In den ersten drei Jahren nach Bestehen der Jägerprüfung werden die frisch gebackenen Grünröcke „Jungjäger“ genannt, unabhängig davon, wie alt diese tatsächlich sind. Und Jungjäger haben erfahrungsgemäß noch wenig praktisches Wissen. Vor diesem Hintergrund haben wir in der Jägerschaft Fils e.V. an der letzten Hauptversammlung beschlossen, unsere Jungjägerinnen und Jungjägern beim Aufbau von praktischem Wissen gezielt zu unterstützen. Und so wurde die Seminarreihe Jungjäger-Coaching ins Leben gerufen. Gestartet hatte diese Seminarreihe am 03.05.2025. Hier wurde unser Schwarzwild intensiv behandelt. Und heute, am Freitag, 06.06.2025, war das heimische Rehwild das Thema.
Um 18:30 Uhr traf man sich im Jagdrevier von Wolfgang Hauser in Wiesensteig. Sechs Jungjäger (5 Frauen, 1 Mann) waren gekommen, um praktische Erfahrungen beim Ansprechen von Rehwild zu sammeln. Es erfolgte eine kurze Begrüßung und die Einführung ins Thema. Den Jungjägern wurde jeweils ein erfahrener Jäger (Mentor) zur Seite gestellt. Die Paarungen wurden gebildet (wer begleitet wen) und die Hochsitze zugewiesen. Damit die Jungjägerinnen und Jungjäger auch lernen, wie man erlegtes Wild richtig versorgt, gab Hauser an einzelne Personen auch Jährlinge (junge Rehböcke) zum Abschuss frei. Und dann ging's los.
Kaum waren die Hochsitze erklommen, kamen in unserer WhatsApp-Gruppe auch schon die ersten Bilder von Rehwild, das man im Anblick hatte.
Jetzt ging es ums Ansprechen: um was handelt es sich genau bei dem bzw. den Rehen, die man da sah? Männlich? Weiblich? Jung oder alt? Und bei den weiblichen Stücken: führend (mit Kitzen), oder nicht? Und es mussten die Entfernungen geschätzt oder besser mit dem Entfernungsmesser gemessen werden. Wie weit ist das Wild entfernt? Und wenn man dieses erlegen wollte, kann man dann auf diese Distanz auch einen sicheren Schuss antragen? Wie sollte das Stück dann auch stehen, damit man es sicher und sauber erlegen kann?
Alle Teilnehmer hatten von ihren Hochsitzen aus mehrere Rehe im Anblick und konnten sich dazu intensiv mit ihren Mentoren austauschen. Und bis 21:15 Uhr wurden von den Schützen auch drei Jährlinge zur Strecke gebracht (erlegt). Jetzt hieß es abbaumen – Hochsitze verlassen – und zur Feldle-Hütte kommen. Dort erfolgte dann der zweite praktische Teil: wie breche ich erlegtes Wild auf, wie erkenne ich sogenannte bedenkliche Merkmale (Hinweise auf Krankheitsbefall). Hier durften alle Jungjäger unter fachkundiger Anleitung kräftig Hand anlegen.
Gegen 23:00 Uhr war dann alles geschafft, das Wild versorgt. Bei einem Getränk und weiteren Gesprächen ließen die Jung- und Altjäger dann den Tag vollends ausklingen.
Fazit der Teilnehmer: Super Stimmung, super Anblicke und super viel gelernt!
08.06.2025/W. Hauser