Nicht lange nach der Vereinsgründung übernahm der Gesangverein Oberschefflenz eine wichtige und umfangreiche Aufgabe. Der in der Vereinsversammlung vom 6. Dezember 1879 beschlossene Text lautet:
„Nachdem durch die Delegiertenversammlung des Bauländer-Taubergründischen Sängerbundes zu Boxberg beschlossen wurde, das III. Bundesfest in hiesiger Gemeinde abzuhalten u. sich der hiesige Gesangverein zur Übernahme dieses Festes bereit erklärt hat, wird in heutiger Versammlung das Festkomité ernannt, welches unter dem Vorsitz des Vorstandes über die Vorbereitungen u. Ausführungen des Bundesfestes zu berathen u. zu beschließen hat. Es wurden ernannt: Ludwig Spiegel, Karl Reimold, Anton Kinzig, Andreas Hamel, Rathschreiber Schifferdecker, Max Geiger, Müller Banschbach, Bürgermeister Knecht, August Bender, Gemeinderath Steinmetz, Schuhmacher Knecht u. Straßenmeister Zelt.“
Schon zwei Tage später fand eine gemeinschaftliche Sitzung des Schefflenzer Vereins mit dem Sängerbund statt, bei der u. a. der Termin für das Fest, der 4. Juli 1880, festgelegt wurde. Am 20. Dezember wurden für das Fest wichtige Persönlichkeiten als passive Mitglieder aufgenommen: Kronenwirth Karl Banschbach, Postverwalter Münch und Metzger Kegelmann. Am 29. Januar wurden vom Festkomitee einzelne Maßnahmen beschlossen:
„Es sollen unter hiesigen Ortseinwohnern freiwillig Beiträge erhoben werden, und zwar durch freiwillige Zeichnung, so bald als möglich beginnend. Zur Vornahme dieser Zeichnung werden ernannt: Kaufmann Steinmetz und August Bender fürs obere Dorf, ferner fürs untere Dorf: Karl Reimold und Max Geiger.
Die erhobenen Gelder sind an den Kassier abzuliefern.
Über Aufrichtung der Ehrenpforten wird beschlossen: Bei den Eingängen ins Dorf sind Fahnenstangen zu errichten. Die Ehrenpforten sollen bei der Wohnung des Martin Eiffler und im oberen Dorf bei Hirschwirth Spiegel errichtet werden. Die Willkommenstafeln sind aus Pappendeckel zu fertigen, ebenso die Tafeln für die Vereine und für die Stimmen. Mit der Fertigung dieser Arbeit wird Kinzig beauftragt.
August Bender wird beauftragt, zur Herrichtung des Festplatzes einige lose Stangen, auf Rechnung des Vereins, zu kaufen. Derselbe übernimmt auch die Lieferung der Bretter zur Bühne.“
In den Protokollen der einzelnen, auf das Fest bezogenen Sitzungen erfahren wir noch eine Reihe interessanter Einzelheiten, die wir in einer späteren Ausgabe des Schefflenzer Boten veröffentlichen möchten. Bereits ein Jahr später gab es ein weiteres Ereignis von einer ähnlichen Dimension: die Fahnenweihe. Auch darüber werden wir später berichten. Die betreffende Fahne gibt es übrigens heute noch, obwohl sie in den 1920er-Jahren durch eine neue ersetzt wurde.