Auf Einladung des Heimat- und Kulturvereins Krautheim erfolgte am 21.5.2025 die Begehung des jüdischen Friedhofs. Unter den zahlreichen interessierten Teilnehmern konnte der 1. Vorsitzende auch Bürgermeister Andreas Insam begrüßen.
Ulrike Eiselt-Lomb, Mitglied des Heimat- und Kulturvereins, ging dann auf die Geschichte des Friedhofs ein. Der Friedhof wurde auf einem am 15.6.1837 von Joel Samuel Rothschild gekauften Acker errichtet und der israelitischen Gemeinde zur Verfügung gestellt. Der älteste Grabstein ist von 1837 und die letzte Bestattung fand im April 1935 statt. Insgesamt befinden sich 116 Grabsteine auf dem Friedhof. Neben den Krautheimern wurden auch die jüdischen Mitbewohner aus Neunstetten und Ballenberg hier beerdigt. Im Jahre 1933 waren in unserer Stadt noch 28 Juden wohnhaft, die im wirtschaftlichen Leben eine nicht geringe Rolle spielten. Zwischen 1937 und 1940 verließen alle Familien Krautheim aufgrund der zunehmenden Repressalien wie Geschäftsschließungen und Zwangsverkäufe ihrer Anwesen. Der Friedhof wurde 1942 geschlossen.
Jüdische Friedhöfe dürfen als „Haus der Ewigkeit“ nicht verändert werden, der Verwitterung sind sie allerdings ausgesetzt. Deshalb hat der Hohenlohekreis Anfang der 90er Jahre veranlasst, die Grabsteine fotografisch zu erfassen und die hebräischen Inschriften zu übersetzen. Frau Eiselt-Lomb informierte über den Aufbau der Beschriftungen der Grabsteine und erläuterte die Bedeutung der angebrachten Symbole. Des Weiteren wurden einzelne Grabsteine vorgestellt.
Leider musste die Begehung des Friedhofes aufgrund des heranziehenden Unwetters nach ca. 1 Stunde rasch beendet werden. Ich bedanke mich bei Frau Eiselt-Lomb für die sehr interessanten und informativen Erläuterungen sowie bei allen Teilnehmern für ihr Interesse.
Helmut Müller
1. Vorsitzender