Am 29. März richtete der Budo-Club Hemsbach die Bezirksmeisterschaften der Altersklasse u9 aus, sowie die Landes-Vereins-Mannschaftsmeisterschaft. Neben dem Heimvorteil hatte der BCH mit sechs Startern auch die meisten Teilnehmer. Für den BCH gingen Lukas Berner, Yassir Iqli, Jonas Herrmann, Luka Riedel, Ben Hördt und Jasper Pfisterer an den Start und wurden vom Trainerduo Celine Seifert und Dominik Riedel betreut.
Die Hemsbacher Gruppe beeindruckte bereits bei der Erwärmung und zog damit erste Blicke auf sich. Der BCH-Nachwuchs ist technisch gut ausgebildet und koordinativ fit. Mit einer idealen Mischung aus spielerischer Erwärmung und konzentrierter Arbeit ging das Team perfekt eingestimmt in den Wettkampf.
Den Anfang machten Lukas Berner und Jasper Pfisterer (bis 21,4 kg). Die beiden waren gemeinsam in einer Dreier-Gruppe eingeteilt und mussten im ersten Kampf gegeneinander antreten. Berner legte direkt los und überraschte seinen Vereinskameraden mit einem O-soto-gari-Angriff, der ihm die Waza-ari-Führung einbrachte. Pfisterer wurde dadurch aufgeweckt und hielt ab dann dagegen. In einem günstigen Moment konnte Pfisterer ebenfalls mit O-soto-gari erfolgreich sein und die Kampfrichter vergaben Ippon. Somit ging Pfisterer siegreich aus dem Vereinsduell hervor. Berner musste anschließend als Erstes gegen den auswärtigen Gegner antreten. Es kam zu einem wilden Kampf, in dem es hin und her ging. Man muss gestehen, dass der Kampfrichter dabei kein glückliches Händchen bewies und den Kampf nicht beruhigen konnte. Stattdessen fiel eine Wertung nach der anderen, auch wenn es manchmal überhaupt keine Wertungen waren. Was man dem Kampfrichter zugutehalten muss, ist, dass er den richtigen Kämpfer zum Sieger erklärte. Dies war jedoch Berners Gegner, weshalb er bei seinem ersten Turnier auf Platz drei landete. Pfisterer Kampf gegen den Nicht-Hemsbacher war ein anderes Bild. Pfisterer, der kleiner und quirliger war, konnte mit einem Tai-otoshi die Waza-ari-Führung erzielen. Taktisch klug folgte Jasper am Boden zu einer Festhalte und hielt seinen Kontrahenten zum vorzeitigen Sieg fest. Mit zwei Siegen in seiner Gruppe durfte sich Pfisterer über den Titel des Bezirksmeisters freuen.
Als Zweites ging Ben Hördt bis 23,2 kg an den Start. Er erwischte ebenfalls eine Dreier-Gruppe, was für ihn zwei Kämpfe bedeutete. Im ersten Kampf war Hördt noch sichtlich nervös und musste sich am Ende geschlagen geben. Nachdem er sich kurz sammeln und seinen nächsten Gegner ansehen konnte, ging er viel selbstsicherer in den Kampf. Mit den Trainern wurde besprochen, Tai-otoshi als Zieltechnik zu wählen, und der Plan ging perfekt auf. Hördt kämpfte souverän und erzielte mit der abgesprochenen Technik direkt zwei Wertungen, die er sicher über die Zeit brachte. Somit durfte sich Ben Hördt über die Silber-Medaille freuen.
Bis 24,3 kg ging das nächste Hemsbacher-Duo an den Start. Yassir Iqli und Luka Riedel waren mit zwei weiteren Gegnern in einer Vierer-Gruppe eingeteilt. Damit sich die beiden Hemsbacher nicht absprechen konnten, stand auch hier zuerst das Vereinsduell an. Beide Jungs kämpften beherzt und zeigten, dass sie den Sieg davontragen wollten. Riedels Angriffe waren dabei zwingender und er erzielte zwei Yuko für O-soto-gari und ging somit siegreich aus dem Kampf hervor. Im zweiten Kampf war Iqli seinem Gegner im Stand überlegen und machte eine tolle Figur. Allerdings war er im Übergang zum Boden einmal unaufmerksam, was ihm den Sieg kostete. Riedel erwischte im zweiten Kampf einen Gegner, der unangenehm eng an der Hüfte kämpfte. Am Anfang tat sich der Hemsbacher schwer, das Problem zu lösen, doch dann zeigte er seine technische Flexibilität. Sein Trainer gab den Tipp, zur Gegenseite zu werfen, und Riedel setzte dies direkt um. Für Ippon-seoi-nage zur Gegenseite erhielt Riedel einen Yuko, den er erfolgreich über die Zeit brachte. Im letzten Kampf von Iqli ging es gegen einen körperlich überlegeneren Gegner, dem der Hemsbacher nichts entgegenzusetzen hatte. Neidlos musste man hier den Kampf abschenken. Schließlich durfte sich aber aufgrund guter Kämpfe trotzdem über Bronze gefreut werden. Für Riedel ging es im Finale ebenfalls gegen den Gegner, der zuvor Iqli auf Platz 3 verwies. Auch Riedel war anfangs vom Tempo und der Härte des Gegners überrascht und konnte sich mehrmals nur auf den Bauch retten. Einmal fiel er dabei leicht auf die Seite, wofür sein Gegner einen Yuko erhielt. Riedel war sein Frust anzumerken, und doch beruhigte er sich und kämpfte bis zum Schluss beherzt. Kurz vor Ende schlitterte er knapp an einer Wertung für O-uchi-gari vorbei. Insgesamt war es ein toller Wettkampf von Riedel mit viel technischer Flexibilität und einem super zweiten Platz.
Der Letzte im Bunde war Jonas Herrmann. Er ging bis 25,1 kg an den Start. Jonas erwischte ebenfalls eine Vierer-Gruppe, was für ihn drei Kämpfe bedeutete. Im ersten Kampf war Herrmann die Nervosität anzumerken. Dies konnte man daran feststellen, dass er häufig seine eigene Kampfauslage verlassen hat. Einen dieser Wechsel nutzte der Gegner geschickt, um in Führung zu gehen. Daraufhin bekam Jonas von seiner Trainerin den Tipp, mit Ippon-seoi-nage anzugreifen. Dies setzte er exzellent um und erhielt dafür Ippon. Im zweiten Kampf ging Herrmann gewohnt souverän ans Werk und dominierte seinen Gegner nach Belieben. Schließlich erzielte er Ippon für Ippon-seoi-nage zur Gegenseite. Im Finale stand Herrmann einem unangenehmen Gegner gegenüber, der siegessicher war. Herrmann geriet früh mit Yuko in Rückstand, da er von einem Angriff überrascht wurde. Doch dann legte der Hemsbacher los und zeigte, was in ihm steckt. Es gelang ihm, seinem Kontrahenten die Selbstsicherheit zu rauben. Jedoch konnte er sein Aufbäumen nicht in eine Wertung ummünzen und wurde somit denkbar knapp Zweiter. Doch auch der Trainer des Gegners war sichtlich überrascht und empfing seinen Schützling mit den Worten „Puhh, das war knapp.“
Der BCH hat mit seinen sechs Startern am Ende einen Bezirksmeister, drei Vizemeister und zwei Drittplatzierte. Diese erfreuliche Tendenz muss nun aufrechterhalten werden, sodass in der Zukunft weiterhin so brillante Ergebnisse gefeiert werden können, wie jetzt bei der BEM u9. Womit der BCH ebenfalls überzeugte, war die Turnierausrichtung und das Verpflegungsangebot. (th/red)