Wer dem eigenen Garten etwas Gutes tun möchte, der sollte seine Ressourcen für die nächste Vegetationsperiode sichern. Das nützt auch unseren tierischen Mitbewohnern, die häufig wichtige Helfer sind, wenn es gilt, Schädlinge in Schach zu halten. Außerdem sind Laubreste oder Schnittgut ein Gratis-Bodendünger. Eine 3 bis 5 cm dicke Mulchschicht aus Rasenschnitt, Laub und zerkleinerten Zweigen, verteilt auf Beeten und unter Sträuchern, schützt Boden und Pflanzenwurzeln. Er verhindert auch das Nachwachsen von Wildkräutern und bewahrt den Boden vor dem Austrocknen. Außerdem bietet es Regenwürmern und Bodenlebewesen reichlich Nahrung, die sie so in wertvollen Humus und letztlich wieder in Pflanzennährstoffe umsetzen. Die Anfahrt zum Baumarkt, das Humus- oder Rindenmulch schleppen und den Griff ins Portemonnaie können Sie sich also sparen.
Für viele Insekten, Igel, Kröten oder Eidechsen sind Reisig- und Laubhaufen ein wichtiger Schutzraum im Winter. So können Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer beispielsweise dem Blattlaus vertilgenden Marienkäfer gut über den Winter helfen.
Stauden, Sträucher und Blumenreste liefern bestes Vogelfutter: Körnerfresser wie Finken, Ammern und Zeisige bedienen sich an den Samenständen von Blumen. Heimische Sträucher wie Schneeball und Heckenrosen bieten ebenfalls Nahrung für hungrige Vögel – die im nächsten Jahr ihren Garten ebenso von Schädlingen freihalten.
Wenn Sie in ihrem Garten dennoch „Großreinemachen“ planen, dann achten Sie dabei unbedingt auf Igel! Durch Motorsensen, das Häckseln von Reisighaufen und das Entfernen von Überwinterungsmöglichkeiten sterben im Jahr unzählige dieser niedlichen Gartentiere – wenn sie nicht zuvor schon durch nachts laufende Mähroboter tödlich verletzt wurden. Also: niemals mit der Grabgabel einfach so unter Büsche stochern, niemals einen großen Reisighaufen ohne vorherige Kontrolle auf Igel häckseln und niemals mit der Motorsense arbeiten, ohne vorher den Arbeitsbereich kontrolliert zu haben! Wer einmal die grausamen Verletzungen durch unsere „Gartenpflege“ gesehen hat, vergisst diese Bilder nie wieder!
Jetzt ist die Zeit, in der man ab und an auch tagsüber die diesjährigen Igeljungen sieht, die sich nun dringend ein Fettpolster für den Winter anfuttern müssen. Wiegt ein kleiner, junger Igel über 250 g, hat eine kugelige Figur und glänzende Knopfaugen und ist agil, ist noch keine Gefahr in Verzug. Ist es aber ein sehr kleiner Igel oder ein großer, dessen Körper eine Birnenform aufweist oder der apathisch oder krank wirkt, so sollte er untersucht werden und braucht ggf. Hilfe. Große Igel sollten mindestens 750 g, besser über 1.000 g, auf die Waage bringen. Und wie kontrollieren Sie das? Igelchen sanft mit einem Frottee-Handtuch aufnehmen und z.B. in einer Salatschüssel auf der Küchenwaage wiegen. Danach Igel zurück in einen Karton setzen und Schale und Handtuch separat wiegen.
Bei Fragen können Sie auch die Igelberatung anrufen:
0176-16620551, Montag bis Samstag von 17 bis 19 Uhr