In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats am 21. Mai 2025 standen wichtige Themen auf der Tagesordnung, die von praktischen Alltagsfragen bis hin zu großen Infrastrukturprojekten reichten.
Spezi-Schilder und praktische Verbesserungen
Die Ortsvorsteherin teilte unter dem Punkt Mitteilungen mit, dass die Spezi-Schilder auf den Verteilerkästen entfernt wurden. Sie informierte darüber, dass das Bekleben von Verteilerkästen grundsätzlich nicht gestattet sei und die Plakate deshalb jederzeit entfernt werden könnten.
Für mehr Sauberkeit im Ort sorgt ein zusätzlicher Abfalleimer mit Hundekotbeuteln, der am Ende der Rammertstraße Richtung Bühl angebracht wurde.
Defibrillator am Feuerwehrhaus
Am Feuerwehrhaus sollte im Rahmen eines städtischen Gesamtkonzepts ein öffentlich zugänglicher Defibrillator installiert werden. Die Entscheidung darüber wurde angesichts der aktuellen Haushaltslage jedoch zurückgestellt, sodass sich die Frage stellte, wie es weitergehen soll.
Eine Möglichkeit gibt es dennoch: Nachdem sich Pro Kilchberg dazu bereit erklärt hat, die Kosten für den Defibrillator zu übernehmen, soll er zunächst ohne Einbindung in ein Gesamtkonzept beschafft werden. Beim Gerätetyp orientiert sich die Verwaltung am Leitfabrikat der Stadt.
Windpark Rammert
Das Großprojekt Interkommunaler Windpark Rammert wurde intensiv diskutiert. Geplant sind 13 Anlagen der Sieben-Megawatt-Klasse mit je 175 Meter Nabenhöhe und 87,5 Meter Rotorlänge (Gesamthöhe 262,5 Meter). Jede Anlage soll 12 Gigawattstunden pro Jahr erzeugen – das entspricht etwa 30 Prozent des Stromverbrauchs von Tübingen.
Der Genehmigungsantrag soll bis Ende Juni durch die Stadtwerke Tübingen beim Landratsamt Tübingen gestellt werden. Bis Ende 2025 läuft die Teilfortschreibung des Regionalplans Neckar-Alb für Windenergie-Vorranggebiete. Daraus ergibt sich, ob gegebenenfalls geplante Standorte des interkommunalen Windparks Rammert entfallen müssen.
Die Abstände zu den Ortschaften betragen: Bühl circa 1.100 Meter, Kilchberg circa 1.055 Meter, Derendingen circa 1.900 Meter. Wichtige Gutachten zum Arten- und Lärmschutz, zum Baugrund und zur Windhöffigkeit müssen noch erstellt werden.
Ortschaftsrätin Justine Rehbronn hatte sich intensiv und umfänglich in das Thema Windkraftanlagen eingearbeitet und wies darauf hin, dass in Kilchberg mit Lärmbelastungen zu rechnen sei, die nach ihrer eigenen Berechnung wohl nicht unerheblich sind. Sie verteilte eine dreiseitige Zusammenfassung mit Rückfragen an die Stadtwerke und die Stadt Tübingen.
Das Gremium war sich einig, dass die offenen Fragen an den Klimaausschuss sowie die Stadtwerke weitergegeben und dort mit Nachdruck geklärt werden sollen.
Neue Regelungen für Dachausbauten
Mit den städtebaulichen und gestalterischen Befreiungsgrundsätzen für Dachausbauten soll die Möglichkeit zur Schaffung zusätzlichen Wohnraums im Rahmen der Innenentwicklung von Gebäuden eingeräumt werden.
Dazu wurden die Regelungen zur Dachform der Dachgauben, zur maximalen Länge der Dachgauben, zum Abstand zur traufseitigen Außenwand, zur maximalen Dachgaubenhöhe und zum Abstand zur giebelseitigen Außenwand überarbeitet. Auf Basis der dargestellten Grundsätze soll im Stadtgebiet der Universitätsstadt Tübingen ein grundsätzlicher Rahmen für die Erteilung von Befreiungen von entsprechenden Festsetzungen der Bebauungspläne gesetzt werden. Gebäude, die unter die Vorgaben der Ortsbildsatzung fallen, sind von der Anpassung noch nicht betroffen – dazu wird später eine Regelung erarbeitet.
Haushaltssituation bremst wichtige Projekte aus
Wie bereits im Schwäbischen Tagblatt berichtet, liegt derzeit kein genehmigungsfähiger Haushalt vor. Die Stadtverwaltung muss ihr Ergebnis um zwölf Millionen Euro verbessern und hat dazu einen Vorschlag erarbeitet.
Für Kilchberg bedeuten die Anpassungen konkret:
Trotz bestehender Tempo-30-Zone und Überholverbot von Radfahrern kommt es an der Ecke Weilheimer Straße/Keltengrab immer wieder zu gefährlichen Situationen. Die Busse fahren zu schnell in den Ort, und die Vorfahrt der vom Keltengrab kommenden Fahrzeuge wird regelmäßig nicht beachtet.
Es entstand eine Diskussion über das Verhalten der Busfahrer der Linie 19 auf dem Verbindungsweg nach Weilheim. Die Verwaltung nimmt Kontakt mit Ordnungsamt und Verkehrsbetrieben auf, um die Situation zu klären und eine Verbesserung herbeizuführen.