
Mit ihrer neuen Musicalproduktion „Bergfieber – Neu entfacht!" hat die Chorwerkstatt Neckartenzlingen am Samstagabend die Stadthalle K3N in ein vibrierendes Klangpanorama verwandelt. Bereits vor zehn Jahren stand das Musical erstmals auf der Bühne – nun wird seine Geschichte anlässlich des Jubiläums weitergesponnen. Die Premiere am Samstag in der Nürtinger Stadthalle K3N stellt eines ganz deutlich in den Mittelpunkt: die beeindruckende Leistung eines Ensembles, das mit außergewöhnlicher chorischer Qualität und generationsübergreifender Energie begeistert.
Die Zuschauer wurden schon vor Beginn von einer lebhaften, erwartungsvollen Stimmung erfasst, die sich mit dem ersten Einsatz des Großen Chors erfüllte. Die Chorwerkstatt, die im kommenden Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert, präsentierte sich einmal mehr als leidenschaftlich arbeitende Gemeinschaft, deren ehrenamtliches Fundament kaum glauben lässt, welches Niveau hier auf die Bühne gebracht wird. Mit einer enormen Stimmvielfalt im Großen Chor und einer harmonischen Einbettung von Jugendchor sowie Stimmbande I/ I+ und II entstand eine Chorpräsenz, die ihresgleichen sucht.
Inhaltlich berührt „Bergfieber – Neu entfacht!" Themen, die ebenso zeitlos wie nahbar sind: Interessenkonflikte, Missverständnisse und Spannungen, die sich erst durch gegenseitiges Zuhören, Anerkennen und Erfahren lösen. Die fließenden Übergänge und das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Chören ließen diese Botschaft für sich sprechen und verliehen dem Abend eine besondere Magie.
Dass alle solistischen Beiträge aus den eigenen Reihen stammen, ist für die Chorwerkstatt längst Tradition – und zugleich ein Markenzeichen, das die Zuschauer Jahr für Jahr beeindruckt. Aus zahlreichen Einzelleistungen entsteht ein Gesamtbild, das nicht auf pompöse Showeffekte setzt, sondern auf Sorgfalt, Ausdruck und musikalische Tiefe. Die Freude der Mitwirkenden übertrug sich spürbar auf den Saal: Applaus und Begeisterungsrufe zeigten, wie schnell der Funke übersprang.
Besonders spürbar war an diesem Abend die generationenübergreifende Kraft der Chorwerkstatt. Viele der Sänger und Sängerinnen im Großen Chor haben einst in den Stimmbanden begonnen. Dieses natürliche Weiterwachsen innerhalb des Vereins verleiht der Aufführung nicht nur stimmliche Tiefe, sondern auch eine besondere menschliche Wärme: ein lebendiges Miteinander, in dem jede Generation ihren Platz findet und das musikalische Gesamtbild auf eigene Weise prägt.
Regie und Gesamtleitung liegen bei Heike Weis, die gleichzeitig den Großen Chor, den Jugendchor und die Stimmbande II führt. Gemeinsam mit Katrin Werner, die Stimmbande I und I+ betreut, entstand ein stimmlich fein abgestimmtes Ensemble, das sich durch seine klare Linienführung und Ausdruckskraft auszeichnete. Choreografin Lucy Weis sorgte dafür, dass Bewegung und Gesang kein Nebeneinander, sondern ein gleichzeitig präzises und lebendiges Miteinander bildeten – ein Aspekt, der die Aufführung besonders prägte.
Visuell zeigte sich „Bergfieber – Neu entfacht!" ebenso vielfältig wie stimmig: Die Kostüme wirkten farbenreich, sorgfältig durchdacht und erzählten ohne Worte mit. Das Bühnenbild schuf eine atmosphärische Bergwelt, die ohne überladenen Aufwand auskam und doch eine dichte, räumliche Stimmung erzeugte. Gerade in Kombination mit den choreografischen Übergängen entstand ein lebendiges Gesamtbild, das den Chor selbst als zentrales Element hervorhob.
Am Ende feierte ein begeistertes Publikum die Premiere – nicht nur mit langem Applaus und Zugabe-Forderung, sondern mit spürbarer Wertschätzung für eine Produktion, die musikalische Leidenschaft, Präzision und gemeinschaftliches Miteinander in den Vordergrund stellt.
Wer die Premiere verpasst hat, hat noch Gelegenheit, sich selbst ein Bild dieser besonderen Aufführung zu machen. Weitere Vorstellungen finden am 29. und 30. November in der Stadthalle K3N statt. Tickets für die Aufführungen am Samstag, 29.11.2025, 19.00 Uhr und Sonntag, 30.11.2025, 16.00 Uhr sind unter 07022/9464-150 oder online erhältlich. Infos hierzu unter: www.die-chorwerkstatt.de.