im Kurpark den abschüssigen Teil zu pflastern. Dazu merkte Bürgermeisterin Sabine Zenker an, dass die Kurparkmittel erschöpft waren, sodass das nicht mehr beauftragt wurde. Michael Faschon erinnerte daran, dass die Buswartehäuschen gerichtet werden. Niklas Waidelich antwortete, dass er den Friedhof im Blick habe und als Nächstes das Buswartehäuschen in Nonnenmiß ein neues Dach bekomme und neu gestrichen werde.
Zum Schluss bedankte sich Stefan Waidelich im Namen des Gemeinderates und der Bevölkerung für die gute Arbeit der Bauhofmitarbeiter. Besonders positive Resonanz gab es für die Osterglockenbeete, die die Blicke auf sich zogen. Michael Faschon bedankte sich im Namen des Projekt-X-Vereins für die gute Zusammenarbeit und dankte Niklas Waidelich persönlich, der den Verein in seiner Freizeit oft unterstützte. Und auch Sebastian Frey lobte das neu zusammengestellte Bauhofteam, das sich viel erarbeiten musste, und das jetzt vielleicht manches anders mache als bisher. „Wir sind zufrieden mit euch“, sagte Sebastian Frey abschließend.
Bürgermeisterin Sabine Zenker erläuterte, dass die Gemeinde trotz der knappen Finanzlage die „Neue Dorfmitte“ noch nicht begraben habe. Ein Bestandteil der Überlegungen war, die Räumlichkeiten des Bauhofes unter der Festhalle in den Bauhof an der Wildbader Straße zu verlegen. Dadurch könnten zudem die Betriebsabläufe des Bauhofs optimiert werden. Mit einem Hallenanbau am Bauhof soll außerdem erreicht werden, dass dann auch Material und Geräte im Trockenen untergebracht werden können.
Niklas Waidelich führte aus, dass für den Anbau ein ehemaliges Klärbecken, das mit Schotter aufgefüllt worden war, als Basis genommen werden soll. Dieses habe eine Länge von 15 Metern und eine Breite von 8,60 Metern. Warum in der Vorlage eine Länge von 19 Metern genannt wird, müsse noch geklärt werden. Beim geplanten Anbau handele es sich um eine Lagerhalle, die im Fachwerkstil gebaut werden soll. Ein Zimmereibetrieb soll das Fachwerk aufstellen, das dann durch Eigenarbeit des Bauhofs wie das Hauptgebäude eingeschalt werden soll. Als Dach ist ein Pultdach aus Trapezblech geplant, mit einer maximalen Höhe von 3,90 Metern. Bei 15 Prozent Dachneigung ergibt sich vorne eine Höhe von 3,30 Metern, die ausreicht, um mit dem Traktor hineinfahren zu können. In der neuen Halle soll dann alles untergebracht werden, was momentan noch im Freien steht. Besonders bei den Anbaugeräten ist es für die Langlebigkeit entscheidend, dass sie trocken untergebracht sind.
Die Sozialräume, die von der Festhalle in den Bauhof verlagert werden sollen, sind laut Niklas Waidelich dort schon vorbereitet. Bürgermeisterin Sabine Zenker ergänzte, dass der Gewässerrandstreifen eingehalten wird und dann auch das Gefahrgut ordentlich untergebracht werden kann. Der Anbau sei ein „Mosaikstückchen für die Zukunft der Festhalle“, so Zenker. Auf eine entsprechende Nachfrage von Sebastian Frey antwortete Niklas Waidelich, dass im Anbau weder Isolierung noch Heizung vorgesehen ist, da die Halle im Sommer als Schlechtwetterwerkstatt genutzt werden soll. Im Winter werden die Fahrzeuge in der beheizten Garage im Hauptgebäude untergebracht.
Bürgermeisterin Zenker erläuterte das weitere Vorgehen: Zuerst werden die genauen Maße des Anbaus geklärt. Nach einem Termin mit der Naturschutzbehörde soll es noch eine Begehung mit dem Bauausschuss geben und dann wird der Bauantrag gestellt.
Einstimmig beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung mit dem Bauantrag zum Anbau Bauhof.
Bürgermeisterin Sabine Zenker erläuterte, dass die Verwaltung die Anschaffung eines Dieseltanks für den Bauhof für sinnvoll ansieht. Der Bauhof sei auf Fahrzeuge und Maschinen angewiesen, die derzeit alle mit Diesel fahren. Durch die Schließung der Tankstelle in Nonnenmiß wurde eine ausreichende Eigenversorgung wichtiger, denn auch im Katastrophenfall muss die Versorgung der Fahrzeuge von Bauhof und Feuerwehr gewährleistet sein. Durch einen eigenen Dieseltank ist es möglich, größere Mengen Treibstoff zu günstigen Konditionen zu beziehen. Dazu soll die Gemeinde dem Bestellverbund Enzklösterle beitreten. Außerdem würden dann zusätzliche Fahrten zur Tankstelle entfallen.
Die Anschaffung und Installation eines Dieseltanks würde natürlich unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben, einschließlich der Umweltauflagen, erfolgen. Da die aktuellen Tanksysteme Leckagen ausschließen, hat das Landratsamt Calw keine Bedenken, sofern der Gewässerrandstreifen eingehalten wird.
Auch Bauhofleiter Niklas Waidelich betonte: „Ein Dieseltank ist für uns unabdingbar.“ Im vergangenen Winter sei es schon eine Herausforderung gewesen, stets genügend Treibstoff vor Ort zu haben. Im Jahr 2024 hat der Bauhof 4.400 Liter Diesel verbraucht, wobei allein im Winterdienst von Oktober bis März 2.300 Liter benötigt wurden und im Juli und August, wenn das Gras wächst, 1.250 Liter. Waidelich sprach sich für einen 2.500-Liter-Tank aus, der dann im Oktober, wenn Winterdiesel gebraucht wird, entsprechend gefüllt werden kann. Er rechne bei einem solchen Tank mit Kosten in Höhe von 3.500 bis 4.000 Euro.
Bei der sich anschließenden Diskussion, ob nicht gleich ein größerer Tank beschafft werden sollte, stellte sich heraus, dass die Feuerwehr ihre Fahrzeuge im regulären Betrieb zur Tankstelle fährt, damit der Umgang mit den Fahrzeugen entsprechend geübt werden kann. Somit würde die Feuerwehr nur im Katastrophenfall auf den Dieseltank zugreifen wollen. Wenn der Tank mit Winterdiesel gefüllt werden soll, sollte kein allzu großer Anteil Sommerdiesel übrig sein. Die Variante eines fahrbaren Tanks wurde abgelehnt, weil man dafür wieder gesonderte Genehmigungen braucht und einen Hänger, der das entsprechende Gewicht trägt. Michael Reichle regte an, einen Tank mit Zählwerk anzuschaffen, damit man den Überblick behält.
Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung damit, eine schriftliche Stellungnahme des Landratsamtes bezüglich der entsprechenden Vorschriften einzuholen, den genauen Standort abzuklären und dann konkrete Angebote zur Vorlage im Gemeinderat einzuholen. (cb)