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Begehung des ältesten Windparks in der Region am Greiner Eck

Die Grüne Liste Schriesheim hat am 31. Mai eine Begehung des Windparks Greiner Eck organisiert, um das kontrovers diskutierte Thema Windkraft...
Die Dimensionen der Anlage sind beeindruckend
Die Dimensionen der Anlage sind beeindruckendFoto: Lutz Schröder

Die Grüne Liste Schriesheim hat am 31. Mai eine Begehung des Windparks Greiner Eck organisiert, um das kontrovers diskutierte Thema Windkraft im Wald durch eigene Anschauung besser zu verstehen, ein Gefühl für die Dimensionen eines Windrads zu bekommen und sich ein Bild vom Umfang der Eingriffe in den Wald zu machen.

Das Interesse an der Führung war – gemessen am Umfang der Diskussionen zum Thema Windkraft in den vergangenen Wochen – überraschend gering. Micha Jost, der Vorstand der Energiegenossenschaft Starkenburg, die im Windpark Greiner Eck seit 7 Jahren ein eigenes Windrad betreibt, hat während des Spaziergangs sowohl über „harte Fakten“ referiert als auch über die Bauphase berichtet.

Der Waldweg musste durch ein stabiles Schotterbett für die Baufahrzeuge ertüchtigt werden, vermittelt aber weiterhin den Eindruck eines (allerdings extrabreiten) Wanderweges. Über weite Teile der ca. 25-minütigen Wanderung konnte man nicht erahnen, sich mitten in einem Windpark zu befinden: Neben dem Zwitschern der Vögel wurde die Ruhe des Waldes nur durch einen Forstarbeiter gestört.

Erst kurz vor Erreichen des ersten Windrads wurden dessen Umrisse zwischen den Bäumen sichtbar. Zu hören war an dem Tag auch in unmittelbarer Nähe nur ein leises Säuseln. Die Dimensionen der (in diesem Fall insg. ca. 200 Meter hohen) Anlage sind beeindruckend. Vor dem Windrad befindet sich ein großer geschotterter Platz, der für Wartungsarbeiten erforderlich ist. Jost berichtete, dass insgesamt ca. 0,7 Hektar Wald pro Windrad gerodet werden mussten, die durch Maßnahmen an anderer Stelle (z. B. durch Umwandlung von Wald zu Urwald) ausgeglichen wurden.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass ein Eingriff in den Wald durch Windräder nicht zu bestreiten ist. Einigkeit bestand aber auch darin, dass unsere Art zu leben stets Abwägungen erfordert, die in der Vergangenheit allzu oft zu Gunsten der fossilen Energieindustrie und zu Lasten des Klimas getroffen wurden. Man kann sich darüber streiten, ob die Vorstellung sich drehender Windenergieanlagen über Schriesheim und Dossenheim eher als Verschandelung des Landschaftsbildes oder als positives Zeichen einer dezentral organisierten Energiewende mit Wertschöpfung vor Ort betrachtet werden kann. Unstrittig ist, dass unsere Region in Sachen Windkraft bislang nicht den Beitrag erbringt, der für viele Gegenden Deutschlands schon lange selbstverständlich ist.

Für die Grüne Liste: Lutz Schröder

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Mitteilungsblatt der Stadt Schriesheim
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Ausgabe 25/2025
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