Der Heimat- und Kulturverein Krautheim möchte ab nächstem Jahr wieder regelmäßig Beiträge zur Geschichte Krautheims im Amts- und Mitteilungsblatt veröffentlichen. Damit soll an die Tradition der früheren Krautheimer Heimatforscher Eugen Sternad und Edmund Strommer angeknüpft werden. Der Heimat- und Kulturverein Krautheim will damit die vielfältige und interessante Geschichte unserer Heimatstadt samt Umgebung allen Lesern näher bringen. Ab Februar 2025 ist vorgesehen, ca. alle zwei Monate einen Artikel zu veröffentlichen. Begonnen werden soll mit der Geschichte des Bauernkriegs, der vor 500 Jahren auch im Jagsttal und in Krautheim seine Spuren hinterlassen hat.
Zur Adventszeit werden nachstehend zwei Gedichte in Krautheimer Mundart des früheren Heimatdichters, Zahnarztes und Bürgermeisters Rudolf Weber zu Advent und Weihnachten abgedruckt. Sie sollen auf diese besondere Zeit einstimmen und etwas Ruhe und Besinnung in unseren umtriebigen Alltag bringen. (Entnommen aus Willibald Reichwein, Mein Boxberg Nr. 11/1956, S. 60)
Helmut Müller, Wolfgang Weirether
Zum Advent
Die Dämmring ziecht uf leichti Füß
durch unsern stille Winterwoold,
mormelt hamli Engelsgrüß
un babbelt Märli schö und hold.
Verwundert schtiehn im Schlooch die Reh,
barhäupti horch i hinnerm Baam.
Un was I hör un was I seh,
is wie e Wunner, wie en Traam.
De Mond hot alles leuchti g´mocht,
E schneeverzierti Fichte schteht
im Schlooch, und durch de Gipfel geht
e Ahning vun de Heilige Nocht!
Heit is e wunnersami Nocht!
Mei Hamet leicht schi jetz nei´d Ruh,
de Schneewiind deckt die Furche zu,
un alle Dörfli traame.
Mei Flüßle gluckert unnerm Eisch,
Wattebätzli glitzern hampfelweisch
uf alli Büsch un Baame.
Weißköpfi schteht dort uf em Berch
en alte Turm im weiße Pferch
un hüt sei Häuscherlämmli.
Heit is e wunnersami Nocht;
wer hot denn die sou leuchti gmocht
mit dauschet Kerzeflämmli?
Die Welt, wu sunscht ihrn Hohmut hot,
un jeder Mensch en annern Gott,
is heit zor Lieb gezwunge.
Schi horcht schi daab und guckt schi bliind.-
Des Wunner dut e ärmlis Kiend!
Es klinge Engelszunge:
„Oh Mensch, wann´d gute Wille bischt,
wann´s a en diefe Seufzer koscht,
du konnscht des Kiendle kenne.
Es lacht die ou, do leits im Stroh.
Geh nou, es mächt di widder froh,
läßt a dei Lichtle brenne!“
Der Heimat- und Kulturverein Krautheim wünscht allen Lesern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und für das kommende Jahr 2025 alles Gute.