Das siebte Museumsfest des Bürger- und Heimatvereins Weingarten stieß auf gute Resonanz und zeigte den Besuchern und Besucherinnen die Kompetenz und das breite Spektrum des Vereins anschaulich auf. Unter den Gästen, die Vorsitzender Wolfgang Wehowsky im Heimatmuseum begrüßen konnte, waren auch Bürgermeister Eric Bänziger und viele junge Familien mit Kindern.
Im Raum der Naturkunde staunten besonders die Kinder über den großen Stoßzahn eines Mammuts, der bei der Kiesförderung im Baggersee gefunden wurde, und die Tierpräparate. In der Abteilung Ur- und Frühgeschichte stießen die Bronzefunde aus der Zeit der Kelten in den Hügelgräbern wie Armreife und Beinschienen im Gewann „Dörnig“ auf besonderes Interesse.
Im Künstlerzimmer, das an diesem Tage auch als Café eingerichtet war, waren an diesem Tage nochmals restliche Bilder des 2023 verstorbenen Pfarrers und Künstlers Klaus Hartmann zu sehen. Dazu hatte kürzlich vor der Hauptversammlung eine Auktion stattgefunden, die Christopher Böser vom gleichnamigen Kunsthaus leitete.
Aus dem aktuellen Anlass „80 Jahre nach Kriegsende“ hatte die stellvertretende Vorsitzende Sonja Güntner eine Ausstellung von Daten und Fakten zu den Bombardements seit 1941 zusammengetragen und anschaulich dokumentiert. Gerade in den letzten Kriegstagen kamen dabei in Weingarten insgesamt 25 Menschen, darunter zehn Soldaten, ums Leben.
Am Dienstag, 3. April 1945, haben von Norden heranrückende französische Truppen das Unterdorf bis zum Marktplatz eingenommen. Ihnen leisteten deutsche Soldaten noch von ihren Bunker-Stellungen auf dem Bereich Kirchberg und Eisberg Widerstand. Als ihnen die Einkesselung drohte, zogen sie sich in Richtung Pforzheim zurück. In der Broschüre des BHV „Als die Franzosen einmarschierten“ haben Augenzeugen die Ereignisse der Kriegs- und Nachkriegszeit in Weingarten dokumentiert. Die Ausstellung zum Kriegsende, die nur einen kleinen Teil des vorhandenen Materials zeigen konnte, wird am Tag des Denkmals, 14. September, im etwas größeren Rahmen im „Museum im Wartturm“ gezeigt, thematisch verbunden mit Führungen zu historischen Stätten im Ortskern.
Der Bürger- und Heimatverein hat seit seiner Gründung im Jahr 1965 bis heute über 20 heimatkundliche Broschüren, Bücher und Bildbände sowie 42 Ausgaben der „Weingartener Heimatblätter“ veröffentlicht. Die neueste Publikation ist die „Historische Geschichte von Weingarten“, von Winfried Schöffler, die im Vorfeld des Museumsfestes erschienen ist.