Die Wanderung führte uns vom Flugsportplatz in Ammerbuch-Poltringen zum Grenzsteinrefugium nahe Entringen. Die alten Grenzsteine erzählen die Geschichte der sechs Ammerbucher Gemeinden. Ein Exemplar zeigt z.B. den Abtsstab von Schloss Roseck. Das Hirschgeweih auf der anderen Seite zeigt in Richtung Altdorf und ein vogelartiges Tier steht für die Ente, also für Entringen – ein entsprechendes Wappentier.
Anschließend wanderten wir Richtung Poltringen und konnten bei klarer Sicht am Schönbuchrand das Schloss Hohenentringen, das Schloss Roseck und die Wurmlinger Kapelle sowie das Schloss Hohenzollern sehen. In Poltringen angekommen, bestaunten und umrundeten wir das Wasserschloss, das Hofbaumeister Heinrich Schickhardt 1613 in das mittelalterliche Talschloss zum Wasserschloss im Renaissance-Stil umbauen ließ. Es entstand eine quadratische Vierflügelanlage mit vier quadratischen Ecktürmen und einem Innenhof. Das Schloss kam 1890 in Gemeindebesitz. 1966 verkaufte die Gemeinde das Gebäude. Heute ist es in Privatbesitz mit Wohnungen.
Hinter dem Wasserschloss überquerten wir die Ammer und wanderten bis zur Stephanuskirche mit ihrem Zwiebelturm. Dort konnten wir unter einer großen Linde Rast machen und uns stärken. Nach dem Gruppenfoto ging es weiter in Richtung Reusten. Unmittelbar am Ortsausgang von Reusten steht links eine Lore vor dem alten Steinbruch. Für den Ausbau des Flugplatzes Hailfingen wurden in den Wintermonaten 1944/1945 KZ-Häftlinge eingesetzt. 15 bis 20 von ihnen mussten im Steinbruch der Firma August Schäfer & Söhne täglich Steine brechen und mit Kipploren zum Schotterwerk bringen, das in unmittelbarer Nähe des Sees stand.
Über die Reustener Steige gelangten wir zur Walnussallee und konnten reife Walnüsse sammeln. Auf ebener Strecke erreichten wir das Lokal zum „Goldenen Propeller“, um mit einem leckeren Abendessen den Ausflug ausklingen zu lassen.
Wanderführerin Conny Bahlinger