Am vergangenen Samstag feierte die Jugendkunstschule Heidelberg-Bergstraße mit einer großen Abschlussveranstaltung ihr 40-jähriges Bestehen. Im Mai wurde das Jubiläumsjahr mit der Einweihung eines neuen Ateliers in Schriesheim eröffnet, im Juni wurde es in der Museumsscheuer in Dossenheim zelebriert.
Am Samstag fand nun die letzte Matinee mit einer großen begleitenden Ausstellung in der Alten Aula der Alten PH Heidelberg statt. Die Kulturbürgermeisterin der Stadt Heidelberg, Frau Martina Pfister, begrüßte die Gäste und würdigte die langjährige und erfolgreiche Arbeit der Jugendkunstschule mit Kindern und Jugendlichen. Sie dankte der Gründerin und Leiterin Cornelia Hoffmann-Dodt dafür, da sie eine der wichtigsten Kinder- und Jugendkultureinrichtungen der Stadt Heidelberg geschaffen habe.
Für Cornelia Hoffmann-Dodt gab es mehrere gute Gründe für diesen grandiosen Jubiläums-Abschluss in der Pädagogischen Hochschule: 1984 startete sie parallel zu Ihrem Studium der Fächer Kunst und Musik im 4. Semester mit den ersten Kursen der von ihr neu gegründeten „Musikalischen Malschule“ an der Mönchhofschule in Neuenheim. Seitdem arbeitet sie in ihrer Einrichtung mit Studierenden der PH Heidelberg als Mitarbeitende zusammen. 2008 begann die erste Kooperation der inzwischen umbenannten Jugendkunstschule Heidelberg-Bergstrasse (JUKUSCH) mit der PH im Fach Kunst. Gemeinsam wurden Kinder-Ferienworkshops im Team-Teaching von Studierenden und Kursleitenden der JUKUSCH durchgeführt. Im gleichen Jahr begann auch Hoffmann-Dodts Lehrtätigkeit an der PH im Studiengang Frühkindliche und Elementar-Bildung (FELBI). Studierende machen seither Praktika in ihrer Kleinkindbetreuung „Paletti“ und im ehemaligen Kindergarten „Konfetti“. So ist die Jugendkunstschule, entsprungen aus der wissenschaftlich begleiteten Arbeit von Hoffmann-Dodt, bis heute in Kooperation mit der PH verbunden.
Die Rednerinnen Christine Lutz (Vorsitzende des Landesverbandes der Jugendkunstschulen Baden-Württemberg) und Sabine Brandes (Geschäftsführerin LV BW) hielten sich mit Lob nicht zurück. Als Anerkennung verliehen sie Hoffmann-Dodt für ihre vernetzende und konstruktive Arbeit an der JUKUSCH und im Landesverband die Ehrennadel des Verbandes, die bis dahin erst zweimal vergeben wurde.
Die erste Vorsitzende der Jugendkunstschule Heidelberg-Bergstraße e. V., Julia Philippi, bedankte sich ebenfalls mit Blumen und einer anerkennenden Rede, die besonders die Vielfalt der Ideen und die ganzheitliche Heranführung an musische Bildung hervorhob. Diese konnten ihre eigenen drei Kinder an der JUKUSCH erfahren. Sie wurde im Anschluss selbst für 24 Jahre engagierte Vorstandsarbeit in der JUKUSCH mit Blumen geehrt.
Cornelia Hoffmann-Dodt zeigte in der Folge 40 Jahre Jugendkunstschularbeit mit einer Bildpräsentation, in der auch kurze Videos Einblick in den Jugendkunstschulalltag boten. Unter anderem zeigte ein kurzes Interview mit Arne Kaiser, der über 14 Jahre im Kunstkurs bei Hoffmann-Dodt Teilnehmer war, wie die langjährige Bildung und Bindung von JUKUSCH-Teilnehmenden sich auf Persönlichkeit und Selbstwertgefühl von Kindern auswirken kann. Im Interview gaben er und seine 8-jährige Tochter, die ebenfalls seit ihrem 6. Lebensjahr Schülerin bei Hoffmann-Dodt ist, einen Eindruck davon, wie erfüllend kreatives Gestalten sein kann.
Die langjährige Bindung an die JUKUSCH betrifft viele Kinder und Jugendliche der JUKUSCH, die dadurch nicht nur ihre künstlerische Ausdrucksform entwickeln, Künstler, ihre Werke und Techniken kennenlernen, sondern auch soziales Verhalten in der Gruppe üben und somit Teamfähigkeit und Selbstvertrauen aufbauen.
In der Aula selbst waren 200 Portraitfolien der JUKUSCH-Schülerinnen und Schüler an hohen Stellwänden platziert. Umrahmt wurden sie von „helfenden Händen“, wie Hoffmann-Dodt die Handabdrücke erklärte, die sie vor 20 Jahren von Stadträten und Sponsoren ebenfalls auf Folie abgeklatscht erhalten hatte.
Viele Mitarbeitende sind der JUKUSCH seit sehr langer Zeit treu. Beispielhaft nannte Hoffmann-Dodt die Künstlerinnen Caroline Laengerer und Annette Terborg, die seit 33 bzw. 25 Jahren in der JUKUSCH arbeiten. Eine besondere Ehrung erhielt auch Birgitta Jakob, die seit 24 Jahren vorwiegend in der Buchhaltung tätig ist. Die äußerst kurzweilige und kreativ-anschauliche Veranstaltung wurde vom musikalischen Duo Monia Krüchten, Gesang, und Andreas Botz, Gitarre, mit selbstarrangierten feinsten Jazz- und Soul-Songs begleitet. Monia Krüchten, auch seit 17 Jahren Kursleiterin für Malen, Zeichnen, Plastisches Gestalten und Drucken an der JUKUSCH, begeisterte das Jubiläums-Publikum mit ihrer ausdrucksstarken und raumfüllenden Soulstimme. Die große Bilderausstellung, einschließlich einer 4 Meter langen Gemeinschaftsarbeit auf Leinwand, im EG der Alten PH, Keplerstr. 87 in Heidelberg-Neuenheim ist noch bis zum 11.11.2024 zu sehen. www.jukusch.de
(Hoffmann-Dodt)