Der Referent, Herr Ulrich Leist, brachte uns mit seinen Ausführungen die an den Polarkreis grenzende Insel näher. Island ist flächenmäßig (ca. 100.000 km2) der zweitgrößte Inselstaat Europas, mit einer Küstenlänge von knapp 5.000 km. Während der Eiszeit bestand fast vollständige Vergletscherung, nach einer Wärmeperiode fielen die Temperaturen vor ca. 100 Jahren wieder. Seit dieser Zeit bedecken ca. 130 Gletscher wieder die Landesoberfläche, von denen mehr als 2 Dutzend als aktiv eingestuft sind. Der Vatnajökull ist der größte, mit 8 % der Landesoberfläche, darunter befinden sich unterirdische Vulkane, dieses Gebiet enthält auch eisige Gletscherseen und gilt seit 2019 als UNESCO-Weltnaturerbe. Bekannt ist vor allem der Öraefajökull, der bei seinem Ausbruch 2010 den gesamten internationalen Flugverkehr zum Erliegen brachte.
Es gibt hier Landschaften mit Gletschern, Lavafeldern, vielen Geysiren und dadurch auch Thermalquellen, die als Hotspots für Hotels, Freibäder etc. eingesetzt werden, einzigartige Wasserfälle, aber auch Basaltsäulen in den unterschiedlichsten Variationen. Durch diese Aktivitäten ist Island aber auch aufgrund der Wasserkraft sowie der Geothermie klimaneutral. Aber das zentrale Hochland der Insel ist durch ständiges Auftauen und Gefrieren nahezu unbewohnbar. Aufgrund der losen Bodenbeschaffenheit dürfen hier nur einige ausgewiesene Strecken benutzt werden.
Überall gibt es vor allem wegen auftretender Schneestürme große Schutzhütten, die im Winter auch mit Versorgung genutzt werden können. Die Temperaturen liegen im Winter bei 0 – 3 Grad, im Sommer auch mal bis zu 15 Grad, im Landesinnern kann es aber auch viel kälter sein.
Während der Sommerferien (3 Monate) dürfen Wanderer und die in den letzten Jahren sehr zahlreichen Touristen zur Übernachtung die vorhandenen Schulräume nutzen. Angelockt werden diese durch die einzigartige Natur und auch die Möglichkeiten der Beobachtung der hohen Anzahl von Meeresbewohnern wie Walen, Papageientauchern, Seevögeln, aber auch den Reittourismus und vor allem von September bis März die Nordlichter.
Nach der Entdeckung Islands ca. 870 durch den Wikinger Svavarsson erfolgte die Besiedelung etwa ab dem 10. JH durch Auswanderer aus Norwegen und anderen skandinavischen Ländern. Unter wechselnder Herrschaft über viele Jahrhunderte wurde 1944 die Republik Island gegründet, die 1949 zu den Gründungsmitgliedern der NATO gehörte.
In der Hauptstadt Reykjavik und im Umkreis leben ca. 400.000 Einwohner, es gibt eine vierspurige Schnellstraße um die Hauptinsel und auch einige mehrspurige Ein-/Ausfallstraßen im Stadtgebiet. Von Mai bis Sept. gibt es eine Busverbindung zu fast allen Zielen. Die Stadt hat einen modernen Hafen und viele Kunstwerke, die nicht in Museen versteckt werden, sondern frei zugänglich sind.
Von besonderer architektonischer Genialität ist die wunderschöne Hallgrimskirke, die größte und höchste Kirche in Island.