Die Beratung zur Kinderbedarfsplanung in der Gemeinderatssitzung am 27. November hat viele Fragen berührt, die weit über Zahlen und Tabellen hinausreichen. Es geht um Kinder, Familien, Mitarbeitende und Einrichtungen, die für unser Gemeindeleben prägend sind. Zugleich stehen wir vor Entwicklungen, die wir kaum beeinflussen können: Die Geburtenzahlen gehen zurück, auch über Sexau hinaus. Veränderungen, die im Zuge des Neubaugebiets Moos III absehbar waren, treten nun ein. Das verpflichtet uns, verantwortungsvoll zu handeln und das Betreuungsangebot der tatsächlichen Nachfrage anzupassen.
Während der Sitzung wurde auch die Abstimmung zwischen Gemeinde und Kirche thematisiert. Statt über Zuständigkeiten zu diskutieren, möchten wir aber lieber verdeutlichen, was uns verbindet: Der gemeinsame Wille, das Beste für die Gemeinde, die Kinder, die Einrichtungen zu erreichen und möglichst alle Interessen „unter einen Hut zu bekommen“. Pfarramt und Rathaus haben im Nachgang der Sitzung offen miteinander gesprochen und Missverständnisse geklärt. Auch eine Presseüberschrift, die aus unserer Sicht eine leider irreführende Zuspitzung enthielt, kann nichts daran ändern, dass wir eng und partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Die Entscheidung, eine Kindergartengruppe im Ü3-Bereich zum Sommer 2027 zu verkleinern oder vorübergehend auszusetzen, fällt nicht leicht. Sie betrifft Mitarbeitende ebenso wie Strukturen. Die Qualität der pädagogischen Arbeit im evangelischen Kindergarten steht außer Zweifel, das bestätigte zuletzt auch eine Umfrage eindrucksvoll, die eine sehr hohe Zufriedenheit unter den Eltern ergab. Die nun notwendigen Anpassungen im Betreuungsangebot erfolgen allein aufgrund der demografischen Befunde, die uns in den kommenden Jahren auch immer wieder beschäftigen werden.
Unsere Welt wird immer komplexer. Entscheidungen werden schwieriger, was zusätzliche Gespräche erfordert und unterschiedliche Meinungen bewirkt. Doch gerade deshalb ist es wichtig, dass wir Unterschiede aushalten und dennoch gemeinsam weitergehen. Auch und gerade unter Partnern entstehen Reibungen. Entscheidend ist, dass sie zu Lösungen führen und nicht zu Spaltungen.
Verantwortung ist da, um übernommen zu werden. Lassen Sie uns diese Verantwortung in herausfordernden Zeiten gemeinsam tragen und uns gegenseitig stützen.
Hendrik Mench Marco Rückert
Bürgermeister Pfarrer


