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Baumkontrolle bringt kein gutes Ergebnis mit sich

Alle 18 Monate wird jeder kommunale Baum auf der Gemmrigheimer Gemarkung einer Baumkontrolle unterzogen. Abwechselnd im belaubten und im unbelaubten...
deutsche Eiche neben dem Häckselplatz

Alle 18 Monate wird jeder kommunale Baum auf der Gemmrigheimer Gemarkung einer Baumkontrolle unterzogen. Abwechselnd im belaubten und im unbelaubten Zustand. Bei der diesjährigen Kontrolle wurden an der großen Linde in der Neckarwestheimer Straße und an der Eiche am Häckselplatz schwerwiegende Krankheitsbilder deutlich.

Die Linde in der Neckarwestheimer Straße (Ecke Wilhelmstraße) ist vom Brandkrustenpilz befallen. Der Brandkrustenpilz zählt zu den gefährlichsten holzabbauenden Pilzarten. Neben einer intensiven Weißfäule kann er eine Moderfäule hervorrufen und unter hohen Feuchtigkeitsverhältnissen im Holz die Stand- und Bruchsicherheit von befallenen Bäumen extrem gefährden. Vor allem wegen seiner unscheinbaren Fruchtkörper wird die Gefährlichkeit des Brandkrustenpilzes oft unterschätzt. Der Brandkrustenpilz zersetzt bereits in einem frühen Befallsstadium den zentralen Wurzelbereich und den unteren zentralen Stammkern des Laubbaumes. Durch die weiterhin aufrechte Versorgung der Kronenteile über den intakten Splint wird der Befall oft gar nicht erkannt, da sich in der Krone keine Schadsymptome zeigen. Daher können vermeintlich vitale, als gesund geltende Bäume bei plötzlich auftretendem Wind unvorhergesehen brechen. Eine „Eingehende Untersuchung“ durch einen Baumgutachter bestätigte die erste Vermutung. Eine zusätzliche Bohrwiderstandsmessung mit einem Resistographen brachte zudem deutlich geringere Restwandstärken, Fäulen und Höhlungen hervor, so dass die Linde als nicht stand- und bruchsicher eingestuft wurde. Als Maßnahmen sind die Fällung oder eine Kroneneinkürzung durchzuführen. Nach Rücksprache mit den Baumkontrolleuren der Firma Neidlein wird nun eine Kroneneinkürzung durchgeführt, damit der Baum weniger Windangriffsfläche bietet und somit wieder standsicher ist. Somit kann uns die Linde vorerst erhalten bleiben, wenn auch nicht mehr in ihrer vollen Pracht. Weitere Untersuchungen in kürzeren Intervallen sind zudem auch vorgeschrieben.

Unser Naturmonument, die deutsche Eiche neben dem Häckselplatz ist ebenfalls von einem Pilz befallen – dem Riesenporling. Der Risenporling ist ein Schwächeparasit, der vor allem Eichen und Buchen besiedelt und im befallenen Holz eine Weißfäule erzeugt. Nach der Infektion breitet sich der Baumpilz über einen langen Zeitraum aus, ohne sichtbare Fruchtkörper zu bilden. Wenn diese dann erkennbar sind, hat die Holzzersetzung schon begonnen und die Standfestigkeit ist beeinträchtigt. Gleichzeitig führt die Weißfäule dazu, dass die Aufnahme und Versorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen erschwert wird. Auch an der Eiche wurde nach diesem ersten Befund eine „Eingehende Untersuchung“ beauftragt. Nachdem auch hier eine Bohrwiderstandsmessung durchgeführt wurde, ist der Baum als „noch standsicher“ eingestuft worden. Um aber kein Risiko einzugehen, wird der Bereich rings um die Eiche mit einem Holzzaun aus Schwartenbrettern eingezäunt, damit der Gefahrenbereich abgeschirmt ist. Somit kann die Eiche von allein umfallen oder auch noch ein paar Jahre stehen bleiben.

Beide Maßnahmen wurden in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde getroffen.

Erscheinung
exklusiv online
von Gemeinde Gemmrigheim
16.12.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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