Am Sonntag, den 24. November, fand ein besonderes Benefizkonzert zugunsten der Ökumenischen Hospizhilfe Südliche Bergstraße e. V. (ÖHH) in der Pfarrkirche St. Peter und Paul Rauenberg statt. Es war das letzte Konzert 2024 in einer Reihe von Benefizveranstaltungen im Jubiläumsjahr der ÖHH. Nach der Begrüßung durch die erste Vorsitzende des ÖHH Anne Böhler übernahmen die beiden Künstler Stefan Zirkel und Matthias Stadter die weitere Gestaltung des Abends. Schon die Auswahl der Songs durch die beiden Musiker ließ viel Fingerspitzengefühl für die Thematik des Vereins erkennen: Zusammenhalt, Mitgefühl, Mitmenschlichkeit, Solidarität – waren Schlagwörter, die sich in den Songtexten durchgängig finden ließen. Stefan Zirkel mit Stimme und Gitarre und Matthias Stadter am Keyboard verstanden es von Beginn an, mit ihrer Musik das Publikum in ihren Bann zu ziehen.
Der Einstieg in das Konzert erfolgte mit dem Song „Get It Together – Bring es zusammen“ von Seal. Dieses Stück beschwört den Zusammenhalt in der Welt und man könnte meinen, Seal hätte es gerade als Beschwörung für die heutige Zeit der Kriege, Unruhen und Krisen in der Welt geschrieben. „Who Can It Be Now“ war das nächste Lied. Der Sänger der Band, Colin Hay, lebte damals wohl in einer nicht gerade freundlichen Gegend in der Nachbarschaft von Kriminellen und Dealern und litt wohl etwas unter Paranoia. Wenn es bei ihm an die Tür klopfte, fürchtete er und fragte sich: „Who can it be now? Wer kann das jetzt sein?“
„Enjoy the Silence – Genieße die Stille“. Um mehr Achtsamkeit und Wertschätzung der stillen Momente in unserem Leben ging es im nächsten Song der englischen Synthie-Rock- und Pop-Band Depeche Mode aus dem Jahre 1990. Mit dem Lied „Man in the Mirror – Mann im Spiegel“ im Jahr 1987 wollte Michael Jackson die Menschheit zu mehr Mitgefühl, Verständnis vor allem aber auch zu mehr Verantwortungsbewusstsein aufrufen.
Bei den beiden nächsten Songs „Friday I'm in love - Freitags bin ich verliebt“ von The Cure und „Flying – Fliegen“ des dänischen Musiktrios Nice Little Penguin aus dem Jahr 1995 ging es um Gefühle und Glücksgefühle. Um Gefühle ganz anderer Art ging es im Lied von Cold Play aus dem Jahr 2002 mit dem Titel: „Clocks – Uhren“. Der Sänger scheint voller Verzweiflung. Er will sich davon befreien, hat aber gleichzeitig Angst vor den Risiken, die damit verbunden sind. Er ist von dem Wunsch beseelt, nach Hause zu kommen.
Eben noch zu Tod betrübt, ging es danach um das Gefühl der Freiheit. Und Freiheit bedeutet auch, frei von Regeln zu sein. Der nächste Song „Born to be wild -Geboren um wild zu sein“ war einer der Freiheitshymnen aus den späten 60-er Jahren. 1968 veröffentlichte die amerikanisch-kanadische Rockband Steppenwolf diesen Song Born. „Stuck on You - Ich hänge an Dir“. Natürlich ging es bei diesem Lied von Lionel Richie um die Liebe zu einem anderen Menschen. Und offensichtlich hatte auch er selbst dieses Gefühl bei sich entdeckt und 1983 in einem Lied verarbeitet. Wie sehr ihn die Liebe getroffen hat, beschrieb er in diesem Song
Liebe in allen Ausprägungen blieb auch das durchgängige Thema bei den folgenden Titeln. Beim Song „Run – Lauf“ der britischen Rockband Snow Patrol aus dem Jahr 2003 ging es um ein Paar, das sich in einer schwierigen Situation befindet und versucht diese zu überwinden. Trotz aller Widrigkeiten bestand immer noch Hoffnung für den Fortbestand der Beziehung. Billy Joel beschrieb im Song „All About Soul – Alles über die Seele” eine Frau, die in schwierigen Zeiten an seiner Seite blieb und ihm Trost und Liebe schenkte.
Noch einmal wurde dann von den beiden Musikern ein Song von Seal aus dem Jahr 2003 präsentiert. „ Love‘s divine – Liebe ist göttlich“. Es beschrieb die Sehnsucht nach spiritueller Erfüllung und seiner Erkenntnis, dass nur göttliche Liebe uns hilft unsere eigenen Werte und Identität zu erkennen. „Make You Feel My Love -Dich meine Liebe fühlen zu lassen“ von Bob Dylan durfte nicht fehlen. Der Song wurde zahlreich gecovert, unter anderem von Billy Joel und von Adele im Jahr 2008.
Der letzte Song „The Living Years“ „Zu Lebzeiten“ von Mike and the Mechanics aus dem Jahr 1988 beschrieb Konflikte zwischen Vater und Sohn und war mit der Botschaft für eine bessere Kommunikation und ein mehr gegenseitiges Verständnis verbunden und zwar bevor es zu spät ist. Die Chorelemente in diesem Lied wurden vom Katholischen Kirchenchor St. Cäcilia Mühlhausen vorgetragen. Das Zusammenspiel zwischen Chor und den beiden Solomusikern war von einer bemerkenswerten Harmonie geprägt. Auch das Publikum wurde in dieses Lied einbezogen.
Nach einem Riesenapplaus und stehenden Ovationen des begeisterten Publikums gaben Stefan Zirkel und Matthias Stadter noch eine Zugabe. Sie blieben auch in diesem Song der Linie oder dem roten Faden treu, der sich durch das ganze Konzert gezogen hatte: Liebe, Hingabe, Freundschaft. Mit dem Songs von Phil Collins aus dem Jahr 1999 „You’ll be in my heart -Dir gehört mein Herz“ fand das außergewöhnliche Konzert einen passenden Abschluss.
Die beiden Musiker Stefan Zirkel, Gesang und Gitarre und Matthias Stadter am Keyboard, machten diesen Abend zu einem unvergesslichen akustischen, aber auch spirituellen Erlebnis. Mit Ihrer einzigartigen Interpretation und ihrer Leidenschaft schafften sie es ausdruckstarke Musik mit emotionalem Tiefgang zu vereinen. Die Songs mit den von Moderator Erhard Becker einfühlsam und ebenso ausdrucksstark vorgetragenen deutschen Übersetzungen und Hinführungen berührten Herz und Seele. Die hervorragende Akustik der Pfarrkirche St. Peter und Paul trug zur besonderen Atmosphäre dieses Konzertes bei.
Elisabeth Mächtel-Lott vom Leitungsteam der ÖHH bedankte sich am Ende bei allen Beteiligten für das hervorragende Konzert, auch bei Bürgermeisterstellvertreterin Hütt-Berger für die Möglichkeit sich im Anschluss im Foyer des Rathauses noch zu begegnen.
Berichterstatter: Hans Becker, Mühlhausen