Der 17. Juni ist der Gedenktag an den Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953. Von 1954 bis 1990 wurde er in der Bundesrepublik als „Tag der Deutschen Einheit“ als Nationalfeiertag begangen.
In den Tagen um den 17. Juni 1953 kommt es in der DDR zu einer Welle von Streiks, Massendemonstrationen und politischen Protesten. Ursachen dafür sind die beim „planmäßigen Aufbau des Sozialismus“ vorgenommene Erhöhung der Arbeitsnormen bei gleichbleibenden Löhnen sowie repressive Maßnahmen der SED-Regierung. Eine schwere Ernährungskrise führt zum Absinken des Lebensstandards und Rückgang der industriellen Produktion. Unzufriedenheit greift um sich, viele Menschen flüchten in den Westen. Am 15. und 16. Juni 1953 gibt es Protestaktionen auf Ost-Berliner Großbaustellen, die sich auf die gesamte DDR ausbreiten. In über 700 Städten und Ortschaften kommt es zu Streiks, Demonstrationen und zum Teil auch blutigen Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften. Die Protestierenden fordern die Rücknahme der Normenerhöhung, freie Wahlen, die Wiedervereinigung, den Rücktritt der Regierung sowie Freiheit für alle politischen Gefangenen.
Daraufhin verhängt die sowjetische Besatzungsmacht den Ausnahmezustand, verkündet das Kriegsrecht und übernimmt in weiten Teilen der DDR offiziell die Regierungsgewalt. Mit einem massiven militärischen Einsatz wird der Aufstand durch Truppen der Sowjetarmee und der Kasernierten Volkspolizei gewaltsam niedergeschlagen. Über 50 Aufständische, darunter auch mindestens fünf Angehörige der DDR-Sicherheitsorgane, werden getötet. In der Folge werden insgesamt etwa 15.000 Bürger inhaftiert und 1.526 Angeklagte zu zum Teil mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Als Reaktion auf den Aufstand am 17. Juni 1953 erfolgt auch der massive Aufbau der DDR-Staatssicherheit. Der Deutsche Bundestag erklärt bereits am 3. Juli 1953 den 17. Juni zum „Tag der Deutschen Einheit“, der bis 1990 in der BRD ein gesetzlicher Feiertag bleibt.