Wer kennt das nicht? Beim Ausfüllen von Anträgen und Formularen kann einem so manches graues Haar wachsen. Wie soll es da erst Menschen mit Migrationsgeschichte gehen, für die ein Wohngeldantrag oder die Beantragung von Kindergeld aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse oft eine schier unüberwindliche Hürde darstellen? Eine wichtige Hilfe bieten hier die Behördenlotsen, die Zugewanderte bei Anträgen und Behördengängen unterstützen. „Wir haben nun in 14 Enzkreisgemeinden Behördenlotsen etabliert“, so Martina Koch, die das überwiegend vom Land Baden-Württemberg finanzierte Projekt beim Verein „miteinanderleben“ koordiniert.
Die Behördenlotsen sind Ehrenamtliche, welche von miteinanderleben in einer zweitägigen Schulung für ihre Aufgabe qualifiziert und auch darüber hinaus kontinuierlich begleitet werden. Sehr gute Deutschkenntnisse und ein längerfristiges Engagement sind für diese Tätigkeit aufgrund der Komplexität vieler Anträge unabdingbar. Doch selbstverständlich würden die „BeLo“ bei ihrer anspruchsvollen Arbeit nicht allein gelassen: „Wir stellen den Ehrenamtlichen einen Ordner mit rund 31 ausgefüllten Anträgen und Formularen zur Existenzsicherung zur Verfügung, um ihnen ihre Arbeit zu erleichtern“, erläutert Martina Koch.
Die Beratung der Klient*innen durch die Lotsen findet grundsätzlich in kommunal genutzten Räumlichkeiten statt, um die Privatsphäre beider Seiten zu wahren. Pro Gemeinde sind die BeLos zwei Stunden pro Monat im Einsatz.
Es wird Wert daraufgelegt, dass die Klienten langfristig selbständig agieren können und ihnen nicht alles abgenommen wird.
Info und Kontakt:
miteinanderleben.de/menschen-mit-migrationshintergrund/